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Die Sehnsucht der Pianistin

Die Sehnsucht der Pianistin

Titel: Die Sehnsucht der Pianistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Nachtigall Nora Roberts
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Im Kühlschrank ist jede Menge Essen. Die Küche finde ich übrigens ganz toll.“ Sie machte eine umfassende Geste. „Die neuen Schränke, die Arbeitsplatte – alles.“
    „Es macht sich.“ Er stand immer noch am selben Fleck. „Wie lange bist du schon hier?“
    „Ach, nur ein paar Stunden.“ Fünf, genau genommen. „Ich habe ein bisschen gelesen.“
    „Warum?“
    „Na, um mir die Zeit zu vertreiben.“
    „Warum bist du hier, Vanessa?“
    Sie bückte sich und streichelte den Hund. „Diese offene Rechnung, die wir noch haben. Es war ein langer Tag, und ich hatte viel Zeit, um nachzudenken.“
    „Und?“
    Warum hob er sie nicht einfach hoch und trug sie nach oben? „Über das, was du heute Nachmittag gesagt hast.“
    „Dass ich dich liebe?“
    Sie räusperte sich. „Ja, das. Ich weiß nicht, was ich fühle – wie ich fühle. Und ich bin auch nicht sicher, wie du fühlst.“
    „Das habe ich dir gesagt.“
    „Ja, aber es ist durchaus möglich, dass du glaubst, so zu fühlen, weil du früher so gefühlt hast. Weil es sich einfach anbietet, da weiterzumachen, wo wir vor zwölf Jahren aufgehört haben. Es wäre vertraut und bequem.“
    „Den Teufel wäre es! Ich habe nicht einen bequemen Augenblick gehabt, seit ich dich neulich wieder am Klavier sitzen sah.“
    „Dann zumindest vertraut.“ Sie zupfte an ihrer Kette. „Aber ich habe mich verändert, Brady. Ich bin nicht mehr dieselbe wie damals. Wir können die vergangenen Jahre nicht einfach wegwischen. Egal, wie sehr wir uns zueinander hingezogen fühlen, es könnte ein Fehler sein, es noch weiter zu treiben.“
    Er trat auf sie zu, bis er dicht vor ihr stand. Er war bereit, einen Fehler zu machen, mehr als bereit. „Hast du hier auf mich gewartet, um mir das zu sagen?“
    Sie befeuchtete ihre Lippen. „Zum Teil.“
    „Dann werde jetzt ich dir etwas sagen.“
    „Ich möchte zuerst zu Ende sprechen.“ Sie hielt seinem Blick stand. „Ich bin heute Abend hierhergekommen, weil es mir nie gelungen ist, dich völlig aus meiner Erinnerung zu verbannen oder aus meinem …“ Herzen, wollte sie sagen, aber sie konnte es nicht. „Meinen Gefühlen“, sagte sie stattdessen. „Ich habe immer an dich denken müssen. Äußere Umstände, auf die wir keinen Einfluss hatten, haben verhindert, dass wir zusammen aufwuchsen, um selbst zu entscheiden, ob wir uns trennen oder zusammenbleiben. Ich bin heute Abend hergekommen, weil ich begriffen habe, dass ich das, worum man uns gebracht hat, haben will. Ich will dich.“ Sie legte die Arme um ihn. „Ist das klar genug?“
    „Ja.“ Er küsste sie sanft. „Das ist klar genug.“ Sie lächelte zu ihm auf. „Liebe mich, Brady. Ich habe es immer gewollt.“
    Hand in Hand gingen sie nun zusammen die Treppe hinauf.

9. KAPITEL
    W ährend Vanessa auf Brady gewartet hatte, war sie schon oben gewesen, hatte das Deckbett glatt gestrichen und die Kissen aufgeschüttelt. Sie hatte sich im Zimmer umgeschaut und sich gefragt, wie es wohl sein würde, es zusammen mit ihm zu betreten.
    Er machte die wunderschöne antike Lampe an, die auf einer Kiste neben dem Bett stand. Der Fußboden war noch im Rohzustand und die Wände waren untapeziert. Trotzdem war es das schönste Zimmer, das sie je gesehen hatte.
    Er wünschte, er hätte ihr Kerzen und Rosen bieten können und ein großes breites Bett mit Satinlaken. Aber alles, was er ihr geben konnte, war er selbst.
    Plötzlich war er so nervös wie ein Primaner beim ersten Rendezvous. „Das Ambiente hier ist ein bisschen dürftig.“
    „Es ist perfekt“, widersprach sie.
    Er nahm ihre Hände und hob sie an die Lippen. „Ich werde dir nicht wehtun, Vanessa.“
    „Ich weiß.“ Sie küsste seine Hände. „Es hört sich vielleicht dumm an, aber ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll.“
    Er senkte den Kopf, und seine Lippen fanden ihre, behutsam noch und verhalten. „Du wirst es schnell begreifen“, flüsterte er.
    Sie ließ die Hände an seinem Rücken hinaufgleiten. „Ich glaube auch.“ Mit sicherem Instinkt bog sie den Kopf zurück und bot ihm den Mund.
    Ihre Lippen öffneten sich für ihn. Sie hörte ihn leise aufstöhnen. Ein Wonneschauer überlief sie, als seine Hände an ihrem Körper herabstrichen und sie seine Daumen seitlich an ihren Brüsten spürte. Seine Hände legten sich um ihre Hüften, glitten hinab bis zu ihren Schenkeln und dann wieder aufwärts.
    Mit aufsteigendem Verlangen presste sie sich an ihn. Als seine Zähne leicht über ihren Hals und ihre nackte

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