Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
bewaffneten Tatze. Layla konnte noch lange Striemen auf seinem Hals sehen, bevor das Blut regelrecht herauszuspritzen begann. Der Mann sah das Wesen noch erschrocken an, dann brach er tot zusammen. Dem Alptraumwesen war er kein Blick mehr wert. Langsam drehte es sich um. Dabei legte es die Ohren an und ließ ein feindseliges Fauchen hören. Alle Muskeln des Wesens waren bis auf das Äußerste angespannt. Der Angriff auf Layla stand offenbar unmittelbar bevor. Dabei schien sich das Wesen seiner Überlegenheit sehr sicher zu sein. Es schien den Augenblick regerecht auszukosten. Layla wusste auch, dass sie in ihrer menschlichen Gestalt gegen dieses Katzenwesen wohl keine Chance haben würde. Es fehlte ihr aber natürlich die Zeit, sich in ihre Werwolfgestalt zu verwandeln. Sie musste also Zeit gewinnen und sich einen ruhigen Ort suchen, wo sie die Verwandlung einleiten könnte und das bevor das Katzenwesen sie in Stücke riss. Als Mensch war sie zwar hart im Nehmen, aber doch verletzlich, als Werwolf dagegen fast nicht. Auch würde ihre Kampfkraft als Werwolf natürlich unendlich viel besser sein. Deshalb sprang Layla mit einem riesigen Satz in Richtung der offenen Türe. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass das Katzenwesen ebenfalls in Richtung Türe sprang. Ganz offensichtlich wollte es ihr den Weg abschneiden. Den Bruchteil einer Sekunde war Layla schneller und kaum aus der Türe hinaus, und schmiss diese mit all ihrer Kraft zu. Es gab einen dumpfen Knall, als die Katzengestalt gegen die Türe stieß. Layla hörte ein wütendes Fauchen. Sie zog ihr wertvolles Amulett aus ihrer Bluse hervor, das ihr im Kampf gegen die Werwölfe von Aguas Verdes so gute Dienste geleistet hatte. Dieses zeigte jedoch diesmal keine Regung. Nicht einmal der leichteste blaue Schimmer war zu sehen. Dabei hätte es in der unmittelbaren Nähe zu diesem Monster eigentlich tiefblau leuchten müssen. Die Türe sprang mit einem Knall auf und dieses seltsame Katzenwesen sprang elegant heraus. Layla eilte zur nächsten Türe, die wahrscheinlich zum Nebenraum des Verhörzimmers führte, von wo aus die Personen hinter dem großen Spiegel überwacht werden konnten. Hoffentlich war die Türe nicht abgeschlossen, sagte sich Layla. Und sie hatte Glück. Die Türe war tatsächlich offen. Layla sprang hinein und schlug die Türe wieder zu. Keine Sekunde zu früh, denn das Katzenwesen sprang schon dagegen. Layla wurde nach vorne geschleudert, konnte aber im Fallen mit dem Fuß nach der Türe treten, sodass die wieder zuschlug und erneut das Katzenwesen traf, dass abermals ein wütendes Fauchen hören ließ. Da die Türe nicht sofort wieder aufsprang, war es Layla wohl gelungen, die Bestie vorerst etwas abzubremsen. Dies würde aber nur für Bruchteile einer Sekunde anhalten. Deshalb sprang Layla schnell wieder auf die Füße und schlug die Türe wieder ganz zu. Sie entdeckte einen Hebel, der die Türe wohl verriegelte, welchen sie genau in dem Moment umlegte, als das Katzenwesen wieder gegen die Türe sprang. Sie hörte ein Klicken, das offenbar das Schließen des Mechanismus ankündigte. Die Bestie war vorerst ausgesperrt. Der Verschlussmechanismus, der anscheinend für Notfälle gedacht war, sah recht stabil aus, aber die harten Schläge an der Türe, die diese zum erbeben brachten, zeigten, dass sie der rohen Gewalt des Katzenwesens wohl nicht lange würde standhalten können. Layla konzentrierte sich und leitet die Verwandlung in ihre Werwolfgestalt ein. Darin hatte sie mittlerweile große Übung, sodass die Verwandlung auch sofort begann. Zu Beginn ihres Werwolf Daseins hatte sie sehr viel mehr Mühe gehabt, diese Verwandlung willentlich herbeizuführen und zu kontrollieren. Jetzt lief es wie am Schnürchen, selbst in der Stresssituation, in der sie sich im Moment befand. Trotzdem würde sie einige Sekunden brauchen, bis die Verwandlung vollständig war. Und die Türe zeigte schon jetzt erste Auflösungserscheinungen. Das Schlimmste, was Layla passieren konnte, wäre, dass das Katzenwesen sie angriff, wenn sie zwischen den beiden Gestalten schwebte. Dann würde sie sich nicht wehren können, da die Verwandlung all ihre Energie brauchte. Aber Layla blieb das Glück treu. Die Türe hielt noch zwei weitere harte Schläge aus, bevor sie mit einem lauten Krachen zerbrach, was Layla genug Zeit gab, sich vollständig zu verwandeln. Angriffsbereit wartete sie darauf, dass die Bestie in den Raum eindrang. Layla wunderte sich noch kurz, warum dieser Höllenlärm,
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