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Die Seelenquelle

Die Seelenquelle

Titel: Die Seelenquelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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Wilhelminas Gedanken festgesetzt.
    Tut mir leid, Cosimo , dachte sie im Stillen, als der Wagen die Straße heruntergerasselt kam, doch mir ist eine bessere Idee eingefallen.

SIEBZEHNTES KAPITEL

    B urleighs zufällige Rückkehr in London nach seinem Verschwinden in Italien hatte unterschiedliche Konsequenzen für unterschiedliche Personen. Für die charmante Salonlöwin Phillipa Harvey-Jones, seine schwer geprüfte Verlobte, bedeutete die Rückkehr, dass ihr das Herz gebrochen wurde, als der junge Lord schließlich die Hochzeit abblies. Für seine Klienten bedeutete es, dass sie nun aus einem wahrhaft gewaltigen Schatz an seltenen und kostbaren Kunstobjekten auswählen konnten, von denen jedes einzelne Teil bewunderungswürdiger war als sein Vorgänger. Für seinen Bankmanager bedeutete es grenzenlose Freude, da das Vermögen des Earls immer mehr wuchs und der Inhalt der Geldtruhen rasant anschwoll. Denn jetzt, da er das Ley-Reisen entdeckt hatte, setzte Burleigh seine bemerkenswerte Fähigkeit heimlich dazu ein, um durch den Erwerb von seltenen und kostbaren Artefakten ein Vermögen anzuhäufen. Und welchen besseren Ort gab es, um unschätzbare Altertümer zu erwerben, als das Altertum selbst? Die frühen Experimente Seiner Lordschaft mit dem Ley-Reisen wichen rasch einer alles verzehrenden Obsession; und daher hatte er keine Zeit mehr für Phillipa. Wer könnte ihm deswegen Vorwürfe machen? Wenn seine neu entdeckte Fähigkeit, in Parallelwelten zu springen, schon zu etwas so Profanem führen konnte wie der Gewinnung von teuren Nippsachen, die sich an eine hungrige Kundschaft im London des späten neunzehnten Jahrhunderts verkaufen ließen – was mochte da diese Fähigkeit sonst noch bewirken? Lord Archelaeus Burleigh, Earl of Sutherland, befand sich auf der Suche, das herauszufinden.
***
    »Lord Burleigh«, intonierte der Kammerdiener Seiner Lordschaft, »vergeben Sie mir mein Eindringen.«
    »Was gibt es, Swain?«
    »Ein Brief von Sotheby’s ist eingetroffen.« Der Gentleman des Gentlemans streckte den Arm aus und präsentierte ein kleines Silbertablett, auf dem sich ein cremefarbener Umschlag befand, der an den Earl of Sutherland adressiert war. Es gab keine Briefmarke; der Umschlag war also eigenhändig zugestellt worden. »Ich dachte, Sie würden lieber früher als später benachrichtigt werden, Sir.«
    »Selbstverständlich.« Burleigh nahm den Umschlag, öffnete ihn und überflog die wenigen Zeilen, während der Diener stehen blieb und wartete. Dann legte der Earl den Brief sowie den Umschlag neben sich auf den Tisch und erhob sich. »Informieren Sie Dawkin, die Kutsche vorzubereiten. Ich gehe aus.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Noch innerhalb derselben Stunde saß Burleigh im Büro von Mr Gerald Catchmole, dem Chefhändler des Auktionshauses Sotheby’s. Ihm waren Whiskey und eine Zigarre angeboten worden, doch aufgrund der Tageszeit hatte er abgelehnt und stattdessen den danach angetragenen Tee angenommen. Während sie auf den Tee warteten, plauderten sie über die jämmerlichen Qualitätsmängel der Objekte, die gegenwärtig aus der Levante kamen.
    »Wir sind natürlich verpflichtet, sie zu versteigern«, schnaubte Catchmole, »aber das geht mir irgendwie gegen den Strich.«
    »Doch es ist ja nicht so, dass ihr durchschnittlicher Klient den Unterschied kennt«, erwiderte Burleigh. »Sie bekommen nichtsdestotrotz Ihre Provision, wage ich zu behaupten.«
    »Aber Sie kennen nur zu gut den Unterschied, Mylord«, erklärte Catchmole in einem schmeichlerischen Tonfall. »Dies ist auch der Grund, weshalb ich Sie kontaktiert habe, sobald dies hereinkam.« Es klopfte an der Tür, und eine Frau mittleren Alters trat ein, die ein Tablett mit Teegeschirr trug. »Sie dürfen uns eingießen, Mrs Rudd«, wies der Händler sie an. »Und lassen Sie das Tablett hier, wenn es Ihnen recht ist. Wir bedienen uns dann selbst.«
    Sie goss den Tee ein, verteilte die Tassen und zog sich anschließend ohne ein Wort zurück.
    Als sie fortgegangen war, nahm Catchmole einen Schluck aus seiner Tasse und stellte sie dann zur Seite. »Ich dachte, Sie sollten der Erste sein, der das zu sehen bekommt«, sagte er und erhob sich. Er ging zu seinem Schreibtisch hinüber, holte eine hölzerne Zigarrenkiste hervor und reichte sie Burleigh. »Schauen Sie sich das mal an.«
    Lord Burleigh nahm die Schachtel und öffnete den Deckel. Innen drin lagen, eingebettet in Seidenpapier, drei kleine Gegenstände: ein ägyptischer Skarabäus, die Statuette

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