Die Seraphim
trocken.
„ Hat Darius etwas gegen Frauen? Gibt es etwa so etwas wie schwule Vampire?“
Magnus schenkte ihr ein herzhaftes Lachen und drückte sich näher an sie. Nicht um sie zu verängstigen, sondern um sie ein wenig zu reizen. Ihm bereitete es Freude, mit ihrem Temperament zu spielen und er wollte wissen, wie weit er gehen konnte.
Sie war so in Rage dass sie seiner Nähe gar keine Aufmerksamkeit schenkte. Interessant. Ihre Gedanken waren nur bei Darius und dass er sie nicht zu mögen schien.
„ Nicht das ich wüsste, Seline. Wir Vampire sind berauscht von so schönen Frauen wie dir.“, hauchte er ins Ohr worauf ein Schauer über sie glitt. Er lächelte.
„ Das scheint bei ihm nicht so zu sein. Vielleicht solltest du einen anderen Beschützer schicken.“
„ Ob du es glaubst oder nicht Seline, Darius ist ein Vampir in dem eine Leidenschaft schlummert, die meine fast übersteigt. Und seine Gefühle für dich sind alles andere als Abneigung.“
Sie blickte verwundert drein und schwieg eine Zeit lang. Dann schien ihr erst klar zu werden, wie nahe dieser Meistervampir ihr gegenüber stand, seine Hände hielten ihre Hände fest und sie konnte seinen muskulösen Körper fast auf ihrem spüren.
Instinktiv wollte sie zurück weichen, doch die Wand gab kein Zentimeter nach.
„Ganz eine Seraphim. Ist sie erst einmal in Rage vergisst sie jede Art von Furcht.“, brachte Magnus fast stolz hervor.
Sie starrte in seine Augen und spürte diese gewaltige Energie, die von ihm ausging. Eine Woche zuvor hatte sie noch nichts von Vampiren und anderen Wesen gewusst, hatte Furcht als ihr die Wahrheit gesagt wurde. Und nun stand sie nur wenige Zentimeter einem Meistervampir gegenüber, der sie sofort töten konnte wenn er das wollte. Und sie hatte keine Angst. Sie fühlte sich eher seltsam beschwingt und angezogen. Verdammt, was war nur mit ihr los? Schon Darius hatte dies bei ihr bewirkt und das nur durch seine bloße Anwesenheit. Irgend eine unglaubliche Faszination ging von diesen Vampiren aus.
„ Darius hat in seinem Vampirleben vor langer Zeit einen Fehler begangen, den er sich selbst nicht vergeben kann. Das ist alles. Du hast ihm den Kopf verdreht, das spüre ich und er sehnt sich nach deiner Nähe doch gleichzeitig hält er sich von dir fern, weil er dir nicht wehtun möchte.“, erklärt Magnus mit zarter Stimme und strich ihr dabei über ihren Rücken, sodass sie erneut schauderte. Doch nicht vor Angst oder Kälte.
Sie wusste, dass sie eigentlich auf der Hut sein sollte, doch irgendwie fühlte sie sich bei Magnus sicher und wohl.
„ Was ist passiert?“, brachte sie verwirrt hervor.
Magnus seufzte. Er genoss diese Spannung zwischen ihnen, doch gleichzeitig wusste er, dass diese wunderschöne Seraphim nicht für ihn bestimmt war.
„ Er wurde gezwungen, jemandem weh zu tun, den er liebte. Mehr sage ich dazu nicht, Seline. Das wäre Darius gegenüber nicht fair. Nur du kannst dir absolut sicher sein, dass er große Gefühle für dich empfindet. Noch ist seine Angst, dass das gleiche wieder passiert, jedoch größer als die Anziehungskraft, die du auf ihn ausstrahlst.“
„ Ein sensibler Meistervampir? Und das soll ich dir glauben?“
„ Wir sind keine Bestien Seline. Letztendlich sind wir nur ganz normale Wesen mit Gefühlen.“, antwortete er kalt und sie wusste, dass sie ihn verletzt hatte.
„ Tut mir leid, ich bin sehr durcheinander.“
„ Ja, das sind wir alle. Die Zeit birgt eine große Unruhe.“
Magnus trat von ihr weg und schritt zur Bar hinüber. Seine Bewegungen waren wie die von Darius unglaublich geschmeidig.
„ Möchtest du noch einen Drink?“, bot er an und schenkte ihr einen einladenden Blick.
„ Ja, ich glaube den kann ich vertragen.“
*****
Eine Stunde später lachte Seline laut und nahm noch einen Schluck von dem Cocktail, den Magnus gemixt hatte. Sie glaubte es kaum, noch vor einer Woche war sie voller Angst bei Anblick dieser Gestalt gewesen und nun amüsierte sie sich bei einigen Cocktails und einem netten Gespräch mit einem Meistervampir. Die Welt war verrückt. Sie hatte ihren Verstand verloren.
Der Alkohol stieg ihr zu Kopf. Keine Frage, sie war betrunken und zwar ziemlich. Aber die Cocktails von Magnus waren zu lecker, um nicht noch ein drittes Glas zu nehmen.
Plötzlich flog die schwere Tür auf und Darius trat ein. Er blieb wie angewurzelt stehen und blickte auf Selin, die mit glühendem Kopf an ihrem Cocktail nippte und genüsslich an einer Erdbeere
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