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die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

Titel: die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Versprechen eines Rückzugs. Wir haben erst angefangen, Euch unsere Magie zu zeigen. Zieht Euch jetzt zurück, während ein paar von Euch noch am Leben sind.”
    Baleb lächelte nur. „Zusätzlich erhaltet Ihr Euren Spion zurück.”
    Rhia blieb das Herz stehen. Marek.
    „Entweder Ihr gebt uns die Pferde oder wir bringen ihn um.” Er überlegte es sich noch einmal. „Aber nicht, ehe wir ihn gründlich untersucht haben.”
    „Er weiß nichts von uns”, sagte Galen. „Er ist Kalindonier.
    Von ihm könnt Ihr nichts Neues erfahren.”
    „Vielleicht nicht, aber es wird mir Spaß machen, es zu versuchen.” Baleb richtete seinen gehässigen Blick auf Rhia.
    Plötzlich wusste sie, wie das Problem zu lösen war, wenn sie es wagte, solch ein Risiko einzugehen.
    „Woher wissen wir, ob er überhaupt noch am Leben ist?”, fragte sie den Hauptmann und wandte sich dann an Galen. „Wenn er schon gefoltert wurde, überlebt er vielleicht nicht. Lasst mich sehen, wie es um ihn steht. Wenn er im Sterben liegt, haben sie uns nichts zu bieten und kein Recht, ein so hohes Kopfgeld zu verlangen.”
    Galen schien in ihren Augen nach Spuren des Wahnsinns zu suchen.
    Bitte, formte sie mit den Lippen.
    Er wandte sich Baleb zu. „Bringt uns unseren Späher, damit wir wissen, dass Eure Worte stimmen.”
    Der Hauptmann zuckte mit den Schultern und winkte dann einem seiner Soldaten, der am Rand der Wälder stand. Der Mann verschwand zwischen den Bäumen. Baleb deutete auf Rhia.
    „Du und dein Kommandant werdet euch mit mir und dem Spion abseits von den anderen treffen.”
    Er reichte sein Schwert an den nächsten Offizier der Nachfahren weiter. Torin ließ seine Waffe bei Galen, der Rhia einen warnenden Blick zuwarf. Sie selbst war ebenso unsicher wie der Falke. Ein falscher Schritt, und sie würde Mareks Leben und die Zukunft ihres Volkes aufs Spiel setzen.
    Rhia folgte den zwei Kommandanten über das Feld. Durch das Risiko, das sie eingegangen war, wirkte es auf einmal mehr wie ein Tal voll schlafender Hornissen.

40. KAPITEL
    M arek wurde Rhia vor die Füße geworfen.
    Er sah aus, als hätte man ihn stundenlang schutzlos der prallen Sonne ausgesetzt. Jeder Fleck unbedeckte Haut – sein ganzer Körper von der Hüfte aufwärts – warf Blasen und schälte sich, wo nicht getrocknetes Blut sie dunkelrot färbte. Krampfhaft versuchte er die verdorrten Lippen zu bewegen, als er aus dem abgebrannten Gras des Feldes zu ihr aufblickte.
    „Rhia ...”, formten seine Lippen tonlos. Schnell kniete sie sich neben ihn, obwohl sie wusste, dass Baleb und Torin sie beobachteten.
    „Sie wollen dich gegen alle Pferde in Asermos eintauschen.” „Lass das nicht zu”, krächzte er. „Das bin ich nicht wert.” Ihr Vertrauen in ihren Plan geriet ins Wanken. Jetzt, da Marek hier war, konnte sie ihn nicht wieder gehen lassen. Sie nahm seine Hand und flüsterte: „Mir bist du mehr wert als alle Pferde und alle Menschen auf der Welt.”
    Ungeduldig rief Hauptmann Baleb von seinem Pferd herunter: „Wie lange dauert das noch?”
    Sie starrte ihn wütend an. „Kommt darauf an. Ich bin von all den Menschen, die Euretwegen heute sterben mussten, müde.”
    „Beeil dich einfach”, schnaubte er.
    Sie sah Marek wieder in die Augen, von denen eines wie durch einen Schlag fast zugeschwollen war.
    Er schüttelte den Kopf, so schwach, dass niemand sonst es sehen konnte. „Nicht.”
    „Wie soll ich mich zwischen dir und meinem Volk entscheiden?”
    „Ich bin nur ein Mann. Ganz einfach.”
    Eine Träne löste sich aus ihrem Auge und fiel ihm auf die Stirn. Er zuckte zusammen, als hätte sie ihn verbrannt.
    Wenn sie nur die Kraft eines Bären hätte, könnte sie ihn hochheben und davonlaufen. Rhia drehte sich zu Torin um. In seinem Gesicht stand die Erschöpfung einer langen Schlacht und die Ergebenheit darüber, dass manche nicht zurückkommen würden. Er wäre nie so dreist, Marek unter der Nase seines Gegners davonzutragen. Sie sah sich auf dem Feld um und fand keine Asermonier in der Nähe, die ihr helfen konnten.
    Mit einem Atemzug, der ihr das Herz zerdrückte, zwang sie sich zu einer Lüge. „Er stirbt sowieso. Nicht heute, aber bald. Er ist kein Lösegeld mehr wert.”
    Baleb stieß einen scharfen Atemzug aus. „Ich lasse die Idioten köpfen, die ihn gefoltert haben.” Wütend schrie er einen der Soldaten, die Marek gebracht hatten, an. „Bringt ihn weg.”
    „Wartet!” Sie gab sich den Anschein einer trauernden Geliebten. „Gebt mir einen

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