Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
wecken.
Layla stieg immer wieder auf das Sonnendeck und versuchte mit ihren Werwolf Sinnen irgendwelche Gefahren zu wittern, aber es blieb alles ruhig. Kurz bevor Ana Marias Wache beendet war, beschloss Layla, eine größere Runde um das Schiff herum zu machen, aber selbst da fand sie keine Anzeichen irgendeiner Gefahr. Es war fast auffallend ruhig. Als sie wieder auf der Yacht war, schickte sie Ana Maria ins Bett. Die gähnte, umarmte und küsste die Schwester und ging nach unten. Auch Hans wachte auf und ging schlaftrunken nach unten, sodass Layla alleine zurückblieb. Die konzentrierte sich auf die Umgebung, konnte aber noch immer nichts spüren. In kurzen Abständen ging sie um das ganze Boot herum, ihre Sinne immer auf Alarmbereitschaft, aber auch dabei fühlte sie nichts, absolut nichts. Layla wusste, dass sie sich da eigentlich darüber freuen sollte, aber mittlerweile hatte sie eine richtige Paranoia. Was machte die Seelenräuberin? Was plante sie für sie? Wann kam dieser vermaledeite nächste Angriff? Diese Gedanken schossen ihr fast permanent durch den Kopf, sodass sie richtiggehend nervös war, als es Zeit war, Naomi zu wecken. Layla wusste, sie musste schlafen, denn wenn dieser erwartete Angriff kam, dann musste sie fit sein, aber sie fühlte, dass sie nicht würde schlafen können. Also ließ sie Naomi im Bett. Sie konnte sie auch noch später wecken, wenn wider erwarten doch noch die Müdigkeit kam.
Doch auch die nächsten zwei Stunden passierte nichts.
Circa 15 Minuten vor Ablauf von Naomis Wache kam Edu. Layla musste fast auflachen. Er hatte wohl im Schlaf sehr geschwitzt und sich gewälzt, sodass eine lustige Frisur zurückgeblieben war, die ihn total entstellte. Layla kannte Edu bisher nur perfekt gestylt, wo jedes Haar genau an dem Platz lag, wo es hingehörte. Deshalb sah dieses Bild wirklich zum Brüllen aus. Überrascht sah Edu Layla an und sagte:
„Nanu, ich dachte, Naomi hat die Wache vor mir!“
„Ich konnte nichts schlafen!“
„Layla, auch Du brauchst Ruhe. Ganz besonders Du! Leg Dich jetzt bitte hin!“
Layla hörte in sich hinein und spürte tatsächlich eine leichte Müdigkeit. Sie beschloss deshalb einen Versuch zu starten und ging nach unten. Die gleichmäßigen Atemzüge von Ana Maria zeigten, dass diese tief und fest schlief. Layla legte sich in ihre Koje, sicher, dass sie kein Auge zu bekommen würde. Dann schlossen sich aber doch ihre Augen und das nächste das sie merkte, ist das helllichter Tag war und das Boot wieder fuhr. Überrascht stand sie auf und ging nach oben. Jetzt war es an Edu über ihre verschobene Frisur zu lachen. Naomi und Ana Maria bereiteten gerade das Frühstück, während Hans offensichtlich immer noch schlief. Layla nutzte die Gunst der Stunde und duschte ausgiebig, bevor sie sich anzog und wieder nach oben ging. Mittlerweile war auch Hans wach und das Frühstück, das aus verschiedenen Früchten bestand, war bereits fertig. Wie gewohnt griff Layla herzhaft zu.
Leider spielte das Wetter immer noch verrückt. Es war sogar noch heißer und schwüler, als am Vortag, sodass keiner Lust auf irgendetwas hatte. Während Edu das Boot steuerte, saßen die vier anderen nur faul auf dem Vordeck. Layla beobachtete wieder den Uferrand, soweit sie dort überhaupt etwas erkennen konnte. Aber immer wieder fielen ihr die Augen zu, sodass sie es nach einigen Minuten aufgab und einfach wieder einschlief.
Sie wachte am späten Vormittag wieder auf. Ana Maria lächelte sie an, während Naomi richtiggehend in einen Lachkrampf ausbrach und sagte:
„Ja, Ja, die ganze Nacht durchmachen und dann am nächsten Tag in den Seilen hängen!“
Layla streckte ihr die Zunge heraus, was dann selbst Ana Maria zum Lachen brachte. Dann erklärte sie Layla, dass sie schon an Alvarães vorbeigekommen waren. Es war nur ein relativ kleines Dorf gewesen, das wie ausgestorben in der Hitze lag. Sie hatten nicht einen einzigen Mensch zu Gesicht bekommen. Deshalb hatte sie Layla auch nicht geweckt.
Layla bemerkte, dass Hans fehlte und Naomi erklärte ihr, dass er wegen der Hitze über Kopfweh geklagt hatte und in seine Kajüte gegangen war. Layla stand auf. Sie wollte nach dem, was mit Donerta passiert war, nachsehen, ob es Hans wirklich gut ging, aber Ana Maria legte ihr die Hand auf dem Arm. Sie hatte erst vor wenigen Minuten nach ihm gesehen. Hans hatte so laut gesägt, dass der halbe Urwald schon am Boden liegen müsste.
Also ließ sich Layla auf ihren Stuhl zurückfallen, während
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