Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)
hämmerte heftig gegen ihre Rippen. »Wenn Ihr mich so liebt, warum seid Ihr dann zur Argonaut zurückgegangen?«
Er stützte seine kräftigen Arme auf seine Schenkel und betrachtete sie ruhig. »Weil dort all meine Habseligkeiten sind. Ich habe eine seidene Weste und ein Paar Stiefel, die …« Er brach ab. »Schon gut. Ich wollte sie einfach holen. Ich bin fertig mit Ardmore, und das habe ich ihm auch gesagt. Ich verlasse ihn.«
Ihre Kehle schnürte sich zusammen. »Wirklich?«
»Ich habe ihm auch gesagt, warum.« Er lächelte. Was ihm ausgezeichnet stand. »Ich habe mich in eine Kriegerin verliebt. Ich, der korrekte englische Gentleman.«
Die Wellen schwappten sacht an den Rumpf des Bootes, und die Pinne tanzte ein wenig. Manda wünschte sich, sie könnte seine Augen sehen. »Warum habt Ihr es mir nicht gesagt?«
»Damit Ihr mir ins Gesicht spuckt? Ich wollte es auch vorhin eigentlich nicht preisgeben. Es ist mir einfach herausgerutscht, als ich O’Malley mit dem Messer sah.«
Manda ließ die Ruderpinne los. Sie bewegten sich nicht vorwärts, sondern dümpelten nur auf den Wellen. Sie kletterte über die Bänke, bis sie sich direkt vor Henderson setzen konnte. »Ich will Euch gar nicht ins Gesicht spucken.«
»Oder mir die Zähne einschlagen. Ich habe gesehen, wie Ihr tretet.« Sein Lächeln verstärkte sich. »Ihr habt einen Mann mit Eurem nackten Fuß zu Boden geschickt. Ich bewundere Eure Technik. Und Eure Beine. Ihr habt wunderschöne Beine, Manda.«
Die Hitze stieg ihr ins Gesicht. »Vergesst meine Beine.« Aber warum freute sie sich dann so darüber, dass sie ihm gefielen? »Ich dachte, Ihr würdet nur vornehme, korrekte Ladys mögen, wie Honoria.«
»Das dachte ich auch. Ich glaube …«, er unterbrach sich und starrte auf das dunkle Wasser hinaus. »Ich glaube, dass ich früher Ladys wie Honoria und Alexandra den Hof gemacht habe, weil sie für mich unerreichbar waren. Ich wollte sie nicht wirklich. Ich denke, ich will stattdessen lieber etwas Wildes in meinem Leben.« Er sah sie wieder an, seine Augen immer noch hinter der Brille verborgen. »Nein, auch das stimmt nicht. Ich will Euch. Das wusste ich, als ich Euch das erste Mal gesehen habe.«
Manda beugte sich vor und riss ihm die verdammte Brille von der Nase. Der Blick seiner ruhigen grauen Augen war auf sie gerichtet. In der Dunkelheit hatten seine Pupillen sich geweitet. Sie wollte eigentlich nichts darüber hören, wie er anderen Ladys den Hof machte. »Und, was wollt Ihr jetzt machen?«
Er richtete sich auf und legte eine Hand auf sein Herz. »Ich werde Euch bitten, teuerste Lady, mich zu heiraten.«
Ihr Unterkiefer sackte herab. »Was?«
»Sobald wir im nächsten Hafen einlaufen. Ich habe Geld und die notwendigen Papiere. Ich brauche nur noch eine Braut.«
Er meinte es ernst. Ihr Herz schlug so schnell, dass ihr fast schlecht wurde. Aber seine Augen waren so warm, sein Lächeln so wehmütig und so anziehend. Und das Lächeln war nicht das einzige Attraktive an Alden Henderson. Seine breiten Schultern spannten sein elegantes Hemd, und sie wusste, wie es sich anfühlen würde, von diesen Armen gehalten zu werden.
Sie schluckte. »Ich bin die uneheliche Tochter eines freigekauften Sklaven.«
»Ja, meine Familie wird schockiert sein. Aber sie wird es irgendwann akzeptieren; es sind gute Menschen. Sie haben sich mittlerweile auch schon an die Idee gewöhnt, dass ich ein Piratenjäger bin, der mit dem gesuchten James Ardmore herumschippert.«
Sie hörte seine Worte kaum, die er in dem korrekten Ton eines englischen Gentleman äußerte. »Also gut«, unterbrach sie ihn hastig. »Ich heirate Euch.«
Sein Lächeln wurde strahlender. »Ihr habt mich gerade zum glücklichsten Mann der Welt gemacht, meine Liebe.«
Er legte seine Hände auf ihre Schultern und zog sie an sich. »Ich werde Euch bestimmt nicht glücklich machen«, plapperte sie los, um ihre Unsicherheit zu überspielen. »Ich bin ein Pirat. Ihr seid ein Piratenjäger.«
Seine Augen verdunkelten sich. »Ich glaube, dieses Arrangement wird ganz wunderbar funktionieren.« Er küsste sie auf den Mund und hob sie dann auf seinen Schoß. »Ich liebe deine Beine, Manda«, murmelte er, während er mit der Hand darüberstrich. »Und den Rest von dir auch.«
Sie hielt sich an ihm fest, suchte seinen Mund. Nach einer ganzen Weile flüsterte sie: »Das Boot treibt.«
»Hm, tatsächlich?« Sein Atem war heiß auf ihrem Gesicht, und seine Finger auf ihrer Haut fühlten sich himmlisch
Weitere Kostenlose Bücher