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Die Sehnsucht der Pianistin

Die Sehnsucht der Pianistin

Titel: Die Sehnsucht der Pianistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Nachtigall Nora Roberts
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Hotdog fertig. „Es ist schon ein Kreuz, erwachsen zu werden.“
    „Erwachsen und würdig“, fügte sie hinzu, während er das Würstchen in ein Brötchen schob und Senf darauf spritzte.
    „Und ein Beispiel für die jüngere Generation. Sag ‘A’“, befahl er und schob ihr den Hotdog in den Mund.
    Vanessa kaute und schluckte den Bissen hinunter. „Und sich immer vorschriftsmäßig zu benehmen.“
    „Ja. Du hast Senf am Mund.“ Er packte ihre Hand, bevor sie sich den Mund abwischen konnte. „Ich kümmere mich darum.“ Er beugte sich herab und fuhr mit der Zungenspitze über ihren Mundwinkel. „Hmm, schmeckt gut.“ Er begann an ihrer Unterlippe zu knabbern.
    „Vorsicht, deine Hamburger verbrennen.“
    „Sei still. Ich gebe der jungen Generation gerade ein Beispiel.“ Er erstickte ihr Kichern mit seinen Lippen. Sein Kuss war lang, gekonnt und ausführlich, bis Vanessa ihre Umwelt völlig vergaß. Und Brady auch.
    Als er sie schließlich losließ, hob sie verwirrt die Hand an den Kopf und versuchte sich rasch wieder zu sammeln.
    „Wie in alten Zeiten!“, rief jemand.
    „Besser“, erklärte Brady und hätte sie wieder an sich gezogen, wenn ihm nicht jemand auf die Schulter getippt hätte.
    „Lass das Mädchen in Ruhe und benimm dich, Brady Tucker.“
    Mit tadelndem Kopfschütteln betrachtete Mrs. Driscoll die beiden. „Hier gibt es Leute, die Hunger haben. Wenn du mit deinem Mädchen schmusen willst, dann musst du noch ein bisschen warten.“
    „Zu Befehl, Ma’am.“
    „Hat noch nie einen Funken Verstand gehabt.“ Sie blinzelte Vanessa zu und zog sich wieder in den Schatten zurück. „Aber gut aussehen, das tut er.“
    „Recht hat sie.“ Vanessa warf ihr Haar zurück.
    „Dass ich gut aussehe?“
    „Nein, dass du noch nie einen Funken Verstand hattest.“
    „He!“, rief er ihr nach. „Wohin willst du?“
    Ohne stehen zu bleiben, warf Vanessa ihm einen herausfordernden Blick über die Schulter zu.
    Es ist wirklich wie in alten Zeiten, dachte sie, während sie mit Schulfreunden plauderte und den Kindern zusah. Die Gesichter waren älter geworden, Babys waren geboren worden, aber die Party war genauso, wie sie immer gewesen war – der Duft nach gutem Essen, das Gelächter und das Plärren der kleinen Kinder, die in den Schlaf gewiegt wurden. Man debattierte darüber, ob die „Orioles“ dieses Jahr den Siegerwimpel erringen würden. Man besprach Sommerpläne und gab Gärtnertipps weiter.
    Als Brady wieder auftauchte, saß Vanessa mit Lara im Gras. „Was machst du?“
    „Ich spiele mit meiner Nichte.“ Vanessa und die Kleine lächelten zu Brady auf.
    Der Anblick gab ihm einen Stich. Es war ein reizendes Bild, wie sie da in der Sonne saß, den Kopf des Kindes auf ihrer Schulter, und zu ihm auflächelte. Er hatte das Gefühl, sein ganzes Leben lang auf einen Augenblick wie diesen gewartet zu haben. Aber das Kind sollte Vanessa und ihm gehören.
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte sie.
    „Nein.“ Er atmete tief ein. „Warum?“
    „Du hast mich so komisch angesehen.“
    Er setzte sich neben sie und berührte ihr Haar. „Ich liebe dich immer noch, Vanessa, und ich weiß einfach nicht, was ich dagegen tun soll.“
    Verstört sah sie ihn an. Die widersprüchlichsten Gefühle tobten in ihrem Innern, aber sie konnte sie nicht in Worte fassen. Brady war kein Junge mehr. Er war ein Mann, und was er gesagt hatte, war mit Bedacht geschehen. Jetzt wartete er auf ihre Reaktion, positiv oder negativ, doch sie konnte überhaupt nicht reagieren.
    Lara quietschte und strampelte auf ihrem Schoß. „Brady, ich …“
    „Da seid ihr ja.“ Joanie ließ sich neben ihnen im Gras nieder. „Oje“, sagte sie, als sie die Spannung spürte. „Tut mir leid. Ich fürchte, ich bin zum falschen Zeitpunkt gekommen.“
    „Verschwinde, Joanie“, knurrte Brady. „So weit du kannst.“
    „Ich wäre schon weg, zumal du mich so nett gebeten hast, aber der Wagen ist da. Die Leute versammeln sich bereits vor dem Haus und starren ihn an. Ich denke, es ist an der Zeit, die Frischvermählten zu verabschieden.“
    „Du hast recht.“ Fast erleichtert stand Vanessa auf. „Sie dürfen ihren Flieger nicht verpassen.“ Es kostete sie eine gewisse Anstrengung, Brady anzusehen. „Hast du die Tickets?“
    „Ja.“ Bevor sie zurücktreten konnte, umfasste er ihr Kinn. „Wir haben noch eine offene Rechnung miteinander, Vanessa.“
    „Ich weiß.“ Sie war froh, dass ihre Stimme so ruhig klang. „Wie Joanie schon sagte,

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