Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
sie auf mentaler Ebene miteinander. Layla konnte davon natürlich überhaupt nichts hören. Nach längerer, für Layla fast unerträglicher Wartezeit, nickten sich die beiden zu. Sie hatten offenbar erst abklären müssen, was sie Layla mitteilen wollten. Deshalb war sich Layla ganz sicher, dass die beiden ihr etwas wirklich Wichtiges zu sagen hatten. Gespannt und voll konzentriert sah sie die beiden Männer an.
Kapitel 27
Zec’y’Tamar war schon seit er denken konnte der Gott des Dschungels. Die Welt des Regenwaldes war ihm untertan und er beherrschte sie nach Belieben. Jedes Tier, jede Pflanze lebte so, wie er dies wünschte.
Sein liebstes Tier war der Jaguar. Dieses perfekte Zusammenspiel von Kraft und Schnelligkeit begeisterte ihn regelrecht. Deshalb wählte Zec’y’Tamar, wenn er sich mal gestaltlich zeigte und nicht in als stoffloser Geist durch sein Reich schwebte, am liebsten als Jaguar.
Dieses perfekte Gleichgewicht blieb über Jahrtausende bestehen, bis plötzlich ein neues Lebewesen in dieser Welt auftauchte. Der Mensch. Zuerst nahm Zec’y’Tamar diese Wesen gar nichts ernst. Sie waren einfach zu schwach. Selbst die Affen in den Bäumen, die ihnen entfernt ähnlich sahen, waren stärker und für seinen mächtigen Jaguar waren sie nur eine untergeordnete Beute. Deshalb beachtete sie Zec’y’Tamar zuerst auch nicht weiter. Das änderte sich aber viele Jahrzehnte später, als er plötzlich einen toten Jaguar fand, der ganz seltsame Wunden aufwies, die er in dieser Art noch nie vorher gesehen hatte. Das musste er natürlich genauer untersuchen und zu seinem Erstaunen fand er heraus, dass die Menschen für diesen Tod verantwortlich gewesen waren.
Zec’y’Tamar beschloss, diese Menschen jetzt doch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und fand zu seiner großen Überraschung heraus, dass es diesem schwachen Menschen in der relativ kurzen Zeit gelungen war, sich perfekt an das Leben im Dschungel anzupassen. Dabei hatten sie es gelernt, Werkzeuge herstellen, die ihre Schwäche mehr als auszugleichen vermochten. Des Weiteren jagten sie in Gruppen und zeigten dabei einen unglaublichen Einfallsreichtum.
Jetzt begannen diese Menschen ihn doch zu interessieren, doch leider stellte sich zu Zec’y’Tamars Erstaunen heraus, dass er überhaupt keine Kontrolle über sie ausüben konnte. Das erschreckte ihn nahezu. Normalerweise brauchte er ein Tier nur anzusehen und schon konnte er tief in dessen Geist eindringen und diesen kontrollieren. Selbst bei den Pflanzen funktionierte dies, obgleich diese über gar keinen bewusst wahrnehmbaren Geist verfügten. Trotzdem machten die genau das, was er sich von ihnen wünschte.
Beim Menschen hatte er dagegen überhaupt keinen Erfolg. Er konnte nicht einmal die Gedanken lesen. Beunruhigt fragte Zec’y’Tamar sich, ob die Menschen auch ihm gefährlich werden konnten. Sie hatten selbst den mächtigen Jaguar zu Strecke bringen können. Er kam zu der Überzeugung dass dies wohl durchaus wahr sein könnte. Er begann also die Menschen noch genauer zu erforschen, ohne dass diese es groß merkten, was aber bei ihrer magischen Unfähigkeit nicht weiter verwunderlich war.
Bei diesen Untersuchungen kam er zum Ergebnis, dass die Menschen sehr begabt darin waren, sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln das Leben einfacher zu machen. Sie kultivierten sogar ganz gezielt Pflanzen, die einen hohen Nährwert für sie besaßen. Auf der geistigen Ebene waren sie dagegen wirklich total unbedarft. Ihre Instinkte waren total unterentwickelt und verkümmert, dass es Zec’y’Tamar wunderte, dass sie überhaupt überleben konnten. Nicht einmal die größten Gefahren konnten sie wittern und jedes Gewitter überraschte sie auf das Neue, obwohl die Vorzeichen schon viele Stunden vorher deutlich zu spüren waren. Zec’y’Tamar war überzeugt, dass dies auch der Grund war, warum er nicht in den Geist der Menschen eindringen konnte. Es war, als ob man versuchte, einen toten Stein zum Singen zu bringen. Nur wie sollte er es dann schaffen, die Kontrolle über diese Menschen zu erhalten? Zec’y’Tamar hatte keine Ahnung.
Und für viele weitere Jahre fand er keine Lösung für das Problem, während die Menschen dagegen immer besser ihre Umwelt zu beherrschen lernten. Zec’y’Tamar begann die Menschen für ihren Einfallsreichtum richtig zu bewundern und suchte immer verzweifelter nach einer Möglichkeit, die Kontrolle über sie zu gewinnen. Er musste diesen Einfallsreichtum -
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