Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
konnte einen Einfluss von Ajllasga erkennen und so waren sie kurz später schon wieder in der Luft.
Ana Maria schlief schon kurz nach dem Start und auch Layla, die direkt neben ihr saß hatte mit der Müdigkeit zu kämpfen. Deshalb nahm sie ihr Amulett hervor, betete kurz und schloss die Augen. Aber leider fiel es ihr nicht so leicht einzuschlafen. Der heutige Tag war bisher der absolute Hammer gewesen. Erst das Abenteuer am Flughafen, wo sie nur ganz knapp der Katastrophe entgangen waren und dann diese direkte Konfrontation. Layla hatte das Gefühl, sie war der Gegnerin wirklich auf den Schlips getreten, aber reichte das, um sie zu verunsichern? Nein, das sicher nicht. Sie hatte ja am Flughafen bewiesen, wie hervorragend sie strategisch planen konnte. Layla war sich nicht einmal sicher, ob die Informationen, die sie aus dem Fledermaus – Mann herausgeholt hatte wirklich verlässlich waren, oder ob diese von Ajllasga verfälscht waren. Sie würde sich auf keinen Fall darauf verlassen können. Ziemlich sicher war sie dagegen, dass sie Ajllasga mit ihrem direkten Angriff überrascht hatte, aber selbst dort war es ihr nicht gelungen, Ajllasga zu schwächen, wenn man einmal davon absah, dass sie Hans aus ihrer Kontrolle befreit hatte. Layla hatte das Gefühl, dass die Seelenräuberin mehr über sie lernte, als sie selbst über ihre Gegnerin. Sie wusste jetzt sogar von ihrem Amulett. Der einzige Joker den Layla damit noch in der Hinterhand hatte, war Ana Maria.
Sie hatte praktisch gar nichts in der Hand, was ihr gegen Ajllasga helfen konnte. Wie konnte sie sich dann auf eine direkte Konfrontation vorbereiten? Nochmals würde sie Ajllasga nicht überraschen können, wie es ihr bei der Befreiung von Hans gelungen war. Layla war sich sicher, dass Ajllasga das nächste Mal besser aufpasste. Was konnte Layla gegen diese psychokinetischen Angriffe tun? Um Ajllasga wirkungsvoll bekämpfen zu können, musste sie nahe an die Gegnerin herankommen. Auch hatte sie immer noch keine Ahnung, wie sie die kontrollierenden Fesseln der Seelenräuberin sprengen konnte. Bei Hans war es gelungen, aber nur knapp und mit viel Glück. Wie sollte sie Mark und die arme Iztel befreien? Layla hatte keine Ahnung. Aber es musste ihr etwas einfallen und zwar schnell. Sie brauchte eine Strategie. Die Werwolf Taktik, hineinspazieren, alles kurz und klein hauen und wieder gehen, würde einhundertprozentig sicher nicht funktionieren. Nur was sollte sie dann tun? Wie sollte sie vorgehen? Donerta würde sicher helfen können, nur hatte auch sie gegen ihre Mutter keine Chance, wie die direkte Konfrontation bewiesen hatte. Layla musste sich frustriert eingestehen, dass sie wirklich gar nichts in der Hand hatte. Sie war sich aber sicher, dass sie einen guten Plan brauchte, um gegen Ajllasga bestehen zu können. Aber so sehr sie sich auch bemühte, so sehr sie auch ihr Gehirn marterte, es wollte ihr nichts Sinnvolles einfallen.
Sie spürte, dass jemand ihre Hände nahm und öffnete die Augen. Es war Ana Maria. Die Schwester hatte offensichtlich gespürt, was in Layla vorging und wollte sie trösten. Wie sehr sie diese außergewöhnliche Frau, eigentlich fast noch ein Mädchen, liebte. Layla wusste, dass auch Ana Maria an ihrer Seite wie eine Löwin kämpfen würde. Ihr Martyrium unter den Werwölfen hatte Ana Maria mental unglaublich stark gemacht. Layla hielt sie mental für viel stärker, als sie selbst es war. Es tat unglaublich gut, diese wunderbare Person an der Seite zu wissen. Sie wusste, dass die perfekte Zusammenarbeit von ihnen beiden wohl wirklich die einzige Chance war, die sie hatten.
Plötzlich sah Layla Naomi Kopf über der vorderen Sitzreihe auftauchen. Sie lächelte, dann sagte sie:
„Wir kommen gleich an. Mein Amazonasexperte und die Dinge, die ich bestellt habe, dürften dort schon auf uns warten. Ein größeres Boot steht für uns bereit. Heute können wir aber nicht mehr ablegen, dafür ist es mittlerweile schon zu spät. Was sollen wir deiner Meinung nach tun? Auf dem Schiff schlafen und morgen früh so schnell, wie möglich aufbrechen, oder sollen wir uns über Nacht in ein super Wellness Hotel einquartieren, uns nochmals richtig verwöhnen lassen und dann morgen früh ausgeruht und topfit auf die Reise gehen.“
„Naomi, das ist wohl eine rhetorische Frage. An der Art, wie Du Deine Frage stellst, sehe ich schon die Antwort, die Du erwartest. Mir brennt natürlich jede Sekunde auf der Seele, aber es hat keinen Sinn, überstürzt an
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