Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Stevens
Vom Netzwerk:
sagte Shelley so ruhig sie konnte. »Zu welchen luftigen Höhen soll ich mich deiner Ansicht nach emporarbeiten?«
    »Meinst du, auf der Skala der Hollywood-Berühmtheiten?«
    »Aber selbstverständlich.«
    »Was hältst du von Jim Carrey?«, schlug Karen vor.
    »Du kannst noch viel mehr«, rief Ash aus der Buchhaltung, die ein Stück weiter entfernt am Tisch saß. »Was ist mit James Woods?«
    »Warum lassen wir die Jims nicht in Ruhe und wenden uns den Brads und Georges zu?«, erwiderte Shelley.
    »George Lucas?«, erkundigte sich Freya.
    »George Bush?«, sagte Briony.
    Shelley versetzte ihr einen Tritt. »Der ist nicht in Hollywood.«
    »Autsch!«
    »So kommen wir nicht weiter«, stellte Shelley fest. »Wo setzt du deinen Hollywood-Marktwert an?«
    Briony überlegte kurz und antwortete selbstbewusst: »Matt Damon.«
    Shelley lachte laut auf, bemerkte aber dann, dass die anderen beifällig nickten.
    »Was? Glaubst du wirklich, du könntest Matt Damon rumkriegen?«
    Briony schüttelte den Kopf. »Du hast mich falsch verstanden, Shell. Bei diesem Spiel geht es darum, dein Niveau zu bestimmen, nicht festzulegen, welche bestimmte Person du ins Bett locken könntest. Ich bin ein Matt-Damon-Typ. Freya ist ein Bill-Pullman-Typ, das heißt, vom Aussehen her. Von ihrer Persönlichkeit her würde sie besser zu Steve Buscemi passen. Ashley ist ein Gene-Hackman-Typ – nicht sauer sein, Ash, und du bist ein Elliott-Gould-Typ oder vielleicht einer von den Baldwins.«
    Shelley starrte sie eisig an.
    »Aber wenn du den Barmann jetzt nach seiner Telefonnummer fragst, befördere ich dich vielleicht zum David-Schwimmer-Typ.« Briony nahm die Flasche aus dem Eiskübel, der mitten auf dem Tisch stand, und schenkte den restlichen Inhalt in ihr riesiges Glas. »Ich glaube, die nächste Runde geht auf dich.«
    Alle Gespräche verstummten, und die Kolleginnen beobachteten grinsend, wie Shelley aufstand und auf den Tresen zusteuerte. Wie durch Zauberhand tat sich vor ihr eine Gasse auf, die genau zu einer Lücke am Tresen führte. Dahinter tanzte der Südafrikaner mit einem seiner jungen Kollegen zu der Musik, die aus der Stereoanlage dröhnte. Shelley sah zu, wie er mit den Hüften wippte, und stellte sich kurz vor, wie es wohl wäre, wenn sich diese Hüften zwischen ihren Beinen bewegen würden. Im nächsten Moment zerquetschte sie diesen Gedanken wie eine Traube. Als er sie bemerkte, hörte er auf zu tanzen und lächelte breit. Obwohl ihm ein anderer Gast von rechts zuwinkte, ruhte sein Blick nur auf Shelley.
    Inzwischen hatte sie den Tresen erreicht und erwiderte sein Lächeln. Er war es. Sie brauchte weder eine Sextherapie noch Briony, die sie mit comicheftlesenden Strebern verkuppeln wollte. Nein, sie war durchaus selbst in der Lage, romantische Beziehungen mit attraktiven jungen Männern anzufangen.
    Sie spürte, wie die Augen ihrer Kolleginnen ihr Löcher in den Rücken brannten. Wahrscheinlich erwarteten sie, dass sie wieder ins Stottern geriet. Aber sie wusste genau, was sie jetzt sagen und tun würde. Sie würde ihn fragen, wie er hieß und wann er Dienstschluss hatte. Zwei ganz einfache Sätze. Sie würde den anderen zeigen, dass sie Mumm hatte. Sie war ein David-Schwimmer-Typ. Oder noch besser David Duchovny.
    Der Barmann beugte sich dicht vor. Zu dicht.
    »Was kann ich für dich tun, Schönste?«, erkundigte er sich, sah ihr dabei direkt in die Augen und lächelte, als wäre sie seine Jugendliebe.
    Shelley erstarrte.
    Sein Lächeln war schon nicht mehr ganz so breit. »Möchtest du etwas trinken.«
    »Äh... äh... äh...«
    Sie konnte sein Rasierwasser riechen. Wie gerne hätte sie seinen Wuschelkopf an ihren flachen nackten Bauch geschmiegt. Doch gleichzeitig wäre sie am liebsten schreiend in die Nacht hinaus geflüchtet.
    Er musterte sie fragend. »Verzeihung?«, sagte er. »Ich habe nicht ganz verstanden.«
    »P... Pinot Grigio?«, stieß sie hervor.
    Er wirkte enttäuscht und bedachte sie mit einem merkwürdigen Blick, bevor er nickte und sich abwandte. »Kommt sofort«, verkündete er.
     
    »Ich will nicht darüber reden«, verkündete Shelley und knallte die volle Flasche in den Eiskübel. Sie war versucht, selbst in den Kübel zu kriechen und dort zu verharren, bis sie zur Eissäule gefroren war. An der Uni hatte Shelley eine Mitstudentin gehabt, die von allen nur die Eiskönigin genannt worden war. Sie wechselte kaum ein Wort mit Jungen, und es wurde gemunkelt, sie sei eine Lesbe, eine Männerhasserin oder gar ein

Weitere Kostenlose Bücher