Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
und ihre Hilfe nicht benötigte, deshalb sah sie wieder aus dem Fenster. Sie hatte das Stadtzentrum offensichtlich schon fast erreicht. Die Straßen waren jetzt mit Touristen regelrecht überflutet. Plötzlich stutzte Layla. Was war den das? Das konnte einfach nicht sein! Circa 20 Meter vor ihr lief ein Mann auf der Straße, den sie gut kannte, sehr gut sogar, denn es war Mark Bishop ihr Verlobter! Layla klopfte dem Fahrer auf die Schulter und brüllte:
„Sofort anhalten!“
Der Fahrer hatte offensichtlich das Gefühl, dass dieser Ausbruch von Layla mit der Diskussion zu tun hatte und sagte beleidigt, dass dies jetzt nicht möglich sei. Das wäre noch die Höhe. Sie fand hier Mark und ein beleidigter Fahrer hinderte sie daran, zu ihm zu kommen, also sagte Layla mit unverhohlener Wut in der Stimme:
„Wenn Sie nicht auf der Stelle halten, werden sie es bis an ihr Lebensende bereuen. Stoppen Sie jetzt und zwar sofort!“
Der Fahrer war offensichtlich von Laylas Wut überrascht und hielt tatsächlich den Wagen an. Kaum war es ausgerollt, sprang Layla auch schon heraus und rannte hinter Mark her. Doch leider konnte sie ihn nicht mehr sehen, als sie am Straßenrand angekommen war. Hektisch schaute sich Layla um, fand aber keine Spur von Mark. Die Touristen sahen sie schon verwundert an. Da sah sie Mark plötzlich wieder, wie er um eine Ecke verschwand. Sie rannte ihm, so schnell sie konnte hinterher. Es war ihr dabei auch egal, dass sie Leute zur Seite stieß und fast Werwolf schnell, also viel zu schnell für einen Menschen war. Sie fiel auch dementsprechend auf, wie sie an den erstaunten und oft auch empörten Ausrufen deutlich heraushören konnte. Dann war sie schon an der Ecke angekommen und bog ein. Das was sie dort erwartete, hätte sie sich nicht träumen lassen. Es sah aus, als ob sie im Hinterhof der absolut letzten Absteige gelandet wäre. Vorne sahen diese Häuser toll gepflegt aus, aber hier im Hinterhof, da hatte das Geld wohl nicht mehr gereicht, um einen gewissen Standard aufrecht zu erhalten. Es sah fast aus, wie das Zimmer eines Kindes. Auf den ersten Blick schön aufgeräumt, aber wehe, wenn man unter dem Bett, oder im Schrank nachschaute.
Von Mark war jedoch keine Spur, nur gab es in dem Tohuwabohu in diesem Hinterhof natürlich viele Verstecke. Nur warum sollte sich Mark vor ihr verstecken? Layla rief nach Mark, bekam aber keine Antwort. Deshalb begann sie zu suchen, ging dabei aber nicht besonders vorsichtig vor. Und das sollte sich rächen, denn just in dem Moment, als sie hinter einen großen, total überfüllten Abfallcontainer nachsehen wollte, sah sie Mark. Er hatte sein Schwert gezogen und hatte es zum Schlag erhoben. Layla konnte nur noch einen überraschten Ton ausstoßen, als Mark das Schwert herabsausen ließ. Nur ihre schnellen Reflexe retteten Layla, die gerade noch ihren Kopf zurückziehen konnte. Sie konnte das Zischen des knapp vorbeigehenden Schwertes gut hören. Durch diese schnelle Ausweichbewegung verlor Layla fast das Gleichgewicht. Mark nutzte als erfahrener Kämpfer diesen Vorteil natürlich sofort gnadenlos aus und schlug nochmals zu. Layla sah die Klinge sehr spät kommen und konnte erst im letzten Moment zur Seite springen. Die Klinge verfehlte sie nur um Millimeter. Dabei musste sich Layla jedoch zu Boden fallen lassen. Für sie also die denkbar schlechteste Ausgangsposition für eine weitere Verteidigung und für Mark demnach die optimale Angriffsposition. Er hob das Schwert um nochmals zuzuschlagen. Dabei vermied er aber eine große Ausweichbewegung, die nur Zeit gekostet hätte. Er konnte Layla jetzt praktisch gar nicht verfehlen. Layla zog ihre Beine an und trat nach Mark. Sie traf den Schlagarm in genau dem Moment, als sich das Schwert wieder senkte. Dadurch wurde die Klinge etwas aus der Bahn gebracht und traf Zentimeter neben Layla auf den Boden. Layla konnte sehen, wie Funken sprühten, so heftig war der Aufprall. Dies brachte Mark aus dem Konzept. Noch bevor er die Klinge nochmals heben konnte, schnellte Layla mit den Füssen voraus hoch und umschlang Marks Oberkörper mit den Beinen. Sie nahm Mark in die Schere und drehte sich nach links weg. Mark wurde damit aus dem Gleichgewicht gebracht. Da er sein Schwert immer noch in der rechten Hand hielt, musste er es fallen lassen, dass er nicht mitten auf das Gesicht fiel. Er konnte dies gerade noch verhindern, indem er die Schulter hochzog. Doch war jetzt Layla ganz deutlich im Vorteil. Sie presste die Oberschenkel
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