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Die Seevölker

Die Seevölker

Titel: Die Seevölker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Immanuel Velikovsky
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beispielsweise einige Behauptun-
    gen von Tacitus: »Während des Konsulats von Paulus Fabius und Lu-
    cius Vitellus [+34, unter Tiberius], nach einer langen Periode von Zeit-
    altern, besuchte der als Phönix bekannte Vogel Ägypten, und veranlaß-
    te die Gelehrten dieses Landes und von Griechenland zu langen Ab-
    handlungen über das Wunder … Bezüglich der Jahre [zwischen zwei
    Besuchen des Vogels] variieren die Traditionen. Die gewöhnlich über-
    kommene Zahl ist 500; aber es gibt einige, die versichern, daß seine
    Besuche in Abständen von 1461 Jahren erfolgen, und daß es in den
    Regierungen war, zuerst von Sesostris, dann von Amasis und schließ-
    lich von Ptolemaios (Dritter der makedonischen Dynastie), daß die drei
    früheren Phönixe mit einem großen Gefolge gewöhnlicher Vögel zur
    Stadt, genannt Heliopolis, flogen …«2 Indem er darauf hin weis, »: daß
    zwischen Ptolemaios III. und Tiberius weniger als 250 Jahre vergangen
    waren, drückte Tacitus seine Auffassung aus, daß einer der Vögel un-
    echt gewesen sei, »daß aber das Erscheinen des Vogels in Ägypten an
    sich unbestritten sei«. Nicht viel anders schrieb Plinius, der Manilius
    zitiert, »mit dem Leben dieses Vogels hänge die Rückkehr des Großen
    Jahres zusammen, und dieselben Anzeichen der Witterung und der
    Sterne kehrten wieder.«3 Plinius gab das Jahr des Konsulats von Quin-
    tus Plautius und Sextus Papinius (+36) als das Datum, an dem ein Phö-
    nix nach Ägypten flog.
    Censorinus und Theon befinden sich unter jenen Autoren des spä-
    ten Altertums, die es als legitim ansehen, eine 1460jährige Periode für
    die Geschichte des Alten Ägyptens zu unterstellen. Aber die Ägypter
    selbst erwähnen niemals eine derartige Sothisperiode. Die Sothis-
    Theorien der späten Autoren wie Censorinus und Theon (oder seines
    Glossisten) sind in keiner Weise eine genügend starke Basis, um darauf

    2 Tacitus, Annalen, Übersetzt von W. Sontheimer, VI, 28.
    3 Plinius, Naturgeschichte, X, 2., Übersetzt von G. C. Wittstein.

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    die gesamte Geschichte der alten Welt zu stützen. In der Tat, sofern wir
    Menophres, der von Theon genannt wird, nicht identifizieren können,
    bleibt die Behauptung von Censorinus für die Chronologie des Neuen
    Reiches vollkommen wertlos.

    Wer war Menophres?

    Wer war Menophres, dessen Name gemäß Theon einer ägyptischen
    Ära gegeben wurde? Theon schrieb nicht, daß Menophres ein König
    gewesen sei. Er könnte ein Weiser gewesen sein oder ein Astronom,
    der die Periode errechnete, oder sein Name könnte die Epoche wegen
    eines anderen Verdienstes bezeichnet haben. Diese Möglichkeiten sind
    nicht auszuschließen, solange wir Vertrauen in die Genauigkeit von
    Theons Behauptung haben; wenn uns solches Vertrauen fehlt, muß die
    Existenz von Menophres von allem Anfang an in Frage gestellt wer-
    den. Auf jeden Fall kann nirgends in ägyptischen Quellen eine Erwäh-
    nung der Ära von Menophres gefunden werden. :
    Ein Gelehrter des letzten Jahrhunderts meinte, Menophres stehe für
    Men-Nofre, den ägyptischen Namen für Memphis.1 Diese Erklärung
    wurde zu ihrer Zeit abgelehnt,2 doch fand sie einen bestimmten An-
    klang, weil die Siriusbeobachtungen der Priester von Memphis als für
    ganz Ägypten gültig angesehen wurden, zumindest während der hel-
    lenistischen Zeit. Der heliakische Aufgang des Sirius erfolgt in Theben
    (Luxor, Karnak) mehr als vier Tage früher als in Memphis (bei Kairo),
    da jeder Breitengrad ein späteres Erscheinen um ungefähr einen Tag
    bedeutet. Von der Mündung des Nils bei Alexandria bis Syene (Assu-
    an) beträgt die Differenz 7° 1'. Wenn Sirius am l.Thot in Memphis auf-
    ging, war er in Saus oder Tanis im Delta noch nicht gesehen worden, in
    Theben schon zum fünften- und in Syene schon zum siebtenmal. Wel-
    cher dieser Tage wurde dann für die Kalenderbedürfnisse als gültig

    1 J. B. Biot, Etudes sur l'astronomie indienne et sur l'astronomie chinoise (Paris, 1862), S.
    xxxvi-xxxix.
    2 Cf. Martin, Mémoires, Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, 1 (1869), 275. In neuerer Zeit haben D. B. Redford, History and Chronology of the Eighteenth Dynasty of Egypt: Seven Studies (Toronto, 1967), S. 214–15 und andere Autoren, die er nennt, die Ansicht neu aufgenommen, wonach Menophres für Memphis steht.

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    angesehen? Olympiodorus,3 ein griechischer Gelehrter, der im 5. nach-
    christlichen Jahrhundert in Ägypten lebte, löste diese, durch den Be-
    gründer der »Berliner

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