Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Segel von Tau-Ceti

Die Segel von Tau-Ceti

Titel: Die Segel von Tau-Ceti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
aus. »So lange?«
    »Ungefähr genauso lange wie Kit und ich, nachdem wir den Tank zum ersten Mal verlassen hatten.«
    »Und was ist mit Eli?«
    »Wurde vor acht Stunden rausgeholt. Er ist in seiner Kabine und erholt sich. Ich vermute, dass er wegen seines Alters ein paar Tage brauchen wird, um sich zu regenerieren.«
    »Und Kit?«
    »Sie ist in der Krankenstation zugange. Interessiert es dich, was sich zu Hause ereignet hat, seit du dich schlafen gelegt hattest?«
    »Sicher.«
    »Nun, es scheint, dass ein investigativer Journalist sich fragte, weshalb wir so klammheimlich gestartet seien, und einen Amateurastronomen beauftragte, Bilder von der Raumsonde auf dem Flug nach Alpha Centauri zu beschaffen. Als er dort nicht fündig wurde, hat er seinen Redakteur überredet, Geld in eine Himmelsobservierung zu investieren. Als sie schließlich herausfanden, dass wir nach Tau Ceti unterwegs sind, entdeckten sie auch das Lichtsegel.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Die Kacke war am Dampfen, als die Neuigkeit an die Öffentlichkeit gelangte. Der System-Rat ist zu einer Krisensitzung zusammengetreten und wollte wissen, weshalb die große Mehrheit der Ratsmitglieder nicht eingeweiht worden war. Unser Freund — Minister de Pasqual — wäre fast seines Amtes enthoben worden. Doch der Sturm der Entrüstung ist dann wieder abgeflaut, und im letzten Jahr hat man eine eindrucksvolle Organisation aufgebaut, um die von uns übermittelten Daten auszuwerten. Übrigens ist dein Freund Ben Tallen befördert worden. Er ist nun der für Alien-Investigation zuständige Administrator.«
    »Schön für ihn. Ist er noch auf dem Mars?«
    »Nicht laut Absenderadresse auf einem guten Dutzend privater Nachrichten, die für dich im Computer abgelegt wurden. Sie wurden alle von der Erde gesendet.«
    »Ach.«
    »Willst du das Lichtsegel sehen?«
    »Liebend gern.«
    Garth betätigte ein Steuerelement, und der Bildschirm wurde gelöscht und zeigte dann einen hellen blauweißen Lichtfunken in der Nähe des bereits bekannten Rings der Tau-Ceti-Nova. Garth hatte recht - das Segel war viel heller als damals. Trotzdem war es nach wie vor nur ein dimensionsloser Lichtpunkt, ein xenonblauer Funke vor einem samtig schwarzen Hintergrund.
    Tory betrachtete ihn für eine lange Zeit und nahm allen Mut zusammen, um das Thema anzuschneiden, wegen dem sie eigentlich hergekommen war. Schließlich atmete sie tief durch und ging in die Offensive.
    »Ah, Garth, erinnerst du dich noch, worüber wir an jenem Abend im Horst gesprochen hatten?«
    »Wir hatten über viele Dinge gesprochen.«
    »Du hast mir etwas von Beziehungen auf Raumschiffen erzählt ...«
    »Was soll damit sein?«
    »Wusstest du schon, dass Kit und Eli zusammenziehen wollen?«
    »Ich wäre ein schlechter Kapitän, wenn ich das nicht wüsste.«
    »Und du hast es genehmigt?«
    »Das geht mich doch nichts an. Es ginge mich nur dann etwas an, wenn sie nicht mehr miteinander auskommen und es sich auf ihre ... Arbeit auswirkt.«
    »Kit meint, dass die Dinge nicht so kompliziert wären, wenn ... du weißt schon.«
    Er setzte sich auf der Beschleunigungsliege auf und starrte sie an — aber er war nicht bereit, ihr aus der Verlegenheit zu helfen, indem er das Kind beim Namen nannte. Sie schluckte, um die Kontrolle über ihre Stimme zurückzuerlangen und nahm einen neuen Anlauf.
    »Was ich meine, ist, würde es dir gefallen, mit mir zusammenzuziehen?«
    Zu ihrer Überraschung antwortete er nicht sofort. Als er es dann tat, schüttelte er langsam den Kopf. »Ich glaube nicht, dass es funktionieren würde.«
    Sie wurde plötzlich knallrot im Gesicht und bekam auch noch rote Ohren. Und sie war so perplex, dass sie mit »Warum nicht?« herausplatzte.
    »Dr. Claridge und Professor Guttieriz mögen Sex als reine >Leibesübung< betrachten, aber zwei Romantiker wie wir brauchen schon etwas mehr. Ich schlage vor, dass wir uns erstmal ineinander verlieben.«
    »Man kann sich doch nicht eben mal so verlieben, als ob man eine Pizza bestellt!«
    »Natürlich kann man das. Die menschliche Psyche ist ein wunderbares Instrument. Mit dem richtigen Reiz erhält man auch immer die richtige Reaktion.«
    »Und was ist nach der Mission?«
    »Dann entlieben wir uns wieder, wenn uns danach ist. Ich schlürfe laut meinen Kaffee, und du verstreust deine Unterwäsche im ganzen Sanitärbereich. Und nach einer Woche werden wir uns dann fragen, was wir überhaupt aneinander gefunden haben.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst,

Weitere Kostenlose Bücher