Die Sextherapie: Roman (German Edition)
schätze ich darauf ab, ob ich ihn attraktiv genug finde, um mit ihm zu schlafen. Und die Antwort lautet fast immer ja. Ich schlafe mit schönen Menschen und mit hässlichen Menschen. Auch das Alter spielt keine Rolle.
Seltsamerweise habe ich erst ziemlich spät damit angefangen. Ich war schon fast achtzehn und auf dem College. Natürlich war ich aufgeklärt. Es ist erst sieben Jahre her, und damals gab es schon das Internet. Also wusste ich, was Sex war und dass ich ihn wollte. Wahrscheinlich habe ich Larry in Sachen Selbstbefriedigung ernsthaft Konkurrenz gemacht. Was ich nicht wusste, war, wie leicht man an Sex herankommt. Insbesondere wenn man eine junge Frau mit Lippen, Hüften und Titten ist. Gut, ich bin kein Supermodel, aber ich brauche mich auch nicht zu verstecken. Eine Freundin von mir, sie hieß Stacey und war offen gestanden kein Ölgemälde, erklärte mir, wie ich es am besten anstellte. »Du gehst zu einem Disco-Abend an der Uni«, sagte sie. »Dort suchst du dir einen nett aussehenden, aber unsicheren Jungen und tanzt mit ihm. Und dann flüsterst du ihm ins Ohr, was er alles mit dir machen darf. Selbst wenn er eigentlich nicht auf dich steht, kannst du ziemlich sicher sein, dass er so ein gutes Angebot an diesem Abend, ja, vermutlich im ganzen Jahr nicht mehr kriegen wird. Also geht er mit zu dir nach Hause. Oder wenigstens raus auf den Parkplatz.«
Dieses Mädchen schaffte es immer, attraktive Jungen abzuschleppen. Alle rätselten, wie sie das fertigbrachte. Deshalb fragte ich sie, was sie den Jungen denn versprach, damit sie sie begleiteten. »Ganz einfach«, antwortete sie. »Ich sage ihm, dass ich ihm die Zunge in den Hintern stecke, wenn er mitkommt.«
Bei Männern klappt der Frontalangriff meistens am besten. Obwohl es im Fall meiner Freundin eher ein Angriff von hinten war. Aber ihr versteht sicher, was ich meine. Männer sind einfach gestrickt und stehen auf einfache Lösungen und einfache Entscheidungen. Auf der Party bleiben und möglicherweise mit der Schönheitskönigin der Schule tanzen zu dürfen oder gehen und es sich zum ersten und vielleicht letzten Mal im Leben anal besorgen zu lassen?
Keine schwierige Entscheidung.
Ich hatte ein Auge auf einen Typen namens Richard Forster geworfen. Ein recht hübscher junger Mann, allerdings schrecklich schüchtern. Er war Mitglied des Schachclubs, ein kleiner Hinweis darauf, wie oft er mit Mädchen in Kontakt kam. Natürlich interessierte ich mich nicht für seine politischen Ansichten, sondern für den Inhalt seiner Hose. Über seine Freunde fand ich heraus, wo er am Freitag sein würde, und wartete im Club auf ihn. Ich trank Cider mit Guinness und trug ein knappes Oberteil, einen Lederrock und kein Höschen. Es dauerte keine fünf Minuten, ihn raus auf den Parkplatz zu locken. Bis zu meinem achtzehnten Geburtstag waren es noch genau drei Wochen. Zehn Minuten später hatte er die Hose runtergelassen und fingerte hektisch an einem Kondom herum, während ich breitbeinig auf der Motorhaube eines Autos lag, die – so wie ich – ganz warm war und tickte. Richard kletterte auf die Motorhaube und küsste mich. Ich nahm seine Hand und schob sie zwischen meine Beine, weil ich mich verzweifelt danach sehnte, dass etwas sich an mich presste, in mich eindrang und mich penetrierte. Aber er war so unerfahren, dass er an den falschen Stellen herumstocherte.
»Leg dich auf den Rücken«, sagte ich, und er tat, wie geheißen. Ich zog meinen Rock hoch, schwang ein Bein über ihn und beugte mich hinunter, um ihn zu küssen und ihn so fest ich es wagte in die Unterlippe zu beißen. Er erschauderte erwartungsvoll, als meine Möse seinen Schwanz streifte, doch ich war noch nicht so weit. Also küsste ich ihn weiter und rieb mich an ihm. Er stieß mit dem Becken und wollte unbedingt in mich eindringen, aber ich quälte ihn, indem ich immer wieder zurückwich. Nach einer Weile fand ich, dass er so weit war. Ich umfasste fest seinen Schwanz, kauerte mich über ihn und führte ihn ein.
Es war ein wundervolles Gefühl. Die Schmerzen, mit denen ich eigentlich gerechnet hatte, blieben aus. Allerdings war es auch nicht das erste Mal, dass ich etwas in mich hineingesteckt hatte, denn ich hatte vor einigen Monaten festgestellt, dass man Vibratoren im Versandhandel bestellen konnte. Doch das hier war etwas völlig anderes. Nachgiebiger als ein harter Vibrator und gleichzeitig so lebendig, weil er sich in mir auszudehnen schien. Ich werde nie vergessen, wie toll das erste
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