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Die Seevölker

Die Seevölker

Titel: Die Seevölker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Immanuel Velikovsky
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hieroglyphischer Text mit
    irgendeinem Hinweis auf »Atika« gefunden worden- und Sinai lag an
    der Türschwelle Ägyptens.
    Das Erz wurde in »ihren Galeeren« gefördert, das bedeutet, daß
    nicht ägyptische Schiffe zum Abtransport verwendet wurden, sondern
    Schiffe aus dem Land, in dem das Erz gewonnen worden war. Man
    denkt unwillkürlich an seefahrende Nationen wie Phönizier, Zyprio-
    ten, Lydier und Griechen. In Zypern hat es umfangreiche Kupferminen
    gegeben, und es gibt sie dort noch heute – ja, gerade der Name der
    Insel hat diesem Metall den Namen gegeben – oder umgekehrt, die
    Insel erhielt ihren Namen von dem dort geförderten Metall. Aber die
    Aussage, Atika sei zur See und zu Lande erreichbar gewesen, schließt
    Zypern aus. Der langanhaltende Krieg, den König Euagoras jahrzehn-
    telang gegen die Perser führte, hielt Zypern von größeren Handelsak-
    tivitäten ab, und man suchte wahrscheinlich nach neuen Erzquellen in
    Ländern, die es normalerweise aus Zypern importiert haben würden.

    1 Breasted: Ancient Records, IV, 408.

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    Auch die Phönizier waren für ihre Erzeugnisse auf die Erzeinfuhr aus
    Zypern angewiesen.
    Wenn das Problem der Lokalisierung von Atika von der Vorausset-
    zung abhinge, daß es zur See und zu Lande erreichbar sein müßte, wie
    Breasted es auffaßte, dann könnte nachgewiesen werden, daß Attika in
    Griechenland, jener Einzelstaat, dessen Hauptstadt Athen gewesen ist,
    diese Voraussetzungen erfüllt. Die Überquerung des Hellesponts (der
    Dardanellen) war eine Errungenschaft, die sowohl im Frieden als auch
    im Krieg regelmäßig gelungen war, sei es mit Hilfe von Galeeren, von
    Flößen oder von aus Booten errichteten Schiffsbrücken; Xerxes voll-
    brachte das Manöver auf dem Weg nach Griechenland –481 und Alex-
    ander wiederholte es in umgekehrter Richtung, als er 150 Jahre später
    gen Osten marschierte.
    Aber der Text ist auf eine derartige Voraussetzung gar nicht ange-
    wiesen. In der Tat ist dort von Erz die Rede, das auf »ihren« (d.h. dem
    Volk von Atika gehörenden) Eseln von den Kupferminen zu den Schif-
    fen transportiert wurde, und dann von einem Transport zu Schiff nach
    Ägypten – wiederum auf »ihren« Schiffen (»der Leute von Atika«).
    Die Frage der Identität des Landes Atika, das in den Papyri erwähnt
    wird, mit dem Land Attika, dessen Hauptstadt Athen war, beschränkt
    sich also auf das Problem, ob dort, in Attika, tatsächlich ungewöhnlich
    hartes Metall oder Legierungen davon gefunden wurde. Im Großen
    Papyrus Harris wird das in den Minen von Atika geförderte Metall mit
    hmt bezeichnet, das Breasted als »Kupfer« übersetzt – allerdings mit
    Einschränkungen, denn hmt ist nicht der üblicherweise für dieses Me-
    tall verwendete Begriff. In einem anderen Text wird dasselbe Wort hmt
    für drei verschiedene Arten von Erz oder Metallegierungen verwendet,
    von denen keine näher benannt wird, aber die Härte des Erzes bzw.
    der Legierung wird nachdrücklich betont.2 Dieses Wort wurde also
    ganz allgemein für Metall (oder Erz) benutzt. Heutzutage wird in Grie-
    chenland kein Kupfer produziert, aber Erze nehmen auf der Exportli-
    ste einen hohen Rang ein, und bei ihnen handelt es sich vorwiegend
    um Pyrit (Eisenkies) und um Chromeisenerz.
    Pyrit hat das Aussehen von Messing – es ist ein blaßgelbes Mineral,

    2 Alan Gardiner: »The Torab of a Much Travelled Theban Official«, in: Journal of Egyptian Archaeology, IV (1917). S. 28ff.

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    das Bisulfid von Eisen; andere Metalle, die gelegentlich einen Teil des
    Eisens ersetzen, sind Kobalt, Nickel und Kupfer. Das Pyrit hat den
    Spitznamen »Narrengold«, und nicht selten enthält es etwas Gold.
    Das Chromeisenerz setzt sich aus Eisen und aus Chrom zusammen.
    Das zuletzt genannte Element wird in seinem Härtegrad nur noch von
    Boron und von Diamanten übertroffen; mit einer Beimischung von Blei
    wird das Chromeisenerz gelb. Metallenes Chrom gewinnt man, indem
    man das Oxid mit Hilfe von Kohlenstoff reduziert. Wegen seiner Härte
    und seiner nicht anlaufenden Eigenschaft wird es zur Plattierung an-
    derer Metalle benutzt. In der Stahlindustrie wird Chrom weithin zur
    Härtung einer Metalllegierung angewendet.
    Die Härtung des Eisens, das sich in Verbindung mit Chrom im
    Chromeisenerz befindet, würde es sehr begehrt zur Herstellung von
    Waffen erscheinen lassen und auch zur Herstellung von Werkzeugen
    für die Steinbearbeitung. In der Tat ließe sich die bisher ungelöste Fra-
    ge –

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