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Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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waren so verschmutzt, dass ich an nichts anderes als eine heiße Dusche denken konnte.« Nun errötete auch sie und wandte sich von Gary ab, um sich die Veranda anzusehen, die Jubal so zu interessieren schien.
    Gary drehte sich zu Traian um und wies mit dem Kinn auf die Geschwister. »Verzeihen Sie die Frage, aber sind Sie sicher, dass alle in diesem Raum vertrauenswürdig sind?«
    »Dessen bin ich mir absolut sicher – sicherer als bei Ihnen «, antwortete Traian.
    Gary lächelte und schien sich zum ersten Mal ein wenig zu entspannen. »Das genügt mir. Ich kann Mikhail Ihre Nachrichten überbringen, obwohl er mich gebeten hat, dafür zu sorgen, dass Sie so bald wie möglich heimkehren. Er hat die Uralten zusammengerufen, die sein Vater damals in die Welt aussandte. Er braucht ihr Wissen, um sachkundige Entscheidungen in dem laufenden Krieg mit den Untoten zu treffen.« Bei den letzten Worten sah er wieder Gabrielle an.
    Sie erschauderte sichtlich und trat ein wenig näher zu ihrem Bruder. »Ich will nie, nie wieder einem begegnen, solange ich lebe.«
    »Sie sind einem begegnet?«, fragte Gary schockiert. »Und haben es überlebt?«
    Gabrielle nickte. »Jubal …«
    »Vielleicht sollten wir uns diesen Bericht für ein andermal aufheben«, unterbrach Traian sie schnell. Er kannte Gary Jansen nicht, und auch wenn er ihn tatsächlich für einen Abgesandten des Prinzen hielt, musste er doch Joies Familie vor allem Unheil schützen. Das Letzte, was er wollte, war, dass das Thema »Magierwaffe« zur Sprache kam. »Es genügt zu sagen, dass wir entkamen und uns schnellstens hierher begaben, um Mikhail die Nachrichten zu überbringen. Geht es ihm gut? Oder schwebt er in Gefahr?«
    Gary schüttelte den Kopf. »Nein, aber Raven war schwanger und hat ihr Kind verloren.«
    Traian suchte Garys Blick, und Joie konnte das Echo seines jähen, tief empfundenen Kummers in ihrem Bewusstsein spüren. Irgendwie musste dieses Kind von größter Bedeutung für alle Karpatianer gewesen sein und Hoffnung für sie verkörpert haben.
    »Das sind traurige Nachrichten. Ich hatte gedacht, vielleicht würde Raven dem Schicksal unserer Frauen entkommen. Schließlich ist sie menschlich gewesen und hatte schon einmal ein Kind ausgetragen.«
    »Welchem Schicksal?«, hakte Jubal nach und schob sich beschützend an Joie heran.
    Traian seufzte. Er hatte gehofft, das Thema nicht vor ihrer Familie erörtern zu müssen, doch sein Ehrgefühl erlaubte ihm nicht, Jubals Frage auszuweichen. »In den letzten paar Jahrhunderten haben immer weniger unserer Babys überlebt – und die es schafften, waren gewöhnlich männlichen Geschlechts. Es wurde zu etwas höchst Seltenem, ein weibliches Kind zu haben. Als unser Prinz seine Seelengefährtin in einer menschlichen Frau mit übernatürlichen Kräften fand, schöpften unsere Männer wieder Hoffnung. Und tatsächlich brachte sie ein Mädchen zur Welt – das erste seit sehr langer Zeit. Leider sind Fehlgeburten jedoch sehr stark verbreitet, und falls ein Kind geboren wird, überlebt es meist nicht einmal das erste Jahr.«
    Joie presste die Lippen zusammen und schaute ihre Schwester an. Gabrielle sah aus, als wäre sie den Tränen nahe.
    »Wie schrecklich«, flüsterte sie.
    »Ich forsche nach dem Grund dafür und hoffe, ihn zu finden«, sagte Gary.
    »Haben Sie irgendetwas entdeckt, das Ihnen eine Richtung weisen könnte?«, hakte Gabrielle mit aufrichtigem Interesse nach. »Ich könnte Ihnen bei Ihren Forschungen vielleicht behilflich sein.«
    Gabrielle , warnte Jubal. Immer langsam! Wir wissen nichts über diesen Mann.
    Seine Schwester schob das Kinn vor. Wenn Traian solch wichtige Dinge mit ihm bespricht, vertraut er ihm anscheinend.
    Traian beachtete die Debatte der Geschwister nicht. »Auf dem Weg nach Hause begegnete ich einer Gruppe von Vampiren, die zusammen unterwegs waren. Nicht einem Meister und seiner Marionette, sondern mindestens drei Meistervampiren mit ihren jeweils eigenen Anhängern, von denen einige sogar schon erfahrene Vampire waren – und alle reisten und jagten zusammen nach einem echten Schlachtplan. Ich hatte so etwas noch nie zuvor gesehen. Es braut sich auf jeden Fall etwas zusammen, und die Verschwörer sind fest entschlossen, den Prinzen zu ermorden. Ich konnte ein paar von ihnen töten, wurde dann jedoch verwundet. Statt mich zu töten, hielten sie mich gefangen und benutzten mich als Nahrungsvorrat, aber ich hatte das Gefühl, dass sie mich eigentlich zu etwas anderem benutzen

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