Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sehnsucht der Pianistin

Die Sehnsucht der Pianistin

Titel: Die Sehnsucht der Pianistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Nachtigall Nora Roberts
Vom Netzwerk:
berühren wollte.“
    Vanessa war den Tränen nahe. „Mein Leben ist völlig aus dem Lot, seit ich wieder zurückgekommen bin. Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen. Und wenn, dann würde es mir nichts ausmachen. Aber es macht mir etwas aus, und das macht alles so wahnsinnig schwierig.“
    „Müsste es nicht alles leichter machen?“
    „Ich wünschte, es wäre so. Ich kann dich nicht heiraten, Brady, bevor ich mich nicht selbst erkenne, wenn ich in den Spiegel schaue.“
    „Ich weiß nicht, wovon du überhaupt sprichst.“
    „Nein, das kannst du auch nicht.“ Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Ich verstehe es ja selbst kaum. Ich weiß nur, dass ich dir nicht das geben kann, was du dir wünschst. Vielleicht werde ich das auch nie können.“
    „Aber wir passen doch gut zusammen, Vanessa.“ Er kämpfte um seine Selbstbeherrschung. „Verdammt, das weißt du genau.“
    „Ja.“ Sie tat ihm weh, und das konnte sie kaum ertragen. „Brady, da ist so vieles in mir, das ich selbst nicht verstehe. Zu viele Fragen, auf die ich keine Antworten habe.“
    „Meine Gefühle werden sich nicht ändern.“
    „Das hoffe ich.“
    Brady atmete tief durch, um sich zur Ruhe zu zwingen. „Diesmal wirst du mir nicht wieder fortlaufen, Vanessa. Wenn du es tust, komme ich dir nach. Und wenn du versuchst, dich wegzuschleichen, werde ich zur Stelle sein.“
    Vanessa versteifte sich. „Das hört sich an wie eine Drohung.“
    „Das ist es auch.“
    „Ich mag keine Drohungen, Brady.“ Aufgebracht warf sie das Haar zurück. „Daran solltest du dich noch erinnern.“
    „Und du solltest dich daran erinnern, dass ich auf dem Gebiet ein Meister bin.“ Er zog sie hart an sich. „Du gehörst mir, Vanessa. Früher oder später wird das auch in deinen Kopf gehen.“
    Starkes Verlangen durchzuckte sie, wie es immer war, wenn sie dieses gefährliche Glitzern in seinen Augen sah. Aber sie hob das Kinn. „Zuerst einmal gehöre ich mir, Brady, und das musst du in deinen Kopf kriegen. Vielleicht wäre das dann ein Anfang.“
    „Wir haben schon einen Anfang.“ Sein Mund, der sich auf ihren presste, verriet Ärger, Enttäuschung und Verlangen. „Das kannst du nicht abstreiten.“
    „Dann muss das fürs Erste genügen.“ Ihr Blick war ernst. „Ich bin hier mit dir, und in diesem Augenblick gibt es nichts anderes für mich.“ Sie umschlang ihn mit beiden Armen. „Lass es vorerst genügen.“
    Aber es war nicht genug. Selbst als er sie mit verzehrender Leidenschaft liebte, wusste er, dass es nicht genug war.

11. KAPITEL
    N ett. Wirklich nett, dachte Vanessa, als Annie einen ihrer geliebten Madonna-Songs herunterspielte. Das Mädchen hatte sich eindeutig verbessert.
    Auch ihre eigene Einstellung hatte sich verändert. Sie hatte nicht geahnt, dass es ihr so viel Freude machen würde, jungen Menschen die Musik näherzubringen. Hinzu kam, dass die Klavierstunden ihr halfen, nicht dauernd an Brady zu denken.
    „Gut gemacht, Annie.“
    „Ich habe es ganz durchgespielt!“ Das ungläubige Staunen auf Annies Gesicht war die wenigen Patzer wert, die ihr unterlaufen waren. „Ich kann es noch mal spielen.“
    „Nächste Woche, Annie.“ Vanessa hörte die Haustür ins Schloss fallen. „Und ich erwarte, dass du bis nächste Woche tüchtig übst. Hallo, Joanie.“
    „Ich habe die Musik gehört.“ Joanie setzte Lara auf ihre andere Hüfte. „Annie Crampton, hast du das etwa gespielt?“
    Annie strahlte. „Ich habe es ganz durchgespielt. Miss Saxton sagt, dass ich es gut gemacht habe.“
    „Das hast du auch. Ich bin beeindruckt.“
    „Ich übe ja auch immer. Meine Mom sagt, dass ich in den letzten drei Wochen mehr gelernt habe als in drei Monaten in der Musikschule.“ Sie sammelte ihre Bücher ein. „Es macht mir auch viel mehr Spaß. Bis nächste Woche, Miss Saxton.“
    „Ich war wirklich beeindruckt“, sagte Joanie, als Annie gegangen war.
    „Sie hat Talent.“ Vanessa streckte die Arme aus. „Hallo, Lara.“
    „Vielleicht kannst du ihr auch eines Tages Klavierstunden geben.“
    „Vielleicht.“ Vanessa herzte das Baby.
    „Und was machen die anderen Schüler? Wie viele hast du inzwischen eigentlich?“
    „Zwölf. Das ist mein absolutes Limit.“ Sie rieb ihre Nase an Laras kleinem Stupsnäschen. „Alles in allem geht es ganz gut. Ich habe mir angewöhnt, die Hände meiner Schüler zu inspizieren, bevor sie sich ans Klavier setzen, nachdem Scott Snooks mir irgendein undefinierbares Zeug auf die Tasten geschmiert

Weitere Kostenlose Bücher