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Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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aber er hatte ihr unmissverständlich klargemacht, dass sie sich entweder fügte oder zur Bucht zurückging.
    Schließlich wurde es draußen dunkel, und die letzte Kiste hing am Rand des Eingangs bereit. Christopher schickte erst die Männer, die ihm geholfen hatten, hinauf, dann wandte er sich Honoria zu. »Hinauf mit dir, Süße! Das Abenteuer ist vorbei!«
    »Das war aber nicht gerade ein großes Abenteuer«, erwiderte Honoria und trat zu ihm. »Ich habe eigentlich erwartet, dass du hier einen Piraten lebendig begraben hättest, damit sein Geist den Schatz bewachen würde.«
    Christopher sah sie ungläubig an. »Warum zum Teufel sollte ich das tun?«
    »Oder du hättest raffinierte Fallen ersinnen können, um andere daran zu hindern, das Gold zu stehlen. Zum Beispiel Stöcke, die aus der Wand fahren, wenn man auf einen Felsen tritt.«
    Er fing an zu lachen. »Meine Güte, Honoria, woher hast du denn so was?«
    »Aus Büchern.« Sie schlang die Arme um ihn, als er sie hochhob.
    »Ich habe nur zwei Bücher in meinem ganzen Leben gelesen«, antwortete er. »In denen war von so etwas nie die Rede.«
    Sie lächelte und strich ihm das schweißnasse Haar aus der Stirn. »Vielleicht wirst du ja eines Tages der Held in einem Buch sein. In einem mit all deinen Abenteuern.«
    Er schüttelte den Kopf und grinste spitzbübisch. »Du bist eine wahrhaft erstaunliche Frau, meine Gemahlin. Küss mich.«
    Sie gehorchte. Es war ein leidenschaftlicher, befriedigender Kuss, einer, der niemals geendet hätte, wenn es nach ihr gegangen wäre.
    »Und rauf mit dir!«, sagte er.
    Etwas enttäuscht, aber wohl wissend, dass sie später weitermachen konnten, trennte sie sich von ihm. Über ihnen begann ein Seemann, das Seil einzuholen.
    Als sie mitten im Tunnel war, hörte sie, wie die Männer über ihr anfingen zu schreien. James’ Stimme dröhnte deutlich heraus. Dann wurden die Schreie plötzlich von einem dröhnenden Rauschen übertönt, als würde der ganze Regen, der an diesem Tag gefallen war, in einer einzigen riesigen Woge über sie hereinbrechen.
    Schlamm spritzte ihr ins Gesicht. Aus den feinen Tröpfchen wurden schnell erst dicke Tropfen, dann Lehmklumpen. Sie hüllten sie ein und verwandelten sich kurz darauf in einen Sturzbach aus Erde und Schlamm, der an ihr vorbei auf Christopher zustürzte, der immer noch im Loch wartete.
    »Die Höhle bricht ein!«, übertönte James’ Brüllen den Lärm. »Zieht sie raus!«
    Der Tunnel begann einzustürzen. Sie sah entsetzt zu, wie die Erdmassen an ihr vorbei auf ihren Ehemann zurasten. »Christopher!«, schrie sie. »Halt dich an meiner Hand fest. James, zieh uns raus!«
    Sie spürte Christophers kräftige Finger um ihr Handgelenk, doch dann rauschte ein Sturzbach aus Wasser und Schlamm auf sie herab, drang ihr in Nase, Mund und Ohren und drohte, sie wieder zurückzuschleudern. Die Taue um sie herum zogen sich fester zusammen, und sie wurde nach oben gezogen. Ihr Körper schrammte an den sich verengenden Tunnelwänden entlang.
    Christophers Hand um ihr Handgelenk verschwand. Sie spie den Schlamm aus dem Mund. »James, warte! Christopher, halt meine Hände fest!«
    Sie fühlte, wie er durch den Schlamm nach ihr tastete, doch sie konnte ihn nicht sehen. Eine Wand aus Erde brach über ihr zusammen, und gleichzeitig wurde sie mit Gewalt nach oben gezogen. Ihre Protestschreie wurden von dem Tosen der Schlammlawine erstickt.
    Die Erde teilte sich über ihr, und ein kreidebleicher James packte sie unter den Armen, zog sie aus dem Loch und trug sie davon.
    »Warte!«, schluchzte sie. »Christopher ist noch da unten!«
    James ignorierte sie. Er schleppte sie zu dem Baum, an dem das Seil ihres Geschirrs festgebunden war, und durchtrennte es mit einem Schlag seines Messers.
    Sie wirbelte herum und wollte zum Tunnel zurücklaufen, wo die Männer bereits mit Händen und Spaten gruben, um Christopher zu retten.
    In dem Moment ertönte ein weiteres ohrenbetäubendes Krachen, und die Männer sprangen hastig zurück. St. Cyr stieß einen lauten Fluch auf Französisch aus, während James Honoria um die Taille packte und loslief.
    Vor ihren Augen brach der ganze Hügel zusammen. Felsen, junge Bäume und ausgerissene Wurzeln, die vom Regen freigewaschen worden waren, polterten den Hang herunter und verschlossen die Öffnung der Höhle. Der Erdrutsch bedeckte den gesamten Boden rund um den Eingang und die beiden Kisten, die noch nicht auf den Schlitten gehoben worden waren.
    Sie waren etwa zwanzig Meter

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