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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Felsstreifenhuhn war, auf das der Vogelmann zuerst aufmerksam gemacht hatte, ein Tier derselben gestreiften Rasse wie jenes, das Richard während seines Besuchs bei Zedd verscheucht hatte, derselben Rasse wie jenes, das nach Richards Bekunden über der Tür gewartet hatte, als sie das Haus betreten hatten, um sich Juni anzusehen.
    Man hatte eine ausgedehnte Suche durchgeführt und war zuversichtlich, daß jedes einzelne Huhn in einem der drei Gebäude untergebracht war.
    Richard bahnte sich schnurstracks einen Weg mitten durch die Hühner und begrüßte den Vogelmann mit einem knappen Lächeln, an dem sich seine Augen nicht recht beteiligten. Als seine und Kahlans Blicke sich kreuzten, schmiegte Kahlan sich an seine muskelbepackten Arme; trotz ihrer Gereiztheit war sie froh, ihn zu berühren.
    »Der Vogelmann sagt, er habe das Huhn, das du suchst, noch nicht gefunden, werde aber weiter danach suchen. Außerdem sind da noch die beiden anderen Gebäude voller Hühner. Er schlug vor, wir sollten etwas essen gehen, er wolle dann jemanden schicken, sobald er dein Huhn ausfindig gemacht hat.«
    Richard wollte zur Tür. »Hier wird er es nicht finden.«
    »Was soll das heißen? Woher willst du das wissen?«
    »Ich muß gehen und in den beiden anderen Gebäuden nachsehen.«
    Sie war lediglich gereizt, Richard dagegen schien geradezu außer sich zu sein, weil er nicht fand, was er suchte. Kahlan nahm an, er hatte das Gefühl, sein Wort stehe auf dem Spiel. Weiter hinten, in der Nähe der Tür, warteten Ann und Zedd; sie beobachteten Richard schweigend bei seiner Suche und ließen ihm die Freiheit, so lange zu suchen, wie er wollte, und zu tun, was immer er für richtig erachtete.
    Richard hielt inne und fuhr sich mit den Fingern durch sein dichtes Haar. »Kennt jemand von euch ein Buch mit dem Titel Zwilling des Berges? «
    Zedd faßte sich ans Kinn, spähte zur Unterseite des Grasdaches hinauf und versuchte gewissenhaft, sich zu erinnern. »Nicht daß ich wüßte, mein Junge.«
    Eine Zeitlang schien auch Ann ihr Gedächtnis zu durchforsten. »Nein, davon habe ich noch nie gehört.«
    Richard warf einen letzten Blick auf den staubigen, mit Hühnern vollgestopften Raum und fluchte leise.
    Zedd kratzte sich das Ohr. »Was steht denn in diesem Buch, mein Junge?«
    Falls Richard die Frage bei all dem Vogellärm mitbekommen hatte, so ließ er es sich weder anmerken, noch antwortete er darauf. »Ich muß mir die restlichen Hühner ansehen gehen.«
    »Wenn es wichtig ist, könnte ich mich für dich bei Verna und Warren erkundigen.« Ann zog ein kleines, schwarzes Buch aus einer Tasche hervor, wodurch sie Richards Aufmerksamkeit auf sich lenkte. »Möglicherweise hat Warren davon gehört.«
    Richard hatte Kahlan erzählt, das Buch, das Ann bei sich trug und das sie ihm jetzt hinhielt – Reisebuch genannt –, enthalte eine uralte Magie. Reisebücher existierten stets paarweise; eine in das eine hineingeschriebene Nachricht erschien gleichzeitig in seinem Gegenstück. Die Schwestern des Lichts benutzten diese kleinen Bücher, um auf langen Reisen miteinander in Verbindung zu treten, wie zum Beispiel damals, als sie in die Neue Welt gekommen waren, um Richard in den Palast der Propheten zurückzuholen.
    Richard faßte sichtlich neuen Mut, als er ihren Vorschlag hörte. »Ja, bitte. Es ist wichtig.« Er wollte abermals zur Tür.
    »Ich werde nach der Frau sehen, die ihr Kind verloren hat«, meinte Zedd an Ann gewandt. »Und ihr helfen, ein wenig Ruhe zu finden.«
    »Richard«, rief Kahlan, »möchtest du nichts essen?«
    Während sie dies fragte, gestikulierte Richard, sie solle ihn begleiten, war jedoch bereits durch die Tür und verschwunden, bevor sie die Frage ganz ausgesprochen hatte.
    Zedd bekundete seine Verblüffung gegenüber den Frauen mit einem Achselzucken und folgte seinem Enkelsohn nach draußen. Murrend schickte Kahlan sich an, Richard hinterherzugehen.
    »Eine Liebesheirat, das muß dir, einer Konfessor, doch wie ein wahrgewordener Kindheitstraum erscheinen«, bemerkte Ann, die wie angewurzelt an jener Stelle stehenblieb, wo sie während der letzten Stunde schon gestanden hatte.
    Kahlan drehte sich zu der Frau um. »Nun ja, das stimmt ja auch.«
    Ann bedachte sie mit einem Lächeln von aufrichtiger Herzlichkeit. »Ich freue mich so sehr für dich, Kind, daß dir etwas so Wundervolles vergönnt war wie ein Ehemann, den du von Herzen liebst.«
    Kahlans Hand verweilte auf der Klinke der geschlossenen Tür.
    »Manchmal bin

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