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die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

Titel: die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Wetter – nach allem, was geschehen war? „Möchtest du jetzt etwas essen?”
    „Ich habe keinen Hunger.”
    „Ich auch nicht.” Rhia betrachtete ihr Essen. „Mein ganzes Leben lang habe ich, egal, was passiert ist, nie den Appetit verloren.”
    „Ich habe das Blut gesehen.”
    Fragend sah Rhia Alanka an. „Welches Blut?”
    „Am Fluss, wo mein Vater gestorben ist.” Ihre Stimme klang monoton. „Ich habe das Blut gesehen und rotes Fell und ... andere Dinge, neben dem Körper des Wolfes.” Sie zog die Knie an und begann, sich sanft vor und zurück zu wiegen. „Ich frage mich, ob seine Gedanken im letzten Augenblick die eines Fuchses gewesen sind – ob er nur den Instinkt gespürt hat, zu überleben und sich um sich selbst zu kümmern – oder ob er auch an mich gedacht hat.”
    „Er hat immer an dich gedacht.” Tröstend legte sie die Hand auf Alankas Knie. „Du warst seine ganze Welt.”
    Eine einzelne Träne lief die Wange des Mädchens hinab. „Wessen Welt bin ich jetzt?”
    Rhia ließ Alanka den Kopf gegen ihre Schulter legen. Ihre Schwester war voller Trauer, aber es kullerten keine weiteren Tränen. Rhia wagte es nicht, vor Alanka um Marek zu weinen, da die zwei Verluste nicht vergleichbar waren. Und doch war ihre Angst größer als jemals zuvor und drohte sie gänzlich zu verschlingen.
    Am nächsten Tag lagen Rhia und Alanka gut in der Zeit. Die Geschwindigkeit der Stute war nicht gerade atemberaubend, dafür besaß sie große Ausdauer. Rhia rechnete sich aus, dass sie, sollte das Wetter sich halten, Asermos spät am darauffolgenden Tag erreichen konnten. Ihr war bisher nicht klar gewesen, wie nah sich die beiden Dörfer waren. Es musste ein großer Umweg gewesen sein, den Ort ihrer Weihung zu erreichen.
    An lange Ritte nicht gewohnt, kletterte Alanka am letzten Tag steif und zögerlich auf den Rücken des Ponys. Rhia gab ihr etwas von den schmerzlindernden Kräutern, die Coranna ihr für die Schulter eingepackt hatte. Selbst das Pony war müde, also schlug sie zum Wohle aller ein langsameres Tempo an.
    Und doch war sie voller Ungeduld beim Gedanken daran, dass die Nachfahren immer näher kamen. Würde Razvins Mörder berichten, dass sie alles gehört hatte und entkommen war? Wenn dem so war, griffen sie vielleicht früher an. Wenn nicht wenn der Soldat seinen Fehler aus Angst vor Bestrafung verschwieg -, war der Vorteil aufseiten Asermos’.
    Alanka verrenkte den Körper bei dem Versuch, sich zu strecken. „Ich hätte nichts dagegen, nie wieder auf einem Pferd zu reiten.”
    Rhia riskierte ein kurzes Lachen, das erste, seit sie sich auf den Weg gemacht hatten. „Es ist schwierig, ohne eines nach Asermos zu kommen.”
    „Ich kann wahrscheinlich länger gehen, als ich reiten kann. Und dein Schmerzmittel macht mich schläfrig.” Sie sackte zusammen und ließ ihre Beine locker an den Flanken des Pferdes baumeln. „Glaubst du, deine Brüder werden mich mögen?”
    „Es wird ihnen gefallen, dich zu ärgern. Der Trick dabei ist, sie nicht merken zu lassen, wenn du wütend wirst.” Sie erinnerte sich daran, dass einer von ihnen verändert sein würde, wenn sie ankam. „Ich frage mich, welcher von ihnen Vater wird und mit welcher Frau.”
    „Haben sie feste Partnerinnen?”
    „Nilo, nicht dass ich wüsste. Lycas mochte eine Wespenfrau namens Mali, als ich gegangen bin.”
    Alanka stieß einen undefinierbaren Laut aus. „Eine Wespenfrau? Klingt freundlich.”
    „Sie ist genau, was man erwartet – scharfzüngig und gemein. Aber sie ist ein Krieger, genau wie er.”
    Einige Augenblicke ritten sie schweigend weiter, dann bemerkte Alanka: „Ich bin noch nie so weit von zu Hause weg gewesen.”
    „Warst du nie bei einem der Feste?”
    „Ich durfte nicht. Vater mag ...”, sie seufzte auf, „... mochte keine Fremden. Nicht während meiner Lebenszeit wenigstens. Als er jünger war, hat er natürlich Zeit in Asermos verbracht.”
    J a . “
    Nach einer unangenehmen Stille bemerkte Alanka: „Hier riecht es anders. Weniger Pinie.”
    „Warte, bis du das Vieh riechst. Das wirft dich glatt um.” „Ich kann es kaum erwarten, zum ersten Mal einen Hund zu sehen. Sind sie wie Wölfe?”
    „Nicht so sehr, wie man vermuten könnte. Meine Familie züchtet Wolfshunde, die – tut mir leid – Jagd auf Wölfe machen und auf Wild und Hasen. Sie sind größer als Wölfe. Ihre Köpfe reichen mir bis an die Taille.”
    „Wie könnt ihr es euch leisten, sie zu füttern?”
    „Sie fressen alles. Es gibt

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