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Die Seelenquelle

Die Seelenquelle

Titel: Die Seelenquelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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entgegnete Brendan. Dann wandte er sich wieder Cass zu und erklärte: »Auf der menschlichen Ebene ist unser Hauptgegner ein Mann, der unter dem Namen Archelaeus Burleigh bekannt ist. Er hat mehrere gemeine Verbrecher von unterschiedlicher Intelligenz eingestellt, von denen keiner ihrem Anführer ebenbürtig ist, was Raffinesse und Geschick anbelangt. Er ist ein kluger und einfallsreicher Feind.«
    »Und auch vollständig skrupellos, wie gesagt werden muss«, fügte Mrs Peelstick hinzu. »Ich habe nur geringe Zweifel, dass er hinter dem Verschwinden von Cosimo und Sir Henry steckt – stets vorausgesetzt, ihnen ist etwas Schlimmes passiert.«
    »Und was ist mit den spirituellen Kräften, die Sie erwähnt haben?«
    »Es sind dieselben, die immer schon danach getrachtet haben, Chaos und Verwüstung unter den Menschen zu verursachen und die Umsetzung von Gottes guten Vorsätzen in der Welt zu behindern«, antwortete sie mit leiser Stimme, als ob sie sträubte, laut zu reden.
    »Sie mögen zwar altertümliche Feinde sein, doch wir dürfen sie deswegen niemals unterschätzen«, hob Brendan hervor. »Sie werden nicht schwach oder zahnlos im Alter. Sie sind vielmehr besonders aktiv in unserem speziellen Interessensbereich.« Er sah Cass’ unsicheren Gesichtsausdruck. »Zweifeln Sie daran?«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte sie mit mehr Überzeugung, als sie es beabsichtigte. »Ich habe mich nur gerade gefragt, warum diese spirituellen Kräfte, die Sie erwähnen, irgendein besonderes Interesse an dem haben, was Sie tun.«
    Brendan blickte sich in der Kirche um. »Es ist gut, dass wir gerade hier über dieses Thema sprechen«, erklärte er und senkte seine Stimme. »Eine Kirche ist der einzige Ort, an dem sie unsere Gedanken und Gebete, unsere Pläne und Absichten – sozusagen – nicht abhören können. Behalten Sie das in Ihrem Gedächtnis; es könnte sich eines Tages als hilfreich für sie erweisen.«
    »Um darauf zu kommen, warum sie ein besonderes Interesse haben …«, sagte Mrs Peelstick. »Wir glauben, es muss damit zusammenhängen, dass unsere Forschungen sehr nahe an einem sehr bedeutenden spirituellen Durchbruch sind; und sie wissen, dass ihnen die Zeit davonläuft.«
    »Die Verwandlung des Universums, über die wir früher gesprochen haben – ist es das, was Sie im Sinn haben?«
    »Richtig. Welche Form auch immer sie annimmt – Tatsache ist, dass sich der Widerstand gegen unsere Anstrengungen in einer Weise intensiviert hat, die in keinem Verhältnis zu unseren etwas dürftigen Mitteln steht. Das Spektrum an Waffen gegen uns ist beeindruckend. Dies führt uns zu dem Glauben, dass die große Suche, die so lange und leidenschaftlich fortgeführt worden ist, sich einem kritischen Stadium nähert.«
    »Sie sprechen jetzt über den Omega-Punkt?«, fragte Cass nach.
    Brendan nickte.
    »Und wenn Sie scheitern?«
    Er breitete die Hände aus. »Die Welt wird in das Chaos zurückgleiten, das Sie um uns herum bereits sehen und das sich zügellos ausbreitet: Kriege und Gerüchte von Kriegen – eine Nation gegen die andere Nation, ein Bruder an der Kehle des Bruders –, und die Armen leiden in einem Ausmaß, das bis jetzt unvorstellbar gewesen ist. Doch es wird sich noch verstärken. Das Universum wird seinen langen, langsamen Abstieg weiter fortsetzen.«
    »Also ist der allmächtige Gott allein nicht stark genug, um sein Ziel für das Universum zu verwirklichen«, schlussfolgerte Cass. »Er braucht Sie und Ihre Gesellschaft, um dies auszuführen, ansonsten ist alles umsonst gewesen. Ist es das, was Sie sagen wollen?«
    Brendan konnte daraufhin nur lächeln. »Ihr Zynismus ist ein gutes, feingeschliffenes Werkzeug.«
    »Ich bin nicht zynisch«, entgegnete Cass. »Vielleicht bin ich ein wenig skeptisch; doch ob Sie es glauben wollen oder nicht, ich möchte Sie nur verstehen. Das will ich wirklich. In diesen vergangenen zwei Tagen habe ich etwas, von dem ich früher gesagt hätte, es wäre unmöglich; und jetzt springe ich zwischen Arizona und … dem hier.« Sie schwenkte ihren Arm, um auszudrücken, dass sie nicht nur das uralte Bauwerk meinte, in dem sie saßen, sondern auch die Altstadt und das gesamte Damaskus. »Also seien Sie nicht so streng mit mir, okay? Ich möchte Ihnen glauben, doch Sie machen es nicht einfach.«
    Brendan betrachtete sie stumm.
    Rosemary Peelstick beugte sich zu ihr und erklärte: »Es stimmt, dass wir als Gesellschaft klein und unbedeutend sein mögen – schwach im Angesicht von

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