Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)
Veränderung zwischen den beiden.
„Wen interessiert schon Poker?“, murmelte er und warf Julian einen wütenden Blick zu. „Lass uns verschwinden.“
„Nicht jetzt“, erwiderte Serena, die dem Spiel aufmerksam folgte.
Normalerweise langweilte Poker sie zu Tode. Doch die enormen Summen Bargeld machten sie sprachlos und nervös, schon allein wegen Julian. Während alle anderen Spieler sich hinter dunklen Sonnenbrillen versteckten, war er der Einzige, der sein Gesicht offenbarte. Er saß ganz entspannt da, während gemischt wurde und die Pokerchips die Besitzer wechselten. Doch seine hohe Konzentriertheit war für sie fast greifbar.
Jetzt setzte Corbin seine Brille kurz ab und sah sie direkt an. In seinem Blick lag etwas Dunkles, Böses. Gefahr. Unbändige Lust. Er war bereit zum Äußersten. Serena fragte sich, wann es so weit sein würde – und hoffte, dass sie dann nicht in der Nähe war. Sie bekam eine Gänsehaut, unfähig, ihre Angst vor ihm zu verbergen. Er schob sich die Brille wieder ins Gesicht und wandte seine Aufmerksamkeit dem Spiel zu.
Plötzlich ertrug Serena es nicht mehr, noch länger zuzuschauen. Sie beugte sich zu Nick. „Ich hab’s mir anders überlegt. Lass uns eine Runde spazieren gehen.“
Zwei bullige Türhüter folgten ihnen. Ohne Zweifel handelten sie auf Julians Befehl. Sie würden sie nicht aus den Augen lassen.
Sie betraten den öffentlichen Teil des Kasinos. Anders als in dem exklusiven Zimmer nebenan fand man hier Spieler aus allen sozialen Schichten an den Tischen und um die Spielautomaten versammelt. Sie alle versuchten ihr Glück an diesem Freitagabend.
„Ich mache mir Sorgen um dich“, sagte Serena zu Nick, ohne allzu mütterlich zu klingen. „Alle warten in L.A. auf dich, damit sie den Film weiter drehen können. Warum tust du nicht das einzig Richtige und fliegst zurück zu deiner Arbeit?“
Ohne darauf einzugehen, blaffte Nick sie an. „Du hast mit ihm geschlafen.“
„Sei nicht sauer, Nick.“ Sie versuchte gar nicht erst, es abzustreiten. „Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass zwischen uns nie mehr sein wird als Freundschaft.“
Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich habe dich vor ihm gewarnt. Serena, der Mann ist die Bosheit in Person. Du hast einen riesigen Fehler gemacht. Du könntest mit jemandem zusammen sein, der dich wirklich liebt.“ Er wandte sich um, wollte gehen, doch er blieb noch einmal stehen. „Du könntest mit mir zusammen sein.“
„Wo willst du hin?“, rief sie ihm nach.
Ohne eine Antwort zu geben, ließ Nick sie einfach stehen, inmitten der Spieler und des Lärms der Spielautomaten. Einer der Wächter folgte ihm. Sicher würde er Harry darüber informieren, dass er wieder als Babysitter gebraucht wurde.
Vielleicht hasste Nick sie jetzt. Aber sie hatte ihre Aufgabe erfüllt – sie hatte dafür gesorgt, dass ihm nichts zustieß.
Sie sah auf die Uhr. Kurz nach Mitternacht. Morgen um diese Zeit würde sie hier hinausmarschieren, und dieses Debakel würde beendet sein. Irgendwie musste sie Nick überreden, mit ihr zu kommen. Dann würde sie nach Los Angeles und in ihr Leben zurückkehren.
Sie würde Julian vergessen.
Ich habe die Kraft, all das zu tun. Das wusste sie. Alles, bis auf den letzten Teil.
Serena soll zur Hölle fahren, dachte Nick, als er nach oben zu Corbins Suite fuhr, wo Luciana mit einem knallgrünen Drink in der Hand vor dem Panoramafenster stand und hinausstarrte. Ihre Langeweile verschwand jedoch augenblicklich, sobald Nick vor ihr stand.
„Du hattest recht mit Serena“, erzählte er der schwarzhaarigen Schönheit und ließ sich auf eine Chaiselongue fallen. Er fühlte sich, als hätte man ihm das Herz herausgerissen. „Sie hat sich für Julian entschieden.“
Luciana ging zu ihm, setzte sich auf seinen Schoß und streichelte ihm sanft das Haar. Küsste ihn so zärtlich, dass er Serena fast vergaß. Sie streichelte über sein Hemd, ließ dann ihre Finger nach unten wandern und öffnete den Knopf seiner Jeans. Dann flüsterte sie nah an seinen Lippen: „Vergiss sie, mio caro. Heute Nacht bist du bei mir.“
Im VIP-Zimmer des Kasinos war das Glück Julian hold.
Sein Blatt bestand aus vier Königen – ein exzellentes Blatt. Ob es für einen Gewinn reicht? fragte er sich. Doch es war unmöglich zu sagen, welche Karten sein Gegner hielt. Im Moment lagen knapp sechs Millionen Dollar auf dem Tisch. Doch Julian interessierte das Geld nicht. Ihn interessierte nur Serena.
Er schob sein restliches Geld und
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