Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)
und deutlich, »dann wirst du mir eine Bitte erfüllen, ohne Frage, ganz gleich, was es ist.«
»Also gut«, erwiderte er leichtsinnig. Sein Blut kochte viel zu sehr, als dass er sich deshalb Sorgen gemacht hätte. »Und du wirst eine von mir erfüllen. Keine Fragen.« Er hob ihren Kopf an. »Und kein Gerede.«
»Einverstanden.«
Er drückte sie erneut gegen die Tür. »Also, was wolltest du wissen?« Selbst wenn er endlose Fragen wegen dieser Heiratsurkunde über sich würde ergehen lassen müssen, hatte er gegen ihre Neugier gerade eine sehr schöne Belohnung ausgehandelt.
Sie räusperte sich und versuchte, so sittsam zu wirken, wie das mit einem halb geöffneten Mieder möglich war. »Darf ich das Schiff morgen noch einmal steuern?«
Er versuchte, sein Zucken zu verbergen, aber vergeblich. Verflucht! »Das war deine Frage?«
»Ja.« Sie lächelte triumphierend. »Ich habe gewonnen?«
»Hast du. Also, welche verfluchte Narrheit soll ich tun?« So, wie er Honoria kannte, würde sie vermutlich von ihm verlangen, auf einem Bein im Heck zu stehen und irische Shantys zu singen oder etwas ähnlich Lächerliches.
»Beantworte erst meine Frage«, befahl sie.
»Welche Frage? Ach so, ob du das Ruder übernehmen kannst? Das wirst du. Deine Wache beginnt um zehn.«
Sie hob überrascht die Brauen. »Meine Wache?«
»Der junge Carew wird dir helfen. Er bildet die Neulinge aus.«
Ihre Brust hob sich an seiner. »Gehöre ich jetzt zur Mannschaft?«
»Ich habe nicht genug Leute, um dir eine freie Überfahrt zu gewähren. Alle arbeiten, und alle bekommen einen Anteil. Das schließt dich mit ein.«
»Verstehe.« Sie sah ihn besorgt an.
»Du wirst deine Sache gut machen. Carew wird dir nur Dinge zeigen, die sogar eine Südstaatenlady fertigbringt, die dazu ausgebildet worden ist, Teepartys zu veranstalten.«
Sie lachte leise. »Wirklich vornehme Ladys geben keine Teepartys. Das ist nur etwas für Emporkömmlinge.«
Er schüttelte den Kopf in gespielter Zerknirschung. »Verdammt, ich hätte doch nicht einfach von der Schule weglaufen sollen.«
Sie lachte wieder, und ihre roten Lippen leuchteten einladend.
»Und jetzt sag mir, was meine Buße ist«, sagte er und wappnete sich gegen das Unausweichliche. »Bringen wir’s hinter uns.«
Honoria wurde still, und ihre Wangen leuchteten rosa. Er erwartete, dass sie ihn auffordern würde, ins Krähennest zu klettern und hinabzuspringen.
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und legte ihren Mund an sein Ohr. Sie flüsterte etwas, und er lauschte.
Dann weiteten sich seine Augen, und es fuhr heiß durch seine Lenden. O meine süße Honoria. Kein Wunder, dass ich dich liebe!
13.Kapitel
H onoria fühlte, wie Christophers Körper sich verspannte, als sie ihren Wunsch erklärte. Sie brachte es nicht über sich, es laut zu sagen, weil sie es dann selbst hören konnte, aber wenn sie es leise in sein Ohr flüsterte, dann schien es zu funktionieren.
Er legte seine Hände auf ihre Schultern. Sein Augen waren von einem fast farblosen Grau. »Das hast du aber nicht auf der Schule gelernt.«
Wenn er das glaubte, hatte er keine Ahnung, worüber ein Dutzend fünfzehnjähriger junger Ladys redete, wenn das Licht gelöscht war. Aber sie hatte es trotzdem nicht auf der Schule erfahren. »Von Alexandra«, platzte sie heraus und errötete. Sie hatte es eigentlich nicht sagen wollen.
Er legte seinen Mund an ihr Ohr. »Nur um sicherzugehen, dass ich dich richtig verstanden habe. Meine Strafe besteht darin, dass ich …«, er flüsterte einen sehr anzüglichen und unverschämten Satz.
Ihr Gesicht brannte. »Das habe ich nicht gesagt!«
»O doch. Du hast nur andere Worte benutzt. Ist es das, was du willst?«
Sein stählerner Blick sagte ihr, dass er ein Nein nicht akzeptieren würde. Außerdem würde sie es auch niemals sagen. »Ja.«
Er küsste sie auf die Nase. »Weißt du, ich hätte dich schon mitnehmen sollen, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Mein Leben wäre viel glücklicher gewesen.«
»Du warst ein Pirat!«, widersprach sie.
Er zuckte mit den Schultern. »Und du eine Lady. Das hat schon vorher funktioniert.«
»Du bist immer noch ein Pirat«, bemerkte sie.
»Aber keine Lady würde einen solchen Vorschlag machen. Du leichtfertiges Flittchen.«
Sie richtete sich auf. »Leidenschaft zwischen einem Ehemann und seiner Gemahlin ist vollkommen akzeptabel.«
»Hat Alexandra dir das auch beigebracht? Allmählich fange ich an, Grayson Finleys Gattin zu mögen.«
»Sie war
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