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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Stevens
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häufig so ist. Also wandte ich mich wieder den Hardcore-Pornos im Internet zu. Ich machte Carla gegenüber kein Geheimnis daraus, und anfangs schien es sie nicht zu stören. Doch als ich mir im Laufe der Zeit immer perversere Sachen reinzog, wurde der echte Sex allmählich seltener. Sie erregte mich nicht mehr. Hinzu kam, dass es sie nervte, wie viel Zeit ich mit meinem kleinen Freund verbrachte. Die Geschäfte liefen inzwischen sehr gut, und ich hatte mir zum Wichsen einen schicken Flachbildschirm und eine teure Lautsprecheranlage gekauft, um die La-la-Musik und das Stöhnen der Verdammten und Perversen besser würdigen zu können.
    Immer länger saß ich mit einer Schachtel Papiertaschentücher und einer Dose Handcreme in meinem Computerzimmer. Ich hatte eine Webseite entdeckt, auf der die Leute ihre eigenen... Nun, ihr könnt es euch sicher vorstellen. Es waren buchstäblich Tausende von Videoclips, und ich erklärte es zu meiner Mission, mir jeden einzelnen davon anzusehen und zu bewerten. Es war eine Menge Müll dabei, aber auch ein paar wirklich gute Filme. Ich sah mir einige Sachen an, die ich hinterher bereute. Doch ich war machtlos dagegen. Es gibt viele Durchgeknallte auf diesem Planeten. Vermutlich gehöre ich auch dazu, und es könnte sein, dass wir Zuschauer noch schlimmer sind. Denn ohne Publikum würden Webseiten wie diese sicher bald eingestellt werden.
    Auf der Sex-Webseite lernte ich ein anderes Mädchen kennen, das gerne zusah, wenn ich es mir besorgte. Währenddessen steckte sie alle möglichen Sexspielzeuge und das widerlichste Zeug, das man sich vorstellen kann, in sich hinein. Ich hielt ihre Existenz vor Carla geheim. Aber wie sich herausstellte, hätte ich mir die Mühe sparen können, denn Carla hatte inzwischen genug. Warum, ist mir ein Rätsel.
    Drei ganze Tage lang fiel mir nicht einmal auf, dass sie fort war. Ich war so froh, dass sie mir nicht ständig in den Ohren lag, das Essen sei fertig, und pellte die Banane, bis sie blutete. Als ich irgendwann ausgehungert und ausgedörrt aus meinem Zimmer taumelte, fand ich auf dem Tisch einen Zettel. Ich kümmerte mich nicht darum, sondern schlief vierundzwanzig Stunden durch. Anschließend bestellte ich mir eine Pizza und kehrte an den Computer zurück, wo ich mich in deutsche Fesselspiele einklinkte. Das Fett von der Pizza erwies sich überraschenderweise als ausgezeichnetes Gleitmittel. Übrigens sind die Deutschen in Sachen Pornos führend. Die kleinen Schmutzfinken sind sich für nichts zu fein. Am langweiligsten sind die Italiener. Viel Gefuchtel und Geschrei, aber gevögelt wird ziemlich wenig.
    Ich wusste, dass ich Hilfe brauchte, suchte mir jedoch keine. Da ich nun Dad, Carla, meinen Chef und meine Lehrer los war, konnte ich mir anschauen, was ich wollte, und, wenn mir der Sinn danach stand, nach Herzenslust vor dem Computer wichsen, bis mir der Schwanz abfiel.
    Und das tat ich dann auch. Ich stellte einen Typen ein, der sich um das Geschäft kümmerte, stromerte in der Gegend herum und fand immer verrücktere Orte, um mir dort einen runterzuholen. Dr. Galloway könnte mir bestimmt mit klugen Fachausdrücken erklären, warum meine Psyche mir befahl, rauszugehen und es in der Öffentlichkeit zu tun. Ich weiß nur, dass ich weg vom Computer und in Verbindung zur Außenwelt treten musste, und zwar auf die einzige Weise, die ich kannte, nämlich indem ich mein Sperma verspritzte.
    Ich fing in Striplokalen an, solchen mit Kabinen, wo für ein paar Minuten ein Fenster aufgeht, wenn man Geld einwirft. Dann kriegt man meistens ein hohlwangiges Mädchen auf Droge zu sehen, das nackt hin und her taumelt. Es gibt zwar Papiertaschentücher, aber die benutzte ich nie, denn wenn man fertig ist, kommt sofort eine Putzfrau. Manchmal begegnet man einer auf dem Flur. »Schauen Sie in die Kabine ganz rechts«, sagte ich dann hilfsbereit. Ich besuchte auch Pornokinos und Strip-Clubs. In Soho wurde ich einmal von einem Rausschmeißer zusammengeschlagen, weil ich mir am Tresen einen abgerubbelt hatte.
    Außerdem wurde ich in einem Park verhaftet, denn ich hatte dort die Mädchen angegafft. Ich verbrachte eine Nacht in einer Zelle damit, den Lötkolben anzuheizen. Im Naturhistorischen Museum bekam ich Hausverbot. Warum? Die Neandertalerinnen sind erstens oben ohne und sehen zweitens aus, als würden sie gleich mit dir in die Kiste springen.
    Nach meiner zweiten Verhaftung, diesmal wegen Masturbierens in einem Restaurant, versuchte ich, mich zusammenzureißen.

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