Die seidene Madonna - Roman
los, er glitt zwischen ihre ausgestreckten Beine, unterdrückte ein Raubtiergebrüll und drang in sie ein, ohne länger zu warten.
Ihr feuchter Körper wölbte sich unter ihm auf und ab. Nun konnte er den Gipfel der Lust nicht länger hinausschieben, und jetzt hielt sie sich zurück, um den Höhepunkt für Alessandro schier endlos zu machen.
Draußen war es Nacht geworden, und Tausende von Sternen leuchteten über der Stadt. Brügge schlummerte dem nächsten
Morgen entgegen, und das große Haus schlief ebenfalls, ließ kein störendes Geräusch herein und wachte über seine neue Herrin.
Erst viel später, als sie beide wieder Lust bekamen auf neue Liebesspiele, leidenschaftliche Umarmungen, Seufzer und Beben, zog sich auch Alessandro ganz aus. Ihre miteinander verschmolzenen Körper schienen das Licht zu verschlucken und fanden sich immer wieder aufs Neue, bis ein süßer Hauch von Trunkenheit durch das Zimmer schwebte.
Von diesem Moment übergroßen Glücks sollte Alix noch lange träumen.
GLOSSAR
Das Wunder der widerspenstigen Maultiere : Das Fragment Das Wunder der widerspenstigen Maultiere stammt aus einem Wandteppich zur Geschichte des heiligen Johannes mit 25 einzelnen Szenen auf 50 Metern Länge, angefertigt zwischen 1485 und 1505 von Colijn de Coter aus Brüssel.
Der trojanische Krieg : Dieses berühmte Kunstwerk bestand eigentlich aus mehreren Wandteppichen, die Herzog Philipp von Burgund bestellt hatte und die von Maître Pierre de Coëtivy in seinen flämischen Werkstätten gewebt wurden.
Der verlorene Sohn : Diese Millefleurs-Teppiche zum Thema Aufbruch des verlorenen Sohnes bestanden aus mehreren großen Teilen ganz im Stil der Meister aus Antwerpen. Einer davon hängt heute im Musée du Moyen Age in Paris.
Die Anbetung der Heiligen drei Könige : Diese Tapisserie ist als Altardecke gedacht und aus einem Stück gewebt worden. Heute wird sie in der Kathedrale von Sens aufbewahrt.
Die Dame mit dem Einhorn : Die berühmten Teppiche Die Dame mit dem Einhorn , gegen Ende des 15. Jahrhunderts aus Wolle und Seide gewebt und mit den Wappen der Familie Le Viste geschmückt, bestehen aus fünf großen Wandbehängen, auf denen die fünf Sinne allegorisch dargestellt sind: Sehen, Hören, Fühlen,
Schmecken und Riechen. Ein sechster Teppich, der sich dem Ensemble zuordnen ließ und den Titel Mein einziges Verlangen trägt, wurde erst später entdeckt. Heute kann man diese Wandteppiche im Musée de Cluny in Paris betrachten.
Die Jagd von Devonshire : Das Ensemble besteht aus vier Teilen, die jeweils etwa zehn Meter lang sind, und setzt äußerst elegante adelige Herrschaften auf der Jagd in Szene, die zum Teil sehr grausam dargestellt ist. Die Teppiche hängen jetzt im Victoria and Albert Museum in London.
Die Geschichte Cäsars : Es handelt sich um einen Wandteppich in vier großen Bildern aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, der etwas später Karl dem Kühnen zum Geschenk gemacht werden sollte.
Die Geschichte des heiligen Piat : Dieser Wandteppich, bestehend aus sechs großen Teilen, wurde von Pierrot Féré aus Arras gewebt und 1402 von dem Domherr Toussaint Pier der Kathedrale von Tournai zum Geschenk gemacht.
Die Verherrlichung des Heiligen Kreuzes : Der Wandteppich Die Verherrlichung des Heiligen Kreuzes , bestehend aus zwei Teilen von imposanten Ausmaßen mit jeweils elf Metern Länge, wurde von Ferdinand dem Katholischen für das 1459 gegründete Kloster der Santa Engracia in Saragossa in Auftrag gegeben.
Grotesken : Bei den Tapisserien hatte jedes Jahrhundert seine eigenen Vorlieben. Mehrere italienische Weber erweiterten die Bordüren auf Kosten der zentralen Darstellung. Diese neuen Tapisserien wurden Grotesken genannt. Bei manchen waren die Bordüren so breit, dass das Thema in der Mitte winzig wirkte.
Diese gewaltigen Bordüren waren häufig mit Menschen und Tieren verziert, seltener mit Arabesken, Blättern und Blumen. Etwas später entwarf der Maler Arcimboldo mehrere Kartons für die Teppichweber.
Initialen : Die Webermeister pflegten ihre Arbeiten nicht zu signieren, konnten aber den Anfangsbuchstaben der Stadt angeben, in der sie hergestellt worden waren.
Jeu de Paume : frz. für »Spiel mit der Handinnenfläche«. Dieses Spiel war ein Vorläufer des Tennis. Es wird wie beim Squash gegen Wände gespielt. Als Jeu de Paume (zu Deutsch »Ballhaus«) werden auch die Säle bezeichnet, in denen dieses Spiel gespielt wurde.
Karton : Der
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