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Die Seelenquelle

Die Seelenquelle

Titel: Die Seelenquelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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Geräusche in seinen Ohren. Benedict versuchte, dem diensttuenden Priester zu übermitteln, was sein Vater sagte: Er zog an seinen Ohren und machte ein Geräusch wie das Summen verärgerter Bienen. Der Arzt nickte und eilte fort; mit zwei älteren Kollegen kehrte er zurück. Er zeigte auf Benedict und bedeutete ihm mit Gesten, sein Gebärdenspiel zu wiederholen. Als Benedict der Aufforderung nachkam, nickten die älteren Ärzte. Einer von ihnen trat zum Patienten, hielt die Hand vor Arthurs Gesicht und schnalzte mit den Fingern. Als dies keinerlei Reaktion hervorrief, klatschte er in die Hände – zuerst vor dem Gesicht, danach neben einem Ohr.
    Arthurs Lider bewegten sich flatternd, und er öffnete seine Augen.
    »Hast du das gehört?«, fragte Benedict, doch sein Vater gab darauf keine Antwort. Er wiederholte seine Frage, diesmal mit lauterer Stimme.
    »Ah … ja … Ich hab’s gehört.« Er öffnete seinen Mund und schluckte. »… Mund ist trocken.«
    Benedict ergriff eine Tasse mit Honigwasser, hob vorsichtig den verletzten Kopf seines Vaters an und gab ihm etwas zu trinken. Arthur schien sich ein bisschen zu entspannen; er schloss seine Augen und schlief wieder ein. Als er das nächste Mal erwachte, rief er nach Benedict. Der junge Mann, der neben ihm döste, erhob sich und beugte sich über ihn.
    »Ich bin hier, Vater«, sagte er. »Brauchst du etwas?«
    Arthur hob eine zitternde Hand und fuchtelte durch die Luft. »Ich kann dich nicht sehen«, keuchte er. »Ich kann nicht sehen.«
    Benedict ergriff seine Hand und hielt sie fest. »Ich bin hier.«
    »Meine Augen … Ich kann nicht sehen.«
    Der junge Arzt, der den Wortwechsel vernommen hatte, trat zu ihnen; und Benedict erklärte, so gut er konnte, was sein Vater gesagt hatte. Der Nachtarzt rannte los und holte die zwei älteren Mediziner, und sie untersuchten Arthur. Vorsichtig hoben sie seinen Kopf an, betasteten die gewaltige, sich verfärbende Schwellung und starrten lange in das Auge des Verletzten, wobei sie eine Kerze und eine Scheibe aus polierter Bronze benutzten.
    Sie wechselten ein paar Worte über ihren Patienten, dann schickten sie den jüngeren Kollegen fort. Er kehrte kurze Zeit später mit Anen zurück, und die drei steckten die Köpfe zusammen und berieten sich einen Moment lang. Dann nickte Anen und wandte sich Benedict zu.
    »Wo liegt das Problem?«, fragte der junge Mann. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Es tut mir leid«, sagte Anen und legte Benedict eine Hand auf die Schulter. »In seinem Kopf ist eine Blutung aufgetreten. Sie verursacht eine Schwellung im Gehirn, die Druck ausübt.«
    Benedict verstand kein einziges Wort von dem, was ihm berichtet wurde, doch ihm entging nicht der besorgniserregende Tonfall des Priesters. »Er wird doch wieder gesund, oder? Irgendwann wird es ihm bestimmt besser gehen.«
    »Wir müssen seinen Schädel öffnen, um etwas von dem Blut herauszulassen und den Druck abzuschwächen.«
    »Was sagst du?«, wollte Benedict wissen, der frustriert darüber war, dass er den Priester nicht verstehen konnte. »Ich spreche nicht Ägyptisch.«
    Anen gab dem jungen Arzt ein Zeichen, der daraufhin zu ihm trat und seinen eigenen Kopf zur Untersuchung anbot. Der Zweite Prophet des Amun fuhr fort, indem er zeigte, worüber er gesprochen hatte, und deutete am Kopf des jungen Mannes an, was er vorhatte: Mit dem Finger machte er einen Kreis auf der Kopfhaut, tat so, als würde er ein Schädelstück fortheben, und tippte und zupfte in der Mitte des imaginären Lochs.
    »Du willst den Schädel meines Vaters öffnen?«, entfuhr es Benedict, den die bloße Idee schon entsetzte.
    Anen bemerkte die Fassungslosigkeit in der Stimme und den schockierten Gesichtsausdruck des Jugendlichen. Er bemühte sich, ihn zu beruhigen. »Ja, es ist gefährlich. Alle Operationen dieser Art bergen ein großes Risiko in sich. Doch diese Behandlungsmethode ist bei uns bewährt, und unsere Ärzte sind darin erfahren.« Er starrte Benedict aufmerksam an. »Wir müssen sofort damit beginnen.«
    Benedict konnte nur noch hilflos nicken. Er blickte starr auf die reglose Gestalt seines Vaters. »Tut, was ihr machen müsst.«
    Anen führte den Jugendlichen ans Bett seines Vaters, und mit einer sanften Berührung weckte er den Leidenden. »Wir werden dich behandeln, mein Freund, und setzen dabei ein besonderes Verfahren ein. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir damit Erfolg haben werden, doch wenn du irgendetwas Wichtiges deinem Sohn sagen musst, dann solltest

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