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Die Sexklinik

Die Sexklinik

Titel: Die Sexklinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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auch scheinen mag — , das uns weiterhelfen
könnte?«
    Einen Augenblick dachte sie
nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Tut mir leid, Mr. Boyd.«
    »Jedenfalls vielen Dank«, sagte
ich und reichte ihr meine Karte. »Würden Sie mich bitte anrufen, sobald Sie
wieder von ihm gehört haben?«
    »Natürlich.« Sie lächelte. »Ich
kann Ihnen gar nicht genug für Ihre Hilfe danken, Mr. Boyd.«
    »Ich finde schon allein
hinaus«, beruhigte ich sie.
    In der stillen Nachtluft
draußen neben meinem Wagen hing ein kleines blaues Rauchwölkchen. Morgan nahm
die dicke Zigarre aus dem Mund, als ich herantrat, und grunzte zur Begrüßung.
    »Jedesmal, wenn sie von der
gottverdammten Klinik spricht, wird mir schlecht«, sagte er. »Vielleicht hat
man sie ja wirklich von dem kuriert, was ihr auf der Seele lag, aber wozu?
Soweit es eine Heirat betrifft, ist das jetzt schon mein dritter Durchgang, und
ich hatte niemals irgendwelche Probleme mit Sex. Schätze, alles was Beverly
braucht, war ein wirklicher Mann, und sie hatte einfach dreimal hintereinander
Pech. Hätte sie auf mich gewartet, säßen wir jetzt nicht in dieser Klemme.«
    »Das Leben ist hart«, nickte
ich.
    »Moment mal, Boyd«, schnarrte
er. »Werden Sie nur nicht gleich keß. Ich habe mir auch meine Gedanken
gemacht.«
    »Okay.« Ich zündete mir eine
Zigarette an. »Zum Beispiel welche?«
    »Vielleicht führt Landel seine
Klinik gar nicht nur deshalb, um seine Patienten von ihren Sexualproblemen zu
heilen? Was für ein großartiger Nährboden für professionelle Erpressung!«
    »Möglich wäre das«, sagte ich.
    »Möglich?« Er lachte kurz auf.
»Meiner Ansicht nach ist es mehr als nur eine Möglichkeit. Woher wollen wir
wissen, daß dieser Baker nicht irgendwo in der Klinik sitzt und mit Landel auf seinen
Erfolg trinkt? Die beiden müßten sich jetzt vor Lachen biegen.«
    »Wissen können wir das nicht«,
sagte ich.
    »Gleich nachdem Landel Beverly
Ihren Namen genannt hat, habe ich Sie überprüft, Boyd«, fuhr er gewichtig fort.
»Ich habe Verbindungen, von denen Sie sich niemals träumen lassen würden, und
die haben in bezug auf Ihre Person grünes Licht gegeben. Deshalb glaube ich,
daß Sie hier der einzige sind, der mit ehrlichen Karten spielt. Aber wieviel
bezahlt Ihnen Landel eigentlich für diesen Job?«
    Am liebsten hätte ich ihm seine
Zigarre in die Kehle gerammt, aber meine eingebaute Registrierkasse klingelte
noch rechtzeitig Alarm. »Wenn ich die Krankengeschichten wiederbeschaffe, ohne
daß Schaden entsteht, honoriert mir Landel das mit zehntausend Dollar«, erzählte
ich.
    »Da halte ich mit«, sagte er
prompt. »Zehntausend Dollar dafür, daß Beverlys Akte ohne Aufsehen
zurückgebracht wird. Zum Teufel mit den anderen beiden, die können selbst für
sich sorgen.« Er beugte sich vor und stieß mir mit einem dicken Finger gegen
die Brust. »Das ist ein faires Angebot, Boyd. Jetzt brauchen Sie doch keine
Hemmungen mehr zu haben, sich wirklich gründlich in der Klinik umzusehen,
oder?«
    »Ich will’s mir überlegen«,
sagte ich.
    »Also gut«, meinte er widerwillig,
»und wir brauchen Beverly mit dieser kleinen Übereinkunft ja nicht zu
behelligen. Das bleibt streng unter uns, okay?«
    »Aber sicher«, sagte ich.
»Kennen Sie Ellen Drury?«
    »Die Freundin, die Beverly
überhaupt erst in diesen Schlamassel hineingezogen hat?« Er schüttelte den
Kopf. »Nein, und ich habe auch kein Verlangen danach. Sonst würde ich ihr
vielleicht noch eine Ohrfeige verpassen, um sie daran zu erinnern, daß sie in
Zukunft ihren großen Mund nicht so weit aufreißen soll.«
    »Und womit amüsieren Sie sich
sonst?« erkundigte ich mich. »Stellen Sie netten alten Damen ein Bein im Lift?«
    Er lachte immer noch, als ich
ins Auto stieg und davonfuhr.
     
    Kurz nach elf am selben Abend
kehrte ich in meine Wohnung am Central Park West zurück. Ich machte mir einen
Drink, trat dann an das im fünfzehnten Stock gelegene Fenster und unterhielt
mich eine Weile mit der Natur. Die letzten Tage hatten leichten Frost gebracht,
und das Laub der Bäume zeigte schon die ersten Gelbschattierungen. Bald würde
es Herbst sein und die Kinder knietief durch tote Blätter im Park waten. Später
dann, im Winter, konnte ich wieder auf die Fassade von Central Park South
gegenüber starren; ich hatte die düstere Vorahnung, daß ich auch dann noch nach
einem Ex-Substituten namens Paul Baker suchen würde.
    Die Türklingel schlug an und
machte meinen Grübeleien ein Ende.
    Eine große,

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