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Die Sexklinik

Die Sexklinik

Titel: Die Sexklinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wirklich ernste Gedanken darüber machen.«
    »Wie wär’s mit einem zweiten
Gläschen, bevor Sie aufbrechen?«
    »Nein, danke«, lehnte ich ab.
»Es war ein anstrengender Tag für mich, wenn man es recht bedenkt.«
    Ich ging zur Tür, und er
begleitete mich. »Nur eine Kleinigkeit macht mir noch Kopfschmerzen, Chuck«,
sagte ich. »Angenommen, einer von den anderen Substituten der Klinik bekommt
plötzlich dieselbe prächtige Idee wie Baker? Das Erpressergeschäft würde dann ja
zur reinsten Seuche.«
    Er brüllte vor Lachen, als
hätte ich ihm gerade den Witz des Jahres erzählt. »Sie haben wirklich einen
goldenen Humor, Boyd«, schmunzelte er.
    »Wirklich?« meinte ich
skeptisch.
    »Na ja...« Er zog die Tür weit
auf. »Hoffentlich sehen wir uns bald wieder. Eigentlich müßten wir das ja, wenn
Sie und Paul sich einigen. Jedenfalls hoffe ich es.«
    »Aber klar«, sagte ich.
    Ich trat auf den Flur hinaus,
und die Tür schloß sich leise hinter mir. Unten schlief der Portier immer noch
mit offenem Mund und schnarchte leise, als ich durch die Halle schritt. Im
Handumdrehen hatte ich ein Taxi und war kurz vor ein Uhr nachts wieder in
meiner Wohnung. Ich machte mir noch einen Schlaftrunk und ließ mich in einen
Sessel fallen. Vielleicht setzte mir schon das Alter zu? Es hatte eine Zeit
gegeben, erinnerte ich mich wehmütig, als Danny Boyd sich eine derartige
Behandlung nicht hätte bieten lassen. Keinen Augenblick! Jedes weibliche Wesen,
das ihn zweimal geohrfeigt hätte, wäre im selben Augenblick mit gleicher Münze
bedient worden, und hätte sich außerdem zur Strafe umgehend im Bett
wiedergefunden. Und dann dieses schmutzige Geschäft in der Absteige, erinnerte
mich mein skrupelhaftes Gewissen. Dort hatte Boyd der Große unerschrocken mit
seinem .38er gewedelt, nur um ihn gehorsam wegzustecken, als ihm irgendein
Däumling dazu riet. Noch zwei oder drei von diesen Bravourstückchen, und ich
konnte mich auf eine neue Karriere verlegen — vielleicht als Zuhälter? Dann war
die Geistesverwandtschaft mit Baker perfekt. Ich trank mein Glas aus und ging
schlafen, weil ich vorhatte, am nächsten Morgen, wenn auch nicht fromm, so doch
frisch aus dem Bett zu springen und zur Klinik zu fahren.
     
    Ein verirrter
Morgensonnenstrahl stahl sich durch die heruntergelassenen Jalousien; ärgerlich
rückte Dr. Landels Haupt in den Schatten.
    »Mir ist nicht klar, warum Sie
sich die Mühe gemacht haben, heute morgen hier zu erscheinen, Boyd«, seufzte
er. »Soweit ich es beurteilen kann, haben Sie überhaupt keinen Fortschritt
erzielt. Sie sagen, daß Baker Beverly Hamilton angerufen hat und fünfzigtausend
Dollar verlangt, aber Sie sind nicht damit einverstanden, den Kurier zu
spielen. Damit wird unser einziger Gegenzug hinfällig. Und das ist alles, was
Sie mir heute zu erzählen haben.«
    »Ich bin nicht gekommen, um
Ihre Fragen zu beantworten«, sagte ich. »Ich möchte Ihnen vielmehr selbst
welche stellen.«
    »Also gut. Aber bitte fassen
Sie sich kurz, ich habe einen ausgefüllten Tag vor mir.«
    »Beverly Hamilton konnte mir
nicht die winzigste Kleinigkeit über Baker erzählen, die über Ihre Beschreibung
von ihm hinausgegangen wäre«, sagte ich. »Und später am Abend, als ich nach
Hause kam, besuchte mich Ellen Drury. Sie sagt, sie hat niemals jemanden
kennengelernt, der auch nur entfernt an Paul Baker erinnerte. Ihr Substitut war
ein völlig anderer Mann, jedenfalls bis auf die Virilität.«
    » Was hat sie gesagt?«
Landel starrte mich offenen Mundes an.
    »Sie haben mich schon
verstanden«, knirschte ich. »Nach ihrer Ansicht haben Sie sich geirrt, als Sie
mir sagten, daß es sich in allen drei Fällen um denselben Substituten handelte.
Warum ich Sie nicht zur Rede stellte, meinte sie.«
    Langsam rieb er sich die Stirn
mit seinen hageren Fingern. »Jetzt haben Sie mich total verwirrt, Boyd. Aber
natürlich war es Baker — in allen drei Fällen.« Plötzlich kam er zu einem
Entschluß und drückte den Knopf seiner Gegensprechanlage. »Miss Wintour?«
    »Doktor?« erkundigte sich eine
blecherne Stimme.
    »Bitte kommen Sie sofort zu
mir.« Er ließ den Knopf los und funkelte mich an. »Sie machen bestimmt nicht
nur ein Späßchen, Boyd?«
    Wenige Sekunden später betrat
die Brünette das Büro und ersparte mir die Verlegenheit, auf eine dumme Frage
eine ebenso dumme Antwort zu erfinden. Sie trug dieselbe weiße Tracht wie am
Tag zuvor, aus demselben Material, das in der Gegend ihres Busens derselben
reizvollen

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