Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)

Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)

Titel: Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hamberger
Vom Netzwerk:
die Sache heranzugehen. Wir gehen in Dein Hotel, aber bitte, morgen müssen wir so zeitig, wie möglich los!“
    „Das Auto holt uns um 5:00 Uhr ab und um spätestens 6:00 laufen wir aus!“
    „Perfekt!“
    Naomi strahlte über das ganze Gesicht. Dann drehte sie sich um und setzte sich wieder. Nur wenige Minuten später gab der Pilot an, dass der Landeanflug begonnen hatte. Jetzt galt es also. Jetzt betraten sie die Höhle des Löwen. Jetzt waren sie auf Ajllasgas ureigenem Territorium. Ab jetzt würden sie keine ruhige Sekunde mehr haben. Layla merkte auch wieder, wie ihre Anspannung wuchs. Sie hatte immer noch die Szene im Kopf, wo ein Schwarm Vögel von Ajllasga gesteuert in die Triebwerke des Flugzeugs flogen und diese zerstörten. Aber auch diesmal lief alles reibungslos und kurz später saßen die fünf in einem extragroßen Taxi, dass sie in das von Naomi empfohlen Hotel bringen sollte.
    Layla sah sich während der Fahrt um. Manaus war eine bezaubernde Stadt, die ihren ureigenen Charme hatte. Man sah eine Unzahl von Touristen, die alle direkt in der Vorbereitung zu einer Urwaldexpedition zu sein schienen. Alle hatten mehr oder weniger einheitlich die gleiche graubraune Urwaldkleidung an und auch der bekannte Tropenhut fehlte nur selten. An den Geschäften an denen die fünf vorbeifuhren sah man deutlich an, dass sie sich voll und ganz an diese Touristenscharen angepasst hatten. Trotzdem wirkte es komischerweise selten kitschig oder sogar überzogen, sondern löste eine seltsame Vorfreude auf den Urwald aus.
    Naomi übernahm wieder die Rolle des Fremdenführers und begann zu referieren:
    „Manaus ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas. Eigentlich liegt es gar nicht am Amazonas, sondern am Rio Negro. Elf Kilometer westlich von hier fließt er dann mit dem Rio Solimõnes zusammen. Dann heißt der Fluss dann wieder, wie im peruanischen Teil „Amazonas“. Ist das nicht lustig. Das heißt, dass wir dann eigentlich gar nicht den Amazonas entlangfahren werden, sondern den Rio Solimõnes, der dann nach der peruanischen Grenze wieder Amazonas heißt!“
    Naomi lachte wieder ihr unwiderstehliches Lachen, dass sie dann noch dadurch steigerte, dass alle ein verdutztes Gesicht machten und offensichtlich gar nichts verstanden. Dann fuhr Naomi fort:
    „Durch die Nähe des Äquators ist hier das ganze Jahr ein fast einheitliches Klima die Temperatur betreffend. Auch die Tageslänge ist mehr oder weniger gleich. Das einzige worin es sich unterscheidet ist die Niederschlagsmenge. Es gibt Trockenzeit, wo aber durchaus noch ein richtiges tropisches Gewitter herunterkommen kann und die Regenzeit, wo es praktisch jeden Tag solche Güsse gibt. Und ‚Güsse’ ist hier das richtige Wort. Wenn es in der Regenzeit regnet, dann richtig. Die Flüsse schwellen regelrecht an. Der Rio Negro kann dann Unterschiede bis zu 14 Metern zeigen. Das ist speziell am Hafen ein Problem, der, wie Ihr morgen sehen werdet, schwimmend gelagert ist, sich also auf natürliche Weise den Unterschieden anpasst.“
    Naomi machte eine Pause und sah alle an, fast so, als ob sie sich vergewissern wollte, dass ihr wirklich alle zuhörten. Layla musste neidlos zugeben, dass diese Naomi die perfekte Präsentatorin wäre, die nicht groß um die Aufmerksamkeit des Publikums kämpfen musste. Bei ihr wirkte es total normal und natürlich. Layla konnte sich sogar vorstellen, dass Naomi eine geniale Fernsehmoderatorin abgeben würde. Naomi sah Layla mit fragendem Blick an und als die ihr lächelnd ein Zeichen machte, fuhr sie fort:
    „Manaus wurde schon im Jahr 1669 unter dem Namen ‚Forte de São José da Barra do Rio Negro’ von den Portugiesen gegründet. Die folgenden Jahre führte es dann verschiedene Namen, bis es dann im Jahre 1833 in Manaus umbenannt wurde. Heute hat es 1,6 Millionen Einwohner. Bekannt wurde die Stadt im späten 19. Jahrhundert durch den Kautschukboom. Die Region hatte zu dieser Zeit fast schon ein Monopol darauf. Wie ihr seht, ist es heutzutage die Tourismusbrache, die die Stadt bekannt macht.“
    Der Fahrer unterbrach Naomis Redeschwall und fragte sie etwas, dass Naomi offensichtlich nicht schmeckte. Es begann eine hitzige Diskussion, in die sich auch noch Hans einmischte. Da diese Diskussion in einem sehr schnellen Portugiesisch geführt wurde, verstand Layla so gut wie gar nichts. Es ging offensichtlich um den Weg und um die Bezahlung. Layla war sich sicher, dass Naomi den Mann auch alleine ruhig stellen konnte

Weitere Kostenlose Bücher