Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
angeregte Unterhaltung, wo es augenscheinlich um verschiedene Fischgerichte ging. Ana Maria stand auf und schenkte allen ein weiteres Glas der köstlichen Limonade ein.
Nach etwa zehn Minuten kam Dona Maria zurück. Sie hatte mehrere leere Teller in der Hand, die sie auf den Tisch stellte, dann ging sie zurück, um Essbesteck zu holen. Ana Maria begann in der Zeit, die Teller zu verteilen, was ihr einen dankbaren Blick der beleibten Frau einbrachte, die sich sicher hätte mächtig strecken müssen, um an ihnen vorbei den Tisch zu decken. Dona Maria legte das Besteck mit einem auffordernden Blick in Ana Marias Richtung ebenfalls auf den Tisch und ging dann zurück in die Küche.
Der Duft der aus der Küche kam, raubte Layla fast den Atem. Sie konnte es kaum noch aushalten und ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Und als Dona Maria tatsächlich mit den Speisen kam, da hätte sie Layla küssen können. Naomi sah ihr Gesicht und schaufelte ihr lächelnd eine Extraportion auf den Teller. Layla machte sich auch gleich darüber her. Es schmeckte noch besser, als es roch und Edu hatte wirklich nicht übertrieben, als er Dona Maria als die beste Köchin der Welt bezeichnete.
*
Als sich Dona Maria eine halbe Stunde später, zweimal davon überzeugt hatte, dass alle, selbst Layla satt waren, setzte sie sich zu ihnen. Layla konnte immer noch die Skepsis spüren, die sie Ana Maria und ihr entgegenbrachte. Offenbar hatte sie irgendetwas gespürt. Layla tat dies leid, da die Frau ihr sehr sympathisch war, aber wenn diese eine Antipathie gegen sie hatte, konnte sie wohl nichts dagegen tun. Edu dagegen schien ihr Schatz zu sein. Soviel nasse Küsse, die der abbekam, gingen wirklich auf keine Kuhhaut. Edu musste auch alle ihre Kräuterteekreationen durchprobieren. Nicht einen durfte er auslassen. Layla musste jetzt schon bei dem Gedanken schmunzeln, wie oft der arme Kerl hinterher auf die Toilette gehen musste. Die Kräuter für die Tees hatte sie wohl in ihrem eigenen Garten aufgezogen. Auch Hans musste den einen, oder anderen Tee probieren. Und als Dona Maria diesem noch eine Tasse einschenkte, wobei sie sich durch ihre Fülle sehr weit nach vorne beugen musste, fiel ihr plötzlich ein Amulett, dass sie an einer langen Kette befestigt hatte, aus ihrer Bluse. Und dieses Amulett war eine perfekte Kopie ihres eigenen! Sehr viel kleiner, aber ansonsten bis ins letzte Detail identisch. Ana Maria sprang auf. Sie sah Dona Maria an und fragte:
„Darf ich mir einmal Ihr Amulett ansehen?“
Die Frau sah sie an. Jetzt war fast Feindschaft in ihrem Blick zu sehen. Sie nahm das Amulett und steckte es wieder in ihre Bluse. Dann sagte sie in auffallend kühlen Tonfall:
„Dieses Amulett ist heilig!“
Layla holte daraufhin ihr Amulett aus ihrem Hemd. Dona Maria sah es elektrisiert an. Layla nahm es vom Hals und hob es der Frau entgegen. Die nahm es mit großen Augen und sah es staunend an. Dann fragte sie Layla:
„Wo hast Du dieses Amulett her?“
„Es ist schon seit vielen Generationen im Besitz meiner Familie. Meine Großmutter hat es mir geschenkt!“
Sie gab Layla das Amulett zurück und sagte:
„Ich fühle die starke Magie, die von dir und Deiner Schwester ausgeht. Ich wusste nicht, was dies zu bedeuten hat, aber die Trägerin des Amuletts der heiligen Jungfrau kann nicht böse sein.“
Mit diesen feierlichen Worten stand sie auf und nun mussten sich auch Ana Maria und Layla ihre Portion von den nassen Küssen abholen. Dann ging die Frau hinter ihren Tresen und kam mit eine Flasche zurück. Sie stellte diese auf den Tisch und ging zurück zum Tresen, wo sie mehrere, kleine Weinglaser holte. Dann öffnete sie die Flasche und sagte:
„Diesen Wein habe ich mir für einen besonderen Anlass aufgehoben. Und die Tatsache, dass die Trägerin des heiligen Amuletts der Jungfrau mein Gast ist, ist eine mehr als angemessener Grund!“
Dann schenkte sie allen ein Glas ein und prostete ihnen zu. Layla probierte den Wein, der so süß war, dass er schon fast ein Likör sein konnte. Er schmeckte wirklich ausgezeichnet. Layla lächelte der Frau zu und fragte sie:
„Woher kennen Sie dieses Amulett?“
„Wie Du gesehen hast, mein Kind, ist die heilige Jungfrau der Inhalt meines Lebens. Ich lese alles, was sie betrifft. Dieses Amulett ist heilig. Es soll ihr selbst gehört haben. Warte mal, ich muss doch noch irgendwo den Artikel haben.“
Damit stand sie auf und ging wieder hinter den Tresen. Aus einem Schrank nahm sie
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