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Die Seevölker

Die Seevölker

Titel: Die Seevölker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Immanuel Velikovsky
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1914).

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    Da Nektanebos I. in Wirklichkeit mit Ramses III. identisch ist und
    Nektanebos II. mit fast gleicher Gewißheit mit Ramses VI., müssen wir
    für Necht-hor-heb und Necht-nebef die wirkliche historische Identität
    finden. Wir wollen uns jetzt dieser Detektivaufgabe zuwenden: Bevor
    wir Ramses III. und Ramses VI. endgültig auf ihre historischen Plätze
    stellen, müssen die Eindringlinge von ihrem Platz entfernt werden.
    Wer diesen Band sorgfältig gelesen hat, wird die Lösung für Necht-
    hor-heb rasch finden. Wir sind ihm bereits auf einer früheren Seite be-
    gegnet – er war Gouverneur und Schatzmeister, zugleich aber auch der
    Verwalter der privaten Güter von Arsames, dem allmächtigen persi-
    schen Satrapen, der in Babylon residierte und von dessen riesiger Sa-
    trapie Ägypten lediglich ein Teil war. In seinen Briefen hatte Arsames
    wiederholt Necht-hor ermahnt, sich besser um seine privaten Lehnsgü-
    ter zu kümmern, indem er sie nicht nur vergrößern, sondern ihnen
    auch mehr Sklaven zuführen sollte – mit Hilfe gesetzlicher oder auch
    ungesetzlicher Mittel. Die an Necht-hor gerichteten Briefe ließen wenig
    persönliche Achtung gegenüber dem pekidia (Beamten) – einem ein-
    heimischen Untergebenen – erkennen. Trotzdem besaß dieser eine
    recht bedeutende Machtfülle gegenüber seinen eigenen Landsleuten
    und hatte außerdem Zugang zu riesigen Geldsummen – nämlich zu all
    dem Geld, das durch seine Hände gehen mußte, bevor es den mächti-
    gen Satrapen in Babylon erreichte. In Kapitel I habe ich in dem Ab-
    schnitt »Arsames« einen typischen Brief des Satrapen an seinen Gou-
    verneur zitiert.
    Ein strenger Kritiker könnte fragen: steht Necht-hor wirklich für
    Necht-hor-heb? Die Briefe des Satrapen waren folgendermaßen adres-
    siert: »Von Arsham an Necht-hor«. Wenn man einräumt, daß der Sa-
    trap schroff an seinen ägyptischen Verwaltungsbeamten schrieb, dann
    ist durchaus vorstellbar, daß Arsames dabei den letzten Namensbe-
    standteil seines Adressaten fallen ließ (auch in einem weiter unten zi-
    tierten Brief, den er an einen persischen Adeligen richtete, der gerade
    Ägypten besuchte, ließ er die Grußworte fallen). Für eine definitive
    Identifizierung wäre es allerdings besser, wenn der Nachweis gelänge,
    daß der Name Necht-hor tatsächlich für Necht-hor-heb steht. Glückli-
    cherweise ist auch dies möglich.
    In einem 1933 veröffentlichten Artikel hat Abbe P. Tresson zwei Fi-

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    guren aus einer Privatsammlung wissenschaftlich untersucht.4 Eine
    Statuette stellt einen knienden Mann dar (der Kopf fehlt), der in seinen
    Armen ein kleines Tempelchen mit dem Totengott Osiris hält. Auf der
    Basis dieser Statuette befindet sich eine hieroglyphische Inschrift:
    » – [bringt Weihegaben dar] für Neith, die große göttliche Mutter…
    für die Seele [ka] des edlen Herrn, des Erbprinzen – des Königs des
    Nordens – [bringt Weihegaben dar für Neith], die große Gottesmutter,
    damit sie Totenmahle gewährt und alles Vollkommene … für die ka
    [Seele] des edlen Herrn, des Erbprinzen, des Siegelträgers des Königs
    des Nordens, einen einzigartigen Gönner und Wohltäter, den Bevoll-
    mächtigten für allen Grundbesitz – den Gouverneur der Zugänge
    [nach Ägypten] zu See und zu Lande, Necht-hor-heb, hervorgegangen
    aus Nes-en-per-Mut.«
    Necht-hor-heb verkündet außerdem: »Ich zeichnete mich durch gu-
    te Manieren aus, besaß einen ausgezeichneten Charakter, war ein Be-
    amter ohne Tadel, mein Herz war (stets) harmonisch, meine Gedanken
    ohne Argwohn, und ich hatte nichts in meiner Brust zu verbergen …«
    Necht-hor-heb behauptete in dieser Inschrift, er sei ein loyaler Be-
    amter des königlichen Siegelbewahrers gewesen – in letzterem erken-
    nen wir Arsames. Das Gebet für die Seele dieses »edlen Herrn und
    Erbprinzen« deutet darauf hin, daß diese Statuette aus Anlaß von Ar-
    sames' Tod in Auftrag gegeben wurde. Die Statuette des Totengottes
    Osiris und das Gebet für die Totenmahle weisen auf den gleichen Tat-
    bestand hin. Nach einer Tätigkeit von über fünfzig Jahren muß Arsa-
    mes, der zuletzt in einem in Elephantine gefundenen Briefe aus dem
    Jahre –407 erwähnt wird, entweder in Babylon oder auch in Persepo-
    lis gestorben sein, und zwar entweder kurz danach oder auch kurz
    zuvor, denn in diesem Brief aus Elephantine wird sein Besuch beim
    König im Jahre –410 erwähnt. Dareios II. (Nothus) starb –404.
    Mit dem in der Inschrift

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