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Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Taue, die stärksten, die wir haben. Meine Frau möchte gern Höhlenforscher spielen.«
    *
    Aus den starken Tauen fertigten sie ein Geschirr für Honoria an. Christopher selbst hielt das Seil, während St. Cyr hinter ihn trat und ihm half. Er ließ nicht zu, dass James es auch nur berührte.
    Honoria küsste Christopher auf den Mund, als Glücksbringer und aus Dankbarkeit, dann schob sie die Füße in das Loch und ließ sich von den Männern abseilen.
    Es war keine weite Strecke bis zum Boden der Höhle. Sie hatte das Geschirr zwar für unnötig gehalten, aber Christopher hatte darauf bestanden. Er wollte sie, wenn nötig, augenblicklich hochziehen können. Honoria wusste jedoch, dass Christopher ihr niemals nachgegeben hätte, wenn es wirklich so schrecklich gefährlich gewesen wäre. Dann hätte er sie einfach nur gefesselt und zum Strand zurückgeschleppt.
    In der Höhle roch es nach Erde und verrottender Vegetation. Drei Wurzeln ragten oben aus der Öffnung heraus, aber der Rest war aus dem soliden Fels herausgewaschen worden. Sie hatten zunächst ein paar Laternen mit Kerzen heruntergelassen, und ihr schwacher Schein glitzerte auf den feuchten Wänden, auf denen Moos und rote Pilze wuchsen. Die Luft fühlte sich nach der glühenden Hitze draußen wundervoll kühl an.
    Als ihre Füße den Boden berührten, befand sich der untere Rand des Tunnels in Augenhöhe. Sie sollte Schaufel und Hacke benutzen, die sie ebenfalls zuvor heruntergelassen hatten, und damit die Öffnung erweitern, so dass größere Männer, wie Christopher und James, leichter hinein- und hinausgelangen konnten.
    Doch zunächst ignorierte sie das Werkzeug und sah sich um. Die Kisten, deren Messing im Licht der Laternen glänzte, nahmen fast die gesamte Fläche der Höhle ein. Es waren mindestens vierzig oder fünfzig, die nur darauf warteten, entdeckt zu werden.
    Honoria trat zu der am nächsten stehenden Kiste und legte die Hand auf den Deckel. Das eiserne Schloss hing noch am Haken, aber das Schließband war durchgerostet.
    »Wohin gehst du?«, brüllte Christopher durch den Tunnel herunter.
    »Ich will das Gold sehen«, antwortete sie. Sie hob eine der Laternen hoch, um die Kiste zu beleuchten. Das unschuldige Messing schimmerte. Sie suchte den Deckel vorsichtig nach Spinnen ab und klappte ihn dann zurück.
    Die rostigen Angeln quietschten protestierend. Das Licht der Laterne fiel auf die Reihen glänzender Goldbarren.
    Honoria hielt den Atem an. Das Gold war nicht mit einem Stempel versehen, sondern für den Transport einfach nur in kleine Barren gegossen worden. Es mussten Hunderte in diesen Kisten sein, von denen mindestens vierzig in dieser Höhle standen.
    Napoleon musste krank vor Ärger geworden sein, dass er so viel Gold verlor. Der Krieg in Spanien lief schlecht für ihn, und was hätte er nicht darum gegeben, diesen Schatz zurückzubekommen. James würde ihm das Gold natürlich niemals aushändigen. Er schätzte keine Tyrannen. Außer sich selbst.
    Honoria verstand plötzlich, warum Gold so viel Macht besaß. Es war wunderschön, sein Anblick, sein Gewicht. Männer töteten einander deswegen, bewunderten und horteten es. Und sie kauften sich damit Frauen, indem sie ihnen Juwelen, Häuser und Kleider schenkten. Wer Gold besaß, hatte die Macht.
    Und Christopher würde es einfach so weggeben.
    Ein harter Ruck an ihrem Geschirr riss sie wieder in die Gegenwart zurück. »Honoria, was machst du da?«, schrie ihr Ehemann.
    Sie schloss den Deckel und ging zu dem Loch, bevor Christopher sie dorthin zerren würde. »Es ist da«, rief sie keuchend. »Es ist wirklich da. Alles.«
    »Danke für den Bericht«, knurrte Christopher. »Und jetzt fang an zu graben, bevor ich dich an deinem Hintern hier heraufziehe.«
    »Natürlich, Liebster«, erwiderte Honoria sarkastisch. Sie nahm den Spaten und fing an, die feuchte Erde von dem Eingang wegzuhacken.
    Sie hörte, wie Christopher lachte. »Das gefällt mir. Meine Frau am Ende meiner Leine.«
    »Das kann ich mir denken«, erwiderte Honoria düster.
    Nach einer halben Stunde ermüdender Arbeit war der Gang groß genug, befand Christopher. Honoria ließ ihre schmerzenden Arme sinken, während ihr Ehemann durch den Tunnel rutschte und neben ihr zu Boden sprang. Er hatte die Leine immer noch in der Hand.
    »Dein Gesicht ist schmutzig«, meinte er. Seine Augen funkelten im Licht der Laternen.
    »Ich sehe keinerlei Anlass für deine Fröhlichkeit«, erwiderte sie und rieb sich die Arme. »Du wirst dieses

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