Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
dass dieses Monster veranstaltete keine weiteren Polizisten auf den Plan rief, als das Wesen mit einem gewaltigen Satz in den Raum springt. Layla sah noch das Erschrecken in den eindrucksvollen Augen des Wesens, bevor sie es frontal angreift. Der Schlag mit ihren kräftigen Krallen traf das Wesen direkt am Hals. Es taumelte zurück und versuchte nun seinerseits aus der direkten Gefahrenzone zu fliehen. Layla wollte den Vorteil der Überraschung jedoch nicht wieder aus der Hand geben und setzte augenblicklich nach. Bei Werwölfen in ihrer Werwolfgestalt, so wusste Layla, war die einzige Stelle, wo sie verletzlich waren, die Augen, weshalb ihr nächster Schlag mit voller Härte in Richtung der Augen der Bestie ging. Das Wesen wich jedoch elegant aus und schlug nun seinerseits in Richtung Layla, aber der Schlag war unkoordiniert und überstürzt. Offenbar lag dem Wesen der Schock, plötzlich einem offensichtlich ebenbürtigen Gegner gegenüber zu stehen, noch in den Gliedern. Layla wich mühelos aus und sprang das Wesen an. Ihre mächtigen, mit langen Fangzähnen bewaffneten Kiefern erwischen die Bestie an der Kehle und bissen brutal zu. Das Katzenwesen ließ ein Fachen hören und schlug nach Layla. Aber die ließ nicht los, sondern verstärkte sogar noch den Druck ihrer Zähne. Wie erwartet konnte sie das Katzenwesen dadurch nicht töten, aber sie war jetzt trotzdem in der deutlich besseren Situation. Mit beiden Daumen stieß sie nochmals in Richtung der Augen des Katzenwesens und diesmal traf sie. Zwar konnte sie überraschenderweise die Augenäpfel wie bei einem Werwolf nicht sofort durchbohren, aber der schmerzerfüllte Aufschrei des Katzenwesens zeigten ihr, dass der Schlag wohl doch Wirkung zeigte. Also schlug Layla nochmals zu und obwohl das Katzenwesen seinen Kopf soweit wie nur möglich hin und her warf, traf Layla auch diesmal genau. Sie merkte, dass etwas gliebrig - schleimiges über ihre Finger lief. Also doch! Layla schlug nochmals mit voller Kraft zu und durchdrang endlich die Augenäpfel. Das Katzenwesen schrie wild. Wut, Schmerz, Panik, Frustration. Alles war in diesem Schrei. Dann erlahmte es plötzlich und bevor Layla verstand, was vor sich ging, verendete das Wesen, fast so, als ob es die Niederlage eingesehen hätte und Layla seinen Leib nicht lebend überlassen wollte. Vorsichtig ließ Layla los. Ihre Sinne waren immer noch in voller Alarmbereitschaft. Aber sie konnte keine weitere Gefahr orten. Das ganze Gebäude schien leer zu sein. Wie konnte das sein? Eine Polizeistation sollte doch immer besetzt sein. Na, egal, dachte sich Layla. Sie hatte jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken. Sie musste weg und zwar schnell. Nur konnte sie natürlich nicht als Werwolf auf die Straße gehen. Da würde sie sicher für eine Panik sorgen. Wie aber war dann das Katzenwesen unbemerkt in das Gebäude gekommen? Auch dafür hatte Layla keine Erklärung. Fragen über Fragen, auf die Layla keine Antwort hatte. Offensichtlich hatte sie in ein Wespennest gestochen. Was Layla aber frustriert, war, dass ihr Gegner, den sie noch nicht einmal kannte, sehr wohl über sie Bescheid wusste und sie offenbar konstant überwachte. Sie vermutete zwar, dass diese angesprochene Seelenräuberin ihr Gegner war, war sich aber da nicht sicher. Und wenn es so wäre. Außer einem Namen hatte sie selbst dann nichts zur Verfügung.
Sie leitete die Rückverwandlung ein und kurz später stand sie wieder als Mensch auf dem Gang. Ihre Kleidung hatte ganz schön was abbekommen. Auf gut Deutsch sah sie aus, als ob eine Dampfwalze über sie hinweg gefahren wäre. Gut, zum Glück war es ein Märchen, dass ein Werwolf nach seiner Verwandlung soviel grösser wurde, dass praktisch seine komplette Kleidung zerriss und er nach der Rückverwandlung praktisch nackt dastand. In ihrer Werwolfgestalt war Layla nur unwesentlich grösser. Und da sie sich bei ihren Einsätzen oftmals schnell in einen Werwolf verwandeln musste, kaufte sie in weiser Voraussicht ihre Kleidung immer eine Nummer grösser, bzw. Achtete darauf dass die Kleidung sehr dehnfähig war.
Layla rüttelte an allen Türen. Sie musste ihren Koffer und ihr Handgepäck finden. Da wäre dann auch ihr Handy, sodass sie ihren Kontaktmann anrufen konnte.
Sie brauchte auch nicht lange zu suchen. Die Polizisten hatten ihre Sachen einfach am Eingang liegen gelassen. Layla seufzte. Die Tasche hatte sie auch bitter nötig. Sie musste sich dringend umziehen. So konnte sie nicht unter die Leute gehen.
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