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Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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gelaufen, als der Erdrutsch auf einmal zum Stehen kam. Ebenso plötzlich, wie es angefangen hatte, hörte es auf. Ein paar Felsbrocken und Äste rutschten noch weiter hinab, bis auch sie zur Ruhe kamen. Das Tosen war einer betäubenden Stille gewichen, die nur von dem leisen Prasseln des nachlassenden Regens gestört wurde.

21.Kapitel
    C hristopher!«, schrie Honoria. Sie rannte zu dem Tunnel zurück, der von Felsen, Büschen und Holztrümmern bedeckt war. Sie scharrte wie verrückt mit ihren bloßen Händen in dem Schlamm herum und versuchte, die vielen Schichten wegzugraben, die ihren Ehemann in der Höhle gefangen hielten.
    Sie schlug und kratzte, bis ihre Finger bluteten. Rote Tropfen fielen auf die Felsen, die sie von ihm trennten.
    Ein kräftiger Arm schlang sich um ihre Taille, und jemand hob sie von dem Schlammhaufen. Es war James. Ihr Musselinkleid war mit Matsch überkrustet, nass und mit dem Blut von ihren Fingern verschmiert. Sie schlug vergeblich auf seine Arme ein. Er trug sie von dem Hang weg zu einem umgefallenen Baumstamm und setzte sich und nahm sie auf seinen Schoß.
    Schließlich schluchzte sie, und Tränen benetzten ihre brennenden Augen. »Wir müssen ihn ausgraben. Bitte, James, hol ihn heraus!«
    »Schhh«, sagte er und drückte seinen Mund in ihr Haar. »Sie arbeiten schon, Honoria, so schnell sie können.«
    Sie sah mit tränenverschleiertem Blick, dass St. Cyr und O’Malley bereits Leute organisiert hatten, die mit Schaufeln und Spitzhacken anrückten. Sie konnte kaum verstehen, was sie taten, wusste nur, dass sie nicht schnell genug waren. Sie musste zurück und selbst graben.
    Aber sie merkte, wie James sie dichter an sich zog und sie festhielt. »Nicht. Lass sie arbeiten.«
    »Sie müssen ihn retten. Ich darf ihn nicht verlieren.«
    »Ich weiß.«
    Sie brach in seinen Armen zusammen und zitterte am ganzen Körper. Er versicherte ihr nicht, dass alles gut werden würde, nicht James, der zugesehen hatte, wie sein jüngerer Bruder in seinen Armen starb, der die Welt viel zu gut kannte, um sie mit falscher Hoffnung in die Irre zu führen. Doch sie wünschte sich, dass er sie wenigstens mit ein paar leeren Worten trösten würde. Ihr Herz war schwer und fühlte sich an wie Blei.
    Dieser Schock war schlimmer, viel schlimmer als damals, als sie glaubte, Christopher an den Henker verloren zu haben. Sie hatte ihn zu diesem Zeitpunkt kaum gekannt, jetzt aber war er ihr vertraut. Sie war mit ihm in jeder Hinsicht verheiratet, sie schlief in seinem Bett, liebte sich leidenschaftlich mit ihm, stritt mit ihm, lachte mit ihm, half ihm, behinderte ihn. Er war ihr Ehemann, jetzt weit mehr als früher, als sie einfach nur ein Papier unterschrieben hatten.
    »Ich darf ihn nicht verlieren, James«, wiederholte sie gebrochen.
    James hielt sie und wiegte sie sanft, wie er es getan hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war und sich vor dem Sturm fürchtete. Sie hatte immer geglaubt, dass James stark genug wäre, um sich allem zu stellen, ganz gleich, wie sehr er ihr auch auf die Nerven gehen mochte. Als ihre Eltern gestorben waren, hatte sie trotz ihrer Trauer gewusst, dass es ihr und Paul gutgehen würde, weil James da war und sich um sie kümmerte.
    Sie hatte dieselbe Wärme, Stärke und darüber hinaus auch Liebe durch Christopher erfahren.
    Jetzt jedoch fühlte sie nichts. Sie konnte nur wie betäubt in James’ Armen sitzen, während seine und Christophers Männer gruben und gruben, erfolglos. Der Regen ließ nach, und die tiefstehende Sonne durchdrang die Wolken. Und immer noch konnten sie nicht zu dem Eingang des Tunnels vordringen, als würde er einfach nicht mehr existieren.
    Die Sonne versank schließlich gänzlich hinter dem Horizont, und die Nacht brach an. Es wurde kalt. Die Männer gruben weiter, jedoch immer noch vergeblich.
    *
    Lebendig begraben, um den Schatz zu bewachen. Der Gedanke glitt Christopher durch den Kopf, halb benommen, wie er war. Was für eine wundervolle Idee, meine Gemahlin!
    Der Erdrutsch hatte ihn vom Rand des Tunnels quer durch die Höhle geschleudert, bis an die hintere Wand. Scharfkantige Felsen pressten sich in seinen Rücken, und er war von Wasser und Schlamm bedeckt.
    Der Tunnel hatte sich verschlossen, und die Flut ging langsam zurück. Schließlich kam der Boden der Höhle zur Ruhe, voller Matsch und Geröll. Christopher befand sich am anderen Ende der Höhle, schmutzig, nass, kalt und von jeglicher Fluchtmöglichkeit abgeschnitten.
    Sein erster

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