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Die Sexklinik

Die Sexklinik

Titel: Die Sexklinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einzigen
Anlauf, ohne Wiederholung?«
    »Stimmt ebenfalls.«
    »Beverly Hamilton ist bereit,
alles meiner Entscheidung zu überlassen«, informierte ich ihn.
    »Auch was das Geld betrifft?«
    »Was fünfzigtausend Dollar
betrifft«, sagte ich glatt. »Wie gefällt Ihnen das?«
    »Sehr gut«, sagte er nach einer
Pause.
    »Und zwar halbe-halbe«,
erinnerte ich ihn.
    »Vergessen Sie nicht etwas,
Boyd? Zum Beispiel, daß nicht Sie Ihre dreckigen kleinen Hände auf diesen Akten
haben?«
    »Oh, Erpressung ist immer ein
äußerst heikles Geschäft, und bei Geschäften wird verhandelt«, meinte ich
obenhin. »Wenn man der Sache auf den Grund geht, dann hat ein Erpresser doch
nicht mehr in der Hand, als die Drohung einer Aufdeckung. Falls die Drohung
nicht wirkt, geht er leer aus. Und 25 leicht verdiente Tausender sind immerhin
besser als nichts.«
    »Sie wollen mir wohl schlau
kommen, Boyd.« Jetzt wurde er doch etwas unangenehmer. »Und das gefällt mir gar
nicht.«
    »Es eilt ja nicht«, sagte ich.
»Warum überlegen Sie sich’s nicht, Partner? Rufen Sie mich morgen irgendwann
zurück, wenn Sie sich so oder so entschieden haben.«
    »Und vielleicht schicke ich Sie
auch überhaupt zum Teufel, Boyd, und nehme die Sache allein in die Hand«,
zischte er.
    »Aber gern«, stimmte ich zu.
»Und während Sie noch darüber nachdenken — warum rufen Sie nicht Beverly
Hamilton an und hören mal nach, wie sie im Moment die ganze Sache betrachtet?«
Ich hängte auf und sah auf die Uhr. Es sollte nicht mehr als fünf Minuten
dauern, überlegte ich vergnügt, aber ich irrte mich, weil acht Minuten
verstrichen. Ich ließ das Telefon dreimal klingeln, ehe ich mich meldete, nur
für den Fall, daß ich einen schrecklichen Fehler begangen hatte und es Baker
war, der mich zurückrief.
    »Danny?« Beverly Hamiltons
atemlose Stimme erkannte ich sofort. »Ich habe gerade von Paul Baker gehört.«
    »Was hat er denn gesagt?«
    »Er wollte mir beibringen, wie
ich das Geld zu übergeben hätte, aber ich sagte ihm, an das Geld käme er nur
durch Sie. Mr. Boyd hätte mein unbeschränktes Vertrauen, und wenn er nicht
alles über Sie arrangierte, sei der ganze Handel geplatzt.«
    »Und wie reagierte er darauf?«
    »Er fluchte lästerlich.« Sie
schien noch jetzt ehrlich schockiert. »Solch üble Ausdrücke habe ich im ganzen
Leben noch nicht gehört. Ich habe einfach mittendrin eingehängt.«
    »Das war ganz richtig,
Beverly«, sagte ich trocken.
    »Wirklich, Danny? Sind Sie
sicher?«
    »Völlig sicher. Er war sauer,
weil er irgendeinen faulen Trick dahinter vermutet. Aber wenn er Zeit gehabt
hat, darüber nachzudenken, wird er mit mir Kontakt aufnehmen, und von da an
erledige ich alles weitere.«
    »Glauben Sie, daß es klappen
wird, Danny?«
    »Kann überhaupt nicht
schiefgehen«, behauptete ich im Brustton der Überzeugung. »Und jetzt machen Sie
sich keine Sorgen mehr und überlassen alles mir, okay?«
    »Tausend Dank, Danny«,
flüsterte sie. »Sie wissen ja gar nicht, welch eine Erleichterung es für mich
bedeutet, daß Sie jetzt alles in der Hand haben und ich mir nicht mehr solche
Sorgen zu machen brauche.«
    Ich legte auf und hätte
schwören können, daß ich im Hintergrund Sphärenmusik hörte. Irgend etwas an
Beverly Hamilton war einfach zu schön, um wahr zu sein, doch war ich mir noch
keineswegs klar darüber, inwieweit mich diese Erkenntnis weiterbrachte. Aber
fünfzigtausend Dollar in kleinen unmarkierten Scheinen war eben auch eine
ziemliche Versuchung für jedermann, und so wie die Dinge jetzt standen, sah es
stark danach aus, daß Beverlys Augenblick der Wahrheit kurz vor der Tür stand.
Der Moment schien mir geeignet für einen neuen Drink, und ich mixte mir gerade
einen, als die Haustürklingel läutete. Falls das Baker war, der mich besuchen
wollte, dann mußte er nicht nur ein Mann blitzschneller Entschlüsse sein,
sondern auch einer meiner nächsten Nachbarn.
    Im selben Augenblick, als ich
die Haustür öffnete, drängten sich die beiden so hastig herein, als hätten sie
Angst, den Anschluß zu verpassen. Ehe ich sie eingeholt hatte, hatten sie es
sich beide schon im Wohnzimmer bequem gemacht. Die Blondine trug ein
knöchellanges Strickkleid, das sich an ihre Formen klammerte wie ein
ausgehungerter Matrose. Das Dekolleté hätte ihr in jedem schwedischen Film die
Hauptrolle eingebracht. Der Kerl hinter ihr erinnerte an eine Ausgeburt Dr.
Frankensteins. Der überschwere Brustkasten auf den dünnen Beinen verlieh ihm
den Charme

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