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Die Sehnsucht der Pianistin

Die Sehnsucht der Pianistin

Titel: Die Sehnsucht der Pianistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Nachtigall Nora Roberts
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presste. Für mich, dachte sie. Nur für mich.
    Seine Finger gruben sich in ihre Hüften. Mit jedem Atemzug sog er ihren Duft ein, der ihn berauschte und wie ein Narkotikum auf ihn wirkte. Ihr seidiges Haar hing wie ein Vorhang herab, hinter dem es nur ihn und sie gab. In ihren Augen schimmerte ein wissendes Lächeln. Jede ihrer Bewegungen war Lockung und Verführung.
    „Vanessa“, stöhnte er auf. Er musste sie haben … jetzt.
    Vanessa bog sich hoch und nahm ihn in sich auf. Für einen Augenblick blieb die Welt stehen, und mit ihr stockte sein Atem, seine Gedanken, sein Leben. Er sah nur sie, ihr herabfallendes Haar, ihren Körper, der in dem kalten Licht schimmerte, und ihr Gesicht, in dem sich die Macht widerspiegelte, die sie gerade erst entdeckt hatte.
    Und dann ließen sie sich mitreißen vom Strom der Leidenschaft.
    Dies war die Liebe in ihrer ganzen Herrlichkeit, und Vanessa gab sich ihr rückhaltlos hin. Es war ein Wunder, reines Entzücken. Keine Symphonie war je so mitreißend gewesen, kein Prélude so leidenschaftlich. Sie erschauerte vor Wonne, und doch verlangte es sie nach mehr.
    Ihr Herzschlag hämmerte in ihren Ohren. Als sie nach seinen Händen griff, schlang er die Finger in ihre. So hielten sie einander fest, als sie gemeinsam in den Strudel der Ekstase tauchten.
    In seliger Ermattung ließ sie sich auf ihn niedersinken. Ihr Herzschlag raste noch immer. Als sie die Lippen auf seinen Hals presste, spürte sie, dass auch sein Herz sich noch nicht beruhigt hatte.
    Ich habe es getan, dachte Vanessa, noch ganz benommen. Sie hatte die Initiative ergriffen und ihnen beiden Leidenschaft und Lust gegeben. Sie hatte nicht einmal nachdenken müssen. Sie hatte nur ihrem Instinkt nachgegeben. Der Gedanke machte sie stolz und glücklich. Im Bewusstsein dieser neuen Macht stützte sie sich auf den Ellbogen und lächelte auf ihn nieder.
    Seine Augen waren geschlossen, und sein Gesicht wirkte so völlig entspannt, als würde er gleich einschlafen. Sein Herzschlag beruhigte sich allmählich. Trotz ihrer Erfüllung spürte Vanessa, dass das Verlangen sich wieder in ihr regte.
    „Doktor“, flüsterte sie und knabberte an seinem Ohr.
    „Hm?“
    „Es geht mir schon viel besser.“
    „Das ist gut.“ Er atmete tief ein. „Schließlich bin ich ja auch für deine Gesundheit verantwortlich.“
    „Freut mich, das zu hören.“ Probeweise fuhr sie ihm mit der Fingerspitze über die Brust und spürte auch prompt, wie seine Muskeln sich spannten. „Weil ich nämlich glaube, dass ich noch mehr Behandlungen brauche.“ Sie ließ die Zungenspitze über seinen Hals gleiten. „Der Schmerz ist immer noch nicht ganz weg.“
    „Dann nimm zwei Aspirin und ruf mich in einer Stunde an.“
    Sie lachte. Es war ein leises, gurrendes Lachen, das sein Blut in Wallung brachte. „Das ist ja vielleicht eine Pflichtauffassung.“ Langsam und aufreizend liebkosten ihre Lippen sein Gesicht. „Hmm, schmeckst du gut.“ Sie küsste ihn ausführlich.
    „Vanessa.“ Unter ihren Liebkosungen hätte er gut und gern einschlafen können, aber als ihre Hand weiter hinabglitt, regte sich auch in ihm der Funke wieder. Er öffnete die Augen und sah, dass sie lächelte wie eine zufriedene Katze neben dem Sahnetopf. „Du spielst mit dem Feuer“, sagte er warnend.
    „Ja“, hauchte sie und küsste ihn wieder. „Mit Erfolg?“
    Er beantwortete ihre Frage zu ihrer beiderseitigen Zufriedenheit.
    „Vanessa“, stöhnte er, als er wieder atmen konnte. „Ich werde diesen Tisch in Gold fassen lassen.“
    „Ich glaube, ich bin geheilt.“ Vanessa strich sich das Haar aus dem Gesicht und stand auf. „Zumindest für den Augenblick.“
    Ächzend schwang auch Brady die Beine herab. „Warte nur, bis du meine Rechnung bekommst.“
    „Ich freue mich schon darauf.“ Sie reichte ihm seine Hose und schlüpfte in ihren Teddy. Sie wusste nicht, wie er es sah, aber für sie würde das Untersuchungszimmer für alle Ewigkeit etwas Besonderes sein. „Wenn ich mir vorstelle, dass ich nur vorbeigekommen bin, um dir ein paar Schinkenbrötchen zu bringen.“
    „Schinken? Sagtest du mit Schinken?“
    „Und mit Käse.“
    Das Wasser lief ihm im Mund zusammen. „Damit wäre die Rechnung beglichen.“
    „Darf ich das so verstehen, dass du Hunger hast?“
    „Ich habe seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Die Windpocken“, fügte er erklärend hinzu, während sie sich anzog. „Wenn jemand mir ein Schinkenbrot anbietet, küsse ich ihm die Füße.“
    Vanessa

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