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Die Sehnsucht Meines Bruders

Die Sehnsucht Meines Bruders

Titel: Die Sehnsucht Meines Bruders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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einfach viel vernünftiger sich aneinander zu wärmen, wenn es so kalt war.
Einen Augenblick lang beobachtete ich seine schlafenden Züge. Lauschte auf seinen regelmäßigen Atem und schob ihn schließlich sanft von mir. Ich hockte mich vors Zelt und beobachtete den Sonnenaufgang, während ich uns Kaffee machte.
„Mann, das war ja kalt heute Nacht.“ James tauchte hinter mir auf und reckte sich. „Aber ich hab erstaunlich gut geschlafen. Du auch?“
„War ganz in Ordnung.“, brummte ich und reichte ihm einen vollen Becher. Er nahm ihn und hockte sich neben mich.
„Wenn man so weit ins Tal schaut, sieht man erst einmal, wie viel Staub und Dreck da unten in der Luft hängt.“
„Hmhm“, war alles, was ich antwortete. Morgens bin ich einfach noch nicht zu einem zivilisierten Gespräch bereit.
* * *
    Das Tal, in das wir abbiegen wollten, sah von oben riesig und flach aus wie ein Hochplateau. Als wir jedoch unten ankamen, stellte sich heraus, dass es recht unübersichtlich von vielen kleinen und ziemlich schroffen Hügeln und Tälern durchzogen war. Wir mussten klettern, immer auf und ab – ein ziemlich mühseliges Geschäft.
    Einmal sahen wir eine kleine Herde Steinböcke ein paar Hundert Meter entfernt von uns am Rande des Tals entlang jagen. Sie hüpften leichtfüßig. Von Stein zu Stein. Über den unebenen Grund. Auch die ganz kleinen. Wie Tennisbälle. Sie flogen nur so dahin. Für sie war es ein Spiel.
    Doch für uns war es schwierig, in dem Felsgewirr auch nur die Orientierung zu behalten. Wir richteten uns nach Sonnenstand und Kompass, mit dem ich in der Ferne einen hohen Felszacken anvisierte.
    Dennoch verfehlten wir den Einstieg in das nächste Tal. Als das Plateau am Spätnachmittag schließlich fast senkrecht vor uns abfiel, wusste ich, dass ich mich verkalkuliert hatte. Wir befanden uns nicht annähernd an der Stelle, die ich erwartet hatte. Ich konnte zwar das Bergmassiv sehen, hinter dem unser Ziel, der Gletschersee, liegen musste. Aber von hier aus führte kein Weg dorthin. Wir hätten schon fliegen müssen.
    Die Suche jetzt noch aufzunehmen, dazu war es allerdings zu spät. In zwei, drei Stunden würde es dunkel werden. Also beschlossen wir, an Ort und Stelle das Lager aufzuschlagen. Es war nicht einfach, in dieser Steinwüste eine Stelle zu finden, die einigermaßen eben und groß genug war für unser Zelt. Wir räumten einige größere Brocken aus dem Weg und mussten uns schließlich zufrieden geben, besser würde es nicht werden.
    „Sag mal, kannst du mir mal helfen?“ James hatte sein T-Shirt ausgezogen und kramte mit nacktem Oberkörper in seinem Rucksack.
    „Hast du was vergessen?“, fragte ich und trat zu ihm.
Er zog eine Tube Creme aus einer der Seitentaschen. „Nein, aber du hast mal wieder Recht gehabt.“ Seine Stimme wirkte ziemlich verlegen. Ein wenig Ärger schwang auch mit, was jedoch reine Schauspielerei war, wie ich feststellen sollte.
„Ich habe einen ziemlichen Sonnenbrand auf den Schultern. Könntest du mal nachsehen und mich eincremen?“
Seine Haut war nicht mehr so makellos, das sah ich auch im mattrosa Schein der letzten Sonnenstrahlen noch. Knallrot war sie und ein paar Bläschen hatten sich auch gebildet. Also begann ich, die Brandsalbe vorsichtig auf seine Schultern zu streichen. Die Creme war sehr fest, und es war schwierig, sie ohne großen Druck zu verteilen. Tat wahrscheinlich ziemlich weh.
Er zuckte zusammen und entwand sich mir. „Au ... Mann, kannst du nicht ein wenig vorsichtiger sein?“
„Stell dich nicht an wie ein Mädchen.“, brummte ich. „Dein Fehler, jetzt musst du sehen, wie du die Heilkur überstehst.“
Auch seine Oberarme hatten reichlich zu viel Sonne abbekommen. Nur wo der Rucksack und die Gurte gesessen hatten, war die Haut heil geblieben.
Kurzerhand schnappte ich ihn mir, presste ihn mit dem Rücken an mich, damit er mir nicht mehr entwischen konnte, und fuhr fort mit dem Eincremen.
Er wand sich wie ein Aal, aber ich hielt ihn im Schwitzkasten und es gelang mir irgendwie, ihn zu verarzten. Doch durch seine ganze Winderei hatte er es schließlich geschafft, mir mit seinem kleinen Hintern mein Glied so zu reiben, dass es steif wurde.
Er merkte bestimmt, was mit mir los war. Also blieb mir nichts anderes übrig, als die Sache anzusprechen. „Hey, willst du gefälligst mal still halten,“ fauchte ich ihn an.
Doch er tat natürlich nichts dergleichen. Ich war sowieso fertig mit seinem Sonnenbrand, also stieß ich ihn von mir. „Was hast

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