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die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

Titel: die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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bedeutete, nach Kalindos zu gehen, hätte sie doch niemals zugelassen, dass andere mit einem Teil ihres Lebens für sie bezahlten.
    „Was unternehmen wir wegen der Nachfahren?”, fragte sie ihn.
    Galen schritt durch den Raum zu einem kleinen Tisch in der Ecke. „Ich benachrichtige Torin, damit er sich eine Kampfstrategie überlegt. Morgen wird der Rat eine öffentliche Sitzung abhalten, um die Neuigkeiten mit dem ganzen Dorf zu besprechen.” Er öffnete eine Schublade und zog eine Karte aus Pergament heraus, die er auf dem Tisch ausbreitete. „Einige Asermonier werden nach Tiros fliehen wollen oder wenigstens ihre Kinder dorthin schicken. Tiros liegt in der entgegengesetzten Richtung der einfallenden Streitkräfte, also sind sie dort fürs Erste in Sicherheit. Ich entsende eine Nachricht an den Ratsvorsteher der Tironier und bitte ihn, unsere Flüchtlinge aufzunehmen.” Er deutete auf einen Punkt südlich von Asermos. „Velekos hegt zu nah am Gebiet der Nachfahren. Vielleicht wird es sogar zuerst überfallen. Wir sollten die Bewohner warnen, wenn wir rechtzeitig einen Boten entsenden können.”
    „Razvins Soldat hat Velekos nicht erwähnt”, sagte Rhia. „Aber es wäre eine logische Folge.” Mit dem Finger fuhr Areas eine unsichtbare Linie zwischen dem südlichen Meer und Asermos nach. „Velekos hegt zwischen uns und den Nachfahren. Es ist das kleinere Dorf und stellt keine große Bedrohung dar. Wenn es erobert wird, könnte man die Bewohner sogar zwingen, gegen uns zu kämpfen.”
    Rhia erschauerte bei dem Gedanken, dass ihre Völker sich gegenseitig mit Magie bekämpften. Areas hatte recht, und er dachte wie ein Bär.
    „Ich muss gehen.” Galen nahm seinen Falkenfederfetisch von einem Haken an der Wand und hängte ihn sich um den Hals. Als er die Tür öffnete, nickte er Alanka zum Abschied zu und schenkte Rhia ein angespanntes Lächeln. „Willkommen zu Hause.”
    Während sie ihm nachsah, fragte sie sich, ob sie wirklich zu Hause war.
    „Alanka und ich sollten ebenfalls gehen”, wandte sie sich an Areas.
    Er runzelte die Stirn und scharrte unter dem Tisch mit den Füßen. „Ich habe dich vermisst, Rhia.”
    Alanka sah zwischen ihnen hin und her und riss dann die Augen auf. „Oh.” Verlegen rückte sie den Stuhl vom Tisch weg. „Wo kann man hier austreten?”
    Areas warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. „Draußen.”
    „Natürlich. Da bin ich dann. Draußen.” Sie eilte hinaus und schenkte Rhia noch ein mitfühlendes Lächeln.
    „Tut mir leid”, sagte Areas, als die Tür sich wieder geschlossen hatte. „Ich wollte sie nicht beschämen. Aber was ich gesagt habe, stimmt. Ich habe dich vermisst.”
    Rhia schüttelte den Kopf. Der Mord an Razvin, Mareks Verschwinden, der bevorstehende Krieg – all diese Dinge machten es ihr unmöglich, sich um die merkwürdige Mischung aus Gefühlen zu kümmern, die Areas in ihr hervorrief.
    „Ich muss meinen Vater sehen.” Sie stand auf und ging zur Tür. „Und meine Brüder. Sie müssen wissen, dass ihr Vater gestorben ist und dass sie noch eine Schwester haben.”
    Er folgte ihr. „Ich bringe dich hin.”
    „Solltest du dich nicht mit Torin treffen? Schließlich bist du ein Bär.”
    „Nein, das bin ich nicht.”
    „Ich weiß, aber ...”
    „Alle wissen es.”
    Rhia blieb stehen und starrte ihn an.
    „Nachdem du gegangen warst”, fuhr er fort, „habe ich über das nachgedacht, was du gesagt hast. Du hattest recht. Außerdem hat Bär nie geantwortet, wenn ich mich an ihn gewandt habe. Und Spinne ...” Er presste eine Hand gegen seine Schläfe. „Sie wollte mich nicht gehen lassen. Ich bin eben, was ich bin.”
    Er öffnete die Jacke, um ihr eine fein geschnitzte Spinne zu zeigen, die an einem dünnen Seil um seinen Hals hing. „Das ist mein dritter Versuch.” Er betastete den Fetisch. „Den ersten beiden sind die Beine abgebrochen.”
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu. „Bedeutet das ...”
    „Ich kämpfe trotzdem, wenn die Nachfahren angreifen.” Er hielt eine Hand hoch, als er ihre Verzweiflung bemerkte. „Dafür bin ich mein ganzes Leben lang ausgebildet worden. Asermos braucht jeden Krieger. Ich werde nicht der Beste sein, aber ich bin da.”
    Sie blickte in sein entschlossenes Gesicht, gnadenlos gebräunt von der Sonne, und bewunderte Areas mehr als je zuvor. Ob sie ihn hebte, musste sie allerdings erst noch herausfinden.
    „Ich verstehe”, sagte sie. „Ich bin stolz auf dich und dankbar für deinen Dienst an Asermos.”

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