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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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es, glaube ich, nichts Ernstes, aber ich kenne mich in diesen Dingen nicht aus. Ich dachte, Ihr würdet Euch vielleicht selbst ein Bild machen wollen.«
    »Selbstverständlich. Wir sind sofort draußen.«
    Kahlan war bereits damit beschäftigt, ihre Kleider überzustreifen. Sie waren noch feucht, aber wenigstens nicht mehr tropfnaß.
    »Was meinst du, um was könnte es sich handeln?«
    Richard streifte sein ärmelloses Unterhemd über. »Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    Die übrigen Teile seines Anzugs außer acht lassend, schnallte er seinen breiten Gürtel mit den golddurchwirkten Taschen um und machte sich auf den Weg zur Tür; die darin enthaltenen Dinge ließ er niemals unbeaufsichtigt zurück. Mit einem kurzen Blick nach hinten vergewisserte er sich, daß Kahlan ihm folgte. Sie war damit beschäftigt, hüpfend, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, ihre hart gewordenen Stiefel überzuziehen.
    »Was ich meinte, war, glaubst du, es könnte an der Magie liegen? Ist damit vielleicht etwas nicht in Ordnung? Wegen dieser Geschichte mit dem Lauer?«
    »Wir sollten uns nicht voreilig irgendwelche Ängste einreden. Wir werden es noch früh genug erfahren.«
    Als sie zur Tür hinauseilten, paßte Cara sich ihren schnellen Schritten an. Der Morgen war stürmisch und naß, und es fiel ein dichter Nieselregen; bleierne Wolken verhießen einen erbärmlichen Tag. Wenigstens regnete es nicht in Strömen.
    Caras langer blonder Zopf sah aus, als hätte sie ihn die ganze Nacht über im nassen Zustand geflochten gelassen. Schwer und schlaff hing er herab, trotzdem war Kahlan fest davon überzeugt, daß er besser aussah als ihre verfilzten Locken.
    Caras roter Lederanzug dagegen wirkte frisch gesäubert.
    Die Mord-Sith waren stolz auf ihre rote Lederkleidung. Einer roten Fahne gleich verkündete er allen die Anwesenheit einer Mord-Sith. Mit Worten hätte sich die Gefahr kaum so wirkungsvoll vermitteln lassen. Wie das Wasser daran abperlte, war das geschmeidige Leder offensichtlich mit Ölen oder Wollfett behandelt worden. Eng, wie der Anzug saß, stellte Kahlan sich stets vor, daß Mord-Sith sich nicht im eigentlichen Sinn auszogen, sondern vielmehr ihre rote Lederhaut abstießen.
    Während sie einen Durchgang entlangeilten, bedachte Cara sie mit vorwurfsvollen Blicken. »Ihr beide hattet vergangene Nacht ein Abenteuer.«
    Cara war, wie man unschwer an der Spannung ihrer Kiefermuskeln erkennen konnte, alles andere als erfreut, daß man sie hatte weiterschlafen lassen, während die beiden wie hilflose Kitze losgezogen waren, als wollten sie unbedingt herausfinden, ob sie sich auch ohne vernünftigen Grund ernsthaft in Gefahr bringen konnten.
    »Ich habe das Huhn gefunden, das keines ist«, erklärte Kahlan.
    Sie und Richard hatten sich im Dunkeln durch Schlamm und Regen erschöpft zum Seelenhaus zurückgeschleppt und nur kurz darüber gesprochen. Auf ihre Frage hin hatte er erklärt, er sei auf der Suche nach diesem Hühnertier gewesen, als er plötzlich ihre Stimme aus dem Gebäude gehört habe, in dem Junis Leiche lag. Sie hatte erwartet, er würde eine Bemerkung über ihr mangelndes Vertrauen fallenlassen, doch die hatte er sich verkniffen.
    Sie erklärte ihm, es tue ihr leid, ihm einen harten Tag beschert zu haben, weil sie ihm nicht geglaubt hatte. Er erwiderte nur, er danke den Guten Seelen, daß sie über sie gewacht hätten. Dann nahm er sie in den Arm und gab ihr einen Kuß auf den Scheitel. Irgendwie konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, daß ihr wohler gewesen wäre, hätte er ihr Vorwürfe gemacht.
    Todmüde waren sie unter ihre Decken gekrochen. Trotz ihrer Müdigkeit war Kahlan überzeugt, die beängstigenden Erinnerungen an das fleischgewordene Böse, die sie angesichts des Hühnertieres beschlichen, würden sie den Rest der Nacht wach halten. Richards wärmender und beruhigender Hand auf ihrer Schulter hatte sie es zu verdanken, daß sie bereits wenige Augenblicke später eingeschlafen war.
    »Mir hat immer noch niemand erklärt, woran Ihr feststellen könnt, daß dieses Huhn in Wahrheit keines ist«, beschwerte sich Cara, als sie um eine Ecke bogen.
    »Ich kann es auch nicht erklären«, meinte Richard. »Irgend etwas stimmte nicht daran. Ein Gefühl. Die Haare haben sich mir im Nacken gesträubt, sobald es in der Nähe war.«
    »Wärt Ihr dabeigewesen«, meinte Kahlan, »würdet Ihr verstehen. Als es mich ansah, konnte ich das Böse in seinen Augen sehen.«
    Cara bekundete ihre Skepsis durch ein

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