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Die Sexklinik

Die Sexklinik

Titel: Die Sexklinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mit
derselben schläfrigen Stimme. »Ich habe mich darauf verlassen, daß Sie keiner
sind, Boyd. Jeder Frauenschänder von Format hätte mich zwar auch in sein Bett
gelegt, wäre dann aber mit allen vier Füßen selbst hineingesprungen. Der
Ausdruck für einen Mann jedoch, der mutterseelenallein in sein Bett springt und
mich auf der Couch dem Erfrierungstod überläßt, fällt mir einfach nicht ein.«
    »Ich dachte, Sie wären so blau,
daß es für Sie keinen Unterschied machte, wo Sie schliefen«, fuhr ich sie an.
    »Ich habe eine so phantastische
Konstitution«, sagte sie schlau, »daß es gar nichts ausmacht, wieviel ich
trinke — binnen dreier Stunden verwandelt sich der ganze Alkohol in mir in die
gesündesten Vitamine; oder so etwa jedenfalls muß es sein.«
    Sie setzte sich so plötzlich
auf, daß ihre wunderschönen Brüste einen Freudentanz vollführten, und stopfte
dann züchtig die Decken um sich herum fest. Ihre Augen musterten mich einige
Male von Kopf bis Fuß, dann schob sich ihre volle Unterlippe vor, und sie
lächelte langsam.
    »Was haben Sie eigentlich gegen
Pyjamas?«
    Dann war es ganz
augenscheinlich zu spät, mich daran zu erinnern, daß ich keinen Pyjama trug. Es
gab nur einen schnellen Ausweg, und ich schlug ihn ein. Im nächsten Augenblick
saß ich neben ihr im Bett und stopfte mir meinen Teil der Decke sauber um die Taille
fest.
    »Herzlich willkommen«, sagte
Carole mit einem kehligen Glucksen. »Und wie geht’s jetzt weiter?«
    Ich legte ihr den Arm um die
Schulter, und zwar so berechnet, daß meine Hand unter ihrer rechten Brust zu
ruhen kam. Sie seufzte leise auf und lehnte den Kopf an meine Schulter; so
saßen wir eine Weile schweigend da.
    »Wir könnten uns den späten
Film im Fernsehen ansehen«, schlug ich dann vor. »Das heißt, wenn ich einen
Fernseher hätte.«
    Ihre Hand glitt unter die Decke,
die ich um meine Taille festgesteckt hatte, und ich japste erschrocken auf, als
ihre neugierigen Finger mit erstaunlicher Kraft auf Entdeckungsreise gingen.
    »Darüber würde ich mir keine
grauen Haare wachsen lassen«, flüsterte sie heiser. »Ich glaube bestimmt, daß
uns ein besserer Zeitvertreib einfällt.«
     
     
     

9
     
    Ich zündete mir eine Zigarette
zu meiner zweiten Tasse Kaffee an, während Carole überraschend gewandt mit der
Schere hantierte.
    »Dieses Kleid hat mich über
hundert Dollar gekostet«, konstatierte sie verbittert. »Ich habe es nur das
eine Mal getragen, und jetzt taugt es nur noch zu einem Minirock.«
    »Ich finde, du könntest gar
nicht vorteilhafter aussehen als in meinem Hemd«, tröstete ich sie. »Es
verleiht dir so einen gewissen Anflug von Bravour. Als ob du dich keinen Deut
darum scheren würdest, was die anderen Frauen tragen, und dem Mikromini für
alle Ewigkeit treu bleiben wolltest.«
    »Ich sehe es direkt schon vor
mir«, sagte sie grübelnd. »Nämlich wie der Taxifahrer mit den Augen am
Rückspiegel hängt und wir das erste Mal, wenn ich die Beine übereinander
schlage, mit Vollgas auf einen Zehntonner auffahren.«
    »Wird deine Schwester nicht
böse sein, wenn du nach Hause kommst?« erkundigte ich mich. »Wo du doch die
ganze Nacht weggeblieben bist?«
    »Ellen kann mir den Buckel
runterrutschen!« schnappte sie. »Ab sofort richtet jeder von uns sein Leben so
ein, wie es ihm paßt. Und falls ihr das nicht behagt, werde ich sie an ihre
eigenen Schattenseiten erinnern, von denen sie mir unlängst nachts in so detaillierter
Weise erzählt hat.«
    »Weißt du, ob sie schon von
Baker gehört hat?«
    »Baker?« Sie hob die
Augenbrauen. »Oh! Den Erpresser Baker meinst du? Wenn, dann hält sie es
jedenfalls vor mir geheim.«
    »Jedenfalls steht ihr das dann
noch bevor«, sagte ich zuversichtlich. »Würdest du gerne deiner Schwester
helfen, indem du mir den Erpresser fangen hilfst?«
    »Du machst wohl Witze?«
Ungläubig starrte sie mich an. »Ich soll Ellen helfen?«
    »Schon gut«, zuckte ich die
Schultern. »Er verlangt fünfzigtausend Dollar von Beverly Hamilton, und ich
denke mir, daß er von deiner Schwester dasselbe verlangen wird. Jetzt frage ich
mich nur, mit wessen Geld sie ihn bezahlen wird.«
    Ihr Kopf fuhr hoch. »Aber es
ist doch alles in treuhänderischer Verwaltung! Sie kann es nicht wagen, mein
Geld dazu zu verwenden — das kann sie doch nicht, oder?«
    »Wer will das wissen?« sagte
ich. »Wenn sie so verzweifelt ist, wird sie bestimmt einen Weg finden, um es in
die Finger zu bekommen.«
    Carole kaute nachdenklich an
ihrer

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