Die Sehnsucht Meines Bruders
hörte.
„Mann, ist mir kalt ...“ Er stand in der Tür. Nackter Oberkörper, nackte Füße und eine Schlabberhose so tief auf den Hüften, man sah nicht nur einen Teil der Schambehaarung, sondern auch den Ansatz seines Geschlechts. Ich stöhnte. Und das alles auf nüchternen Magen. „Dann zieh dir was an.“, sagte ich mürrisch und wendete mich wieder meinem Kaffee zu. Doch sein Anblick hatte mich auf eine Idee gebracht, wie ich ihm seine Unverschämtheiten ein wenig zurückzahlen konnte. Schließlich stand er auf Männer. Und wenn er genauso schwanzgesteuert war, wie die meisten, würde ihn mein Körper in geile Bedrängnis bringen, auch wenn er in jemand anderen verliebt war.
Inzwischen hatten die ersten warmen Sonnenstrahlen die Hütte und den Brunnen davor erreicht, es war nicht mehr allzu kalt draußen.
Als James in voller Montur wieder erschien, schritt ich zur Tat. „Ich hab‘ dir Kaffee gekocht, bedien‘ dich, kannst den Rest trinken, wenn du magst. Ich wasche mich inzwischen.“ Sprach‘s und ging, mir Seife und Zahnbürste zu holen.
Nur mit einem Handtuch bekleidet, trat ich zum Brunnen, putzte mir die Zähne. War das herrlich hier draußen! Das Wasser glitzerte kristallklar in reinen Luft und die Sonne, wärmte mir den Rücken. Überall um mich her blühte es. Ein kleiner blauer Schmetterling machte den Wildbienen Konkurrenz, die sich an den Butterblumen gütlich taten.
Beinahe hätte ich meinen Plan völlig vergessen, doch eine Bewegung hinter mir, die ich aus den Augenwinkeln wahrnahm, brachte mich wieder in die Wirklichkeit zurück. Ich zog mir das Handtuch von den Hüften, bespritzte mich mit Wasser und begann genüsslich, mich einzuseifen.
Besondere Mühe gab ich mir natürlich mit meinem Schwanz und den Eiern. Ich muss sagen, es machte mir diebischen Spaß zu denken, dass James jetzt zuschaute und endlich selbst einmal spürte, was sexueller Frust bedeutete.
Mein Glied richtete sich auf und stand bald in voller Größe im morgendlichen Sonnenschein. Absichtlich rekelte ich mich dabei noch einen Augenblick in der frischen Luft, bevor ich mich langsam in das eiskalte Wasser des gemauerten Brunnenbeckens versenkte.
Danach musste ich mich natürlich noch gründlich trockenrubbeln, wobei ich mir vor allem mit den Schienbeinen und Waden viel Zeit ließ und den Fenstern der Berghütte meinen muskulösen Hintern und mein nicht zu verachtendes Gehänge durch gespreizte Beine hindurch präsentierte.
„Sag mal, musst du dich so zur Schau stellen?“ Jetzt war es an James, missmutig zu brummen, als ich, inzwischen wieder angezogen, zu ihm trat und begann, das Kochgeschirr wegzuräumen.
„Wieso, hier ist doch niemand,“ sagte ich scheinheilig und lächelte innerlich.
* * *
Der Weg über den Bergrücken war zwar nicht einfach, aber für uns, die wir es von frühester Kindheit an gewohnt waren, in den Bergen herumzusteigen, auch nicht besonders schwierig. Wir hatten uns aneinander angeseilt, falls wir Steine lostreten und abrutschen sollten. Aber Haken brauchte ich noch keine.
Zu Mittag machten wir es uns, so gut es ging, auf dem Geröll bequem und ich bereitete auf dem Kocher Ravioli aus einer Dose, die ich von der Berghütte mitgenommen hatte. Der Geschmack erinnerte mich an Früher, an Zeltwanderungen und Ausflüge mit Robert in den deutschen Mittelgebirgen.
„Magst du überhaupt Ravioli?“, fragte ich James in dem Versuch, das ungemütliche Schweigen zu unterbrechen, doch er brummte nur etwas Unverständliches und schaute ziemlich mürrisch drein.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich im Laufe des Vormittags immer wieder versucht hatte, die Hose in seinem Schritt nach verdächtigen Beulen zu überprüfen, hatte aber nichts Ungewöhnliches ausmachen können. Die Jeans, die er trug, waren allerdings auch sehr weit geschnitten. Wahrscheinlich hatte er sich Erleichterung verschafft, während ich mich angezogen und die Rucksäcke gepackt hatte, dachte ich schadenfroh. Wenn ich jetzt darauf zurückblicke, bin ich nicht mehr besonders stolz darauf, wie bei so vielem, was ich in dieser Zeit tat.
Erst als wir still vor uns hin mampfend alles aufgegessen und das Geschirr wieder in meinem Rucksack verstaut hatten, taute er ein wenig auf und wir betrachteten ehrfürchtig, Seite an Seite hockend, die atemberaubende Aussicht über die Bergwelt der Alpen zu beiden Seiten des Kammes.
„Siehst du die drei Adler dort hinten vor der Steilwand?“ flüsterte James plötzlich und deutete in
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