Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
und Hans? Beide lagen am Boden circa zwei Meter von Layla entfernt. Die sprang auf und eilte zu den beiden hin. Sie lagen nebeneinander auf dem Rücken und atmeten schwer. Donerta sah Layla an und reichte ihr die Hände. Layla half ihr, aufzustehen. Auch Hans kam mühsam hoch und setzte sich auf seinen Stuhl. Er war immer noch total außen Atem. Als Donerta wieder an ihrem Platz saß, fragte sie Layla, ob sie ihr Amulett sehen durfte. Layla holte es hervor. Donerta nahm es in die Hände und betrachtete es eingehend von allen Seiten, wobei das Amulett durch diese Berührung wieder leicht zu leuchten begann. Donerta gab es ihr schnell zurück, dann sagte sie:
„Das ist wirklich ein unheimlich wertvolles Amulett, Layla. Es hat uns alle gerettet. Wenn Du auch nur zehn Sekunden später gekommen wärst, dann lägen Hans und ich jetzt mausetot hier vor Dir. Das war buchstäblich Rettung in letzter Sekunde.“
„Das freut mich, aber ich konnte trotzdem Ajllasga nichts anhaben!“
„Du hast sie mächtig erschreckt, das ist klar. Es ist bisher noch niemand gelungen, ihren psychokinetischen Schlägen zu entkommen. Du bist die erste. Und dann hättest Du es fast noch geschafft, sie körperlich anzugreifen. Außerdem bist du überraschend in ihrem Refugium eingedrungen, ohne ihre direkte Kontrolle. Layla, glaube mir, auch sie wird dich jetzt einhundertprozentig ernst nehmen.“
„Was ist mit Hans!“
„Tja, durch deinen überraschenden Angriff hat sie die Kontrolle über Hans verloren. Vorerst zumindest. Leider hatte dies auch für Hans Konsequenzen. Sein altes Bewusstsein ist dabei zerstört worden. Das heißt, für ihn gibt es nur noch dieses neue Bewusstsein. Viele wertvolle Erinnerungen sind deshalb für immer für ihn verloren.“
Layla sah Hans an, der sie mit großen Augen ansah. Was musste der arme Kerl alles erdulden! Layla sah, dass er mit den Tränen zu kämpfen hatte und umarmte ihn. Hans begann hemmungslos zu schluchzen. Layla sprach beruhigend auf ihn ein. Nach kurzer Zeit beruhigte sich Hans wieder. Er machte sich von Layla los und stand auf, dann schlug er wütend auf den Tisch und sagte mit Wut in der sich fast überschlagenden Stimme:
„Diese Dreckshure wird mich kennen lernen. Ich werden ihr mit Anlauf in den Arsch treten und wenn es das letzte ist, was ich in meinem Leben tue!“
Naomi schloss sich dem Schwur an:
„Dieses Miststück muss in die tiefste Hölle geschickt werden. Da gehört sie wirklich in. Hans, ich bin dabei, ich werde Dir helfen!“
Layla umarmte wortlos Hans. Naomi kam dazu, dann Ana Maria und zum Schluss auch Donerta. Eng umschlungen blieben die fünf stehen. Sie waren sich alle des feierlichen Moments bewusst. Sie hatten soeben einen Pakt geschlossen. Einen Pakt zur Vernichtung der Seelenräuberin.
Kapitel 19
Kurz später wurden die fünf abgeholt. Naomi hatte einen Kleinbus organisiert, der sie bequem bis zum Flugplatz bringen sollte. Der Flug würde wieder vom kleineren nationalen Flughafen Congonhas abgehen. Der lag praktisch mitten in der Stadt. Von der Villa aus gesehen würde sie fast zwei Stunden dorthin benötigen, ohne Stau gerechnet. Deshalb war ein gemütlicher Kleinbus schon wesentlich besser.
Zeit hatten sie noch genug. Naomi hatte einen Zeitverlust von circa einer Stunde durch allfällige Staus eingeplant. Doch überraschenderweise hatten sie Glück. Sogar auf der Marginal, der Stadtautobahn lief der Verkehr. Langsam zwar, aber er lief. Auch der Check-in war ohne Problem in wenigen Minuten erledigt, sodass sie deutlich vor der Zeit im Kaffee saßen. Natürlich hatte Layla schon wieder Hunger und natürlich spottete Naomi wieder scherzhaft darüber. Selbst Hans war viel gelöster, als noch heute Morgen. Offenbar hatte er den Schock überwunden. Außerdem tat es ihm sichtlich gut, eine Aufgabe zu haben.
Von der Seelenräuberin spürten sie in der ganzen Zeit über rein gar nichts. Trotzdem wollte Layla nichts dem Zufall überlassen und so waren sie schon eine Stunde vor der Zeit am Gate. Es gab noch eine kurze Schrecksekunde, als der Sicherheitsbeamte, der Layla beim letzten Flug kontrolliert hatte, auftauchte, aber der schien Layla nicht einmal mehr zu erkennen. Er hatte nur Augen für Ana Maria und natürlich Naomi, die heftig mit ihm flirtete.
Layla und auch Donerta sahen sich die Besatzung des Flugzeugs sehr genau an. Naomi nutzte sogar die Gelegenheit, um kurz mit dem Kapitän zu sprechen, der offenbar ihren Vater sehr gut kannte. Keiner der drei
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