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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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verfügten, zu Tode zu foltern und ihnen dabei sämtliche Informationen zu entreißen, die sie besaßen.
    Von der Magie eines Konfessors abgesehen, gab es keine Magie, die imstande gewesen wäre, sich der Fähigkeit der Mord-Sith, sich ihrer zu bemächtigen, zu widersetzen. So groß die Angst der Mord-Sith vor Magie auch war, wer Magie besaß, hatte von den Mord-Sith weit Schlimmeres zu befürchten. Andererseits bekam Kahlan stets zu hören, daß Schlangen sich mehr vor ihr fürchteten als sie vor ihnen.
    Cara verschränkte die Hände hinter dem Rücken, stemmte die Füße fest in den Boden und nahm ihren Posten ein. Kahlan duckte sich unter der Tür hindurch, als Richard den Fellvorhang für sie zur Seite hielt.
    Der dahinterliegende fensterlose Raum wurde von Kerzen erleuchtet; der Fußboden war übersät mit magischen Zeichen. Kahlan wußte, dies waren keine Übungszeichen wie die Huldigung im Vorraum, diese hier waren mit Blut gezeichnet.
    Kahlan faßte Richard am Ellenbogen. »Sieh dich vor. Tritt nicht auf sie.« Mit der anderen Hand deutete sie auf die Zeichen auf dem Fußboden. »Sie sollen die Unaufmerksamen verleiten und sie in eine Falle locken.«
    Richard nickte und trat, sich durch den Irrgarten aus geistigen Sinnbildern tastend, tiefer in den Raum. Zedd und Ann lagen Kopf an Kopf an der gegenüberliegenden Wand auf mit Stroh ausgestopften Lagerstätten. Die beiden waren bis zum Kinn in grobe Wolldecken gehüllt.
    »Zedd«, flüsterte Richard, während er sich auf ein Knie hinabbeugte, »bist du wach?«
    Kahlan kniete neben Richard nieder und ergriff seine Hand. Sie hockten sich auf die Fersen. Als Ann daraufhin blinzelnd die Augen öffnete und aufsah, ergriff Kahlan auch ihre Hand. Zedd runzelte die Stirn, als bereitete es ihm bereits Schmerzen, seine Augen dem sanften Schein der Kerzen auszusetzen.
    »Da bist du ja endlich, Richard. Gut. Wir müssen miteinander reden.« »Was ist denn los? Bist du krank? Wie können wir euch helfen?«
    Zedds welliges Haar sah noch ungepflegter aus als sonst. Seine Falten waren in dem trüben Licht nicht deutlich zu erkennen, trotzdem wirkte er in diesem Augenblick wie ein sehr alter Mann.
    »Ann und ich … fühlen uns bloß ein wenig erschöpft, das ist alles. Wir haben…«
    Er zog eine Hand unter der Decke hervor und deutete auf den über den Fußboden verteilten Irrgarten aus Sinnbildern. Caras Lederanzug saß enger als die Haut, die über seinen Knochen spannte.
    »Entweder du erklärst es ihm«, sagte Ann in die sich ziehende Stille hinein, »oder ich tue es.«
    »Es mir erklären, was denn? Was ist passiert?«
    Zedd stützte seine knochendürre Hand auf Richards muskulösen Oberschenkel und holte ein paarmal mühsam Luft.
    »Erinnerst du dich noch an unser Gespräch? Unser Gespräch, was geschehen würde … sollte die Magie nachlassen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Es hat angefangen.«
    Richards Augen weiteten sich. »Dann sind es also doch die Chimären aus den Grußformeln.«
    »Nein«, widersprach Ann. »Sondern die Schwestern der Finsternis.« Sie wischte sich den Schweiß aus den Augen. »Sie haben einen Bann heraufbeschworen, um dieses … dieses Hühnertier…«
    »Den Lauer«, half Zedd ihr weiter. »Mit der Herbeirufung des Lauer haben sie, absichtlich oder unabsichtlich, eine entscheidende Entartung der Magie ausgelöst.«
    »Unabsichtlich bestimmt nicht«, meinte Richard. »Das war ohne Zweifel beabsichtigt, zumindest von Jagang. Und die Schwestern der Finsternis tun, was er verlangt.«
    Zedd nickte und erlaubte seinen Augen, sich zu schließen. »Du hast ganz sicher recht, mein Junge.«
    »Dann hast du es also nicht verhindern können?« fragte Kahlan. »Nach deinen Worten klang es, als wärst du imstande, dem entgegenzuwirken.«
    »Die Prüfungsnetze, die wir ausgeworfen haben, sind uns teuer zu stehen gekommen.« Ann klang ebenso verbittert, wie Kahlan es an ihrer Stelle gewesen wäre.
    Zedd hob seinen Arm und ließ ihn dann kraftlos wieder sinken, so daß er abermals auf Richards Oberschenkel zu liegen kam. »Weil wir sind, wer wir sind, weil wir über mehr Macht und größere Fähigkeiten verfügen als andere, trifft der Makel dieser Entartung uns zuerst.«
    Kahlan runzelte die Stirn. »Du sagtest, er würde zuerst bei den Schwächsten einsetzen.«
    Ann wälzte nur den Kopf von einer Seite auf die andere.
    »Wieso wirkt sie sich nicht auf uns aus?« fragte Richard. »Aufgrund ihrer Konfessorenkraft verfügt Kahlan über eine Menge Magie. Und

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