Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)
Wollt Ihr unter Deck gehen oder es vor Euren Männern bereden?«
»Ich vertraue meiner Mannschaft«, erwiderte Christopher. »Aber es wäre vielleicht sicherer für Euch, wenn wir nach unten gingen.«
Ardmore nickte. »Das glaube ich. Diana, du bleibst hier bei Honoria.«
»Wohl kaum«, schoss Diana zurück. »Ich traue Euch beiden nicht zu, dass Ihr liebenswürdig miteinander umgeht, und ich will wissen, worum es hier geht. Deshalb bleibe ich bei dir.«
James sah seine Frau erstaunt an, aber er widersprach nicht. Christopher schien es, als hätten Ardmore und er eines gemeinsam: Ehefrauen, die mit der Einhaltung des gelobten Gehorsams Probleme hatten.
»Wie Ihr wünscht«, sagte Christopher und ging zum Heck voraus.
Am Ende leisteten Manda, Diana, Henderson, St. Cyr und Honoria den beiden Captains in dem engen Kartenraum Gesellschaft. Sie saßen alle um den leeren Tisch. Ardmore hatte auch ein kleines Fass Brandy mitgebracht. Henderson öffnete es und reichte kleine Becher herum.
Die Diskussion, die anschließend folgte, überraschte niemanden. Ardmore wusste, dass Christopher das Gold der Rosa Bonita holen wollte, und er war hier, um ihn daran zu hindern. Christopher fragte ihn, wie er das bewerkstelligen wollte.
»Ich würde Euch versenken«, antwortete Ardmore gelassen. »Es ist genug Platz für Euch und Eure Mannschaft auf der Argonaut . Ich bringe Euch zu einem Hafen und lasse Euch dort frei. Sicher hat es Euch viel Zeit gekostet, dieses Schiff zu finden und auszustatten. Deshalb stelle ich mir vor, dass es noch viel länger dauern wird, ein neues aufzutreiben.«
Christopher betrachtete den honigfarbenen Brandy in dem Kupferbecher. Es war eine Sünde, Brandy aus einem solchen Gefäß zu trinken, aber er hatte nicht viel Geld in Kristall investiert. Zweifellos würde Honoria das korrigieren, sobald sie den nächsten Hafen erreichten.
»Ihr würdet einen Kampf bekommen«, erwiderte er gelassen. »Meine Männer sind ganz wild darauf. Jedenfalls würden wir nicht friedlich herumsitzen und uns von Euch auf den Meeresgrund schießen lassen.«
James beugte sich vor. Seine Augen lagen im Schatten. »Ich habe mehr Kanonen und mehr Männer als Ihr, und ich bin schneller. Ihr würdet keinen Kampf gegen die Argonaut gewinnen.«
Christopher zuckte mit den Schultern, als spürte er die Anspannung nicht, die ihm über den Rücken kroch. »Ich habe gehört, dass Freibeuter Schiffe gegen englische Fregatten in dem Krieg zwischen Amerika und England erobert haben. Schiffe mit weit weniger Kanonen.«
»Das stimmt«, nickte Ardmore. »Ich bin einer dieser Freibeuter. Ihr hättet gegen mich keine Chance. Wenn Ihr kämpft, versenke ich Euch. Leistet Ihr großen Widerstand, habt Ihr den Tod Eurer Leute zu verantworten!«
Christopher trank einen Schluck und stellte den Becher ab. Ardmore hatte sein Getränk nicht angerührt. »Ihr würdet auf ein Schiff feuern, auf dem sich Eure eigene Schwester befindet«, erwiderte er.
»Das weiß ich. Seid Ihr bereit, sie für Euer mexikanisches Gold sterben zu lassen?«
Christopher zwang sich zu einem Lächeln. »Würdet Ihr sie dafür töten? Ihr braucht Honoria nicht als Geisel für mein Wohlverhalten zu missbrauchen. Wir schicken die Frauen und Kinder mit den Gigs aufs Meer hinaus, bevor wir kämpfen.«
»Honoria kann auch auf die Argonaut zurückkehren«, erklärte James kalt. »Es ist ihre Entscheidung. Sie kann mit mir kommen oder bei Euch bleiben, während Ihr sinkt.«
»Rede nicht so, als wäre ich nicht hier, James Ardmore!«, peitschte Honorias Stimme durch den Raum. »Was willst du überhaupt mit dem Gold? Was hast du damit vor?«
James drehte sich langsam zu ihr herum. Die Kälte zwischen ihnen hätte die Luft gefrieren lassen können. »Ich gebe es der amerikanischen Marine«, antwortete er. »Sie können jede Hilfe gebrauchen.«
»Sehr patriotisch!«, fuhr Honoria ihn an. »Und woher weißt du, dass das Gold noch da ist? Es ist mittlerweile vier Jahre her. Zweifellos sind andere Piraten bereits darüber gestolpert und haben es eingesammelt.«
»Dieses Risiko besteht natürlich«, erklärte Christopher.
»Und ich gehe es ein«, versetzte Ardmore.
»Ich habe eine viel bessere Idee, James«, sagte Honoria kalt. »Warum verschwindest du nicht einfach? Du bist hier nicht erwünscht. Seit ich auf diesem Schiff bin, sind keinerlei Akte von Piraterie begangen worden, also hast du hier nichts zu suchen. Geh und jag woanders Piraten!«
Ardmores Stimme wurde noch
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