Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
immer schwerer, den Blick nicht zu erwidern. Selbst die Stewardess schien den Blick bemerkt zu haben und versuchte unauffällig, Layla auf den Mann aufmerksam zu machen. Layla stellte sich jedoch dumm. Sie wollte sich ihm jetzt noch nicht zu erkennen geben. Der Mann schien aber trotzdem diesen Wink verstanden zu haben und drehte sich nun doch letztendlich um. Layla war dies nur Recht. Der würde sich wundern, wenn Layla ihn am Flughafen in Sao Paulo in die Finger bekam. Sie sah noch einmal böse zu ihm hin, dann wollte sie den Blick abwenden, als ihr auffiel, dass der Mann zu zittern begann. Erst war es nur leicht zu spüren, dann schüttelte es ihn aber regelrecht durch. Auch sein Sitznachbar schien dies gespürt zu haben, denn augenblicklich kam der plingende Ton, der die Stewardess rief und Layla konnte erkennen, dass es tatsächlich aus der Reihe des Mannes kam. Die Stewardess kam auch schnell näher und als sie denn Mann sah, machte sie erst ein verblüfftes, dann ein erschrockenes und am Ende ein entsetztes Gesicht, bevor sie sich umdrehte und schnell nach vorne ging. Sekunden später kam sie mit dem Chefsteward zurück, der einen Erste Hilfe Koffer trug. Sie begannen den Mann zu untersuchen, aber nur kurz, dann rannte die Stewardess auch schon wieder hektisch nach vorne. Nur Sekunden später kratzte es in den Lautsprechern und der Kapitän fragte, ob ein Arzt an Board sei. Was war da passiert? Ausgerechnet der Mann, der sie so angestarrt hatte! War dies ein Zufall? Was sollte es denn sonst sein, versuchte sich Layla einzureden. Laylas Logik sagte ihr, dass es einer ist, ihre Instinkte sagten ihr, dass nicht. Was war denn dies wieder für ein vermaledeiter Tag? Heute schien wirklich alles um sie herum verrückt zu spielen.
Ein Mann näherte sich schnell. Es schien ein Arzt zu sein, der die Ansage gehört hatte. Er begann den Mann auch sofort zu untersuchen. In der Zwischenzeit schien das Flugzeug eine Schleife zu fliegen, um dem Arzt Zeit zu geben, den Mann zu behandeln. Der brauchte jedoch nicht lange, sondern richtete sich sehr schnell wieder auf und erklärte dem Chefsteward etwas. Die Stewardess, die gerade wieder zurückgekommen war, drehte sich sofort wieder um und rannte in Richtung Cockpit. Wiederum Sekunden später kratzte es abermals in den Lautsprecher und der Kapitän forderte die Passagiere auf, ihre Plätze einzunehmen und die Gurte zu schließen. Dann zog er das Flugzeug in eine scharfe Linkskurve. Einige Passagiere, die offensichtlich noch nicht angeschnallt waren, ließen Töne des Unmuts hören. Einige Frauen kreischten, was Layla fast dazu brachte, sich fremdzuschämen. Dann merkte Layla, dass das Flugzeug in einen Sinkflug übergegangen sein musste und zwar relativ schnell. Es musste also etwas Schlimmeres mit dem Mann geschehen sein. Layla blickte nochmals zu ihm hin und ihre Instinkte als Werwolf sagten ihr, dass der Mann nicht mehr zu retten sein würde, dass er wahrscheinlich schon die Landung nicht mehr erleben würde. Das konnte einfach kein Zufall sein, dass ausgerechnet die Person, die sie so eingehend überwacht hatte, so kurz vor der Landung ohne ersichtlichen Grund einfach starb. Fast schien es so, als ob sein einziger Lebenszweck gewesen sei, Layla zu überwachen und dass er jetzt, wo er nicht mehr gebraucht würde, sein Lebenslicht einfach ausblies, bevor er von Layla befragt werden konnte. Das war mehr als merkwürdig und jagte Layla einen gehörigen Schreck ein. Wer war die Kraft, die hinter dieser Überwachung stand? Höchstwahrscheinlich hatte diese Kraft auch die Hunde und den Mann im Flughafen von Zürich auf sie angesetzt? Wenn dies wirklich wahr war, dann musste diese Kraft sehr mächtig sein und die Zigeunerin hatte mehr als nur Recht, wenn sie sie warnte, nicht überheblich zu werden. Selbst ein Werwolf war sterblich. Außerdem wusste diese Kraft offensichtlich, dass Layla kam und hatte sie scheinbar voll unter ihrer Kontrolle. Was würde sie dann erst in Brasilien erwarten? Layla nahm sich vor, doppelt aufzupassen.
Kapitel 4
Layla war bitterböse. Die unwillkommenen Störungen wollten einfach nicht aufhören. Kaum hatte sie am Flughafen in Sao Paulo ihre Kontaktperson getroffen, als plötzlich zwei uniformierte Polizisten vor ihr standen und sie fragten, ob sie Layla Méndez sei. Als sie bejahte wurde sie von dem Polizisten aufgefordert, ihnen zu folgen, wobei sie einer auffällig hinter ihr hielt. Sie konnte ihrem Kontaktmann gerade noch zurufen, dass sie ihn
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