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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Stevens
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ausgeben, wenn sie nicht einmal ein David-Schwimmer-Typ war?
    »Äh... Ich werde für ein paar Wochen untertauchen und verdeckt recherchieren...«, fing Shelley so vage wie möglich an.
    »Und wo sollst du recherchieren?«, hakte Karen nach.
    Wieder vibrierte Shelleys Telefon. Die Rettung.
    Ich hasse Partys. Willst du zu mir kommen und vögeln bis zum Morgengrauen?
    Shelley klappte das Telefon zu und wandte sich an Briony. »Was hast du ihm erzählt?«
    »Wem?«, erwiderte Briony mit Unschuldsmiene.
    »So, jetzt reicht es mir«, entgegnete Shelley und schenkte sich ein großes Glas Wein ein. »Ich verrate euch, was ich tun werde. Ich verschwinde auf schnellstem Wege aus London. Nichts wie weg von Gavin, dem Perversling, Aidan, dem Sexprotz, und euch hinterhältigen und langweiligen Nymphomaninnen. Der Himmel allein weiß, was mich in der Therapieklinik für Sexsüchtige erwartet, in der Aidan mich angemeldet hat. Allerdings bezweifle ich, dass die Leute dort mehr ans Vögeln denken als ihr.«
    Mit diesen Worten kippte sie ihren Wein hinunter, schnappte sich ihre Handtasche und marschierte hinaus. Sie hörte noch, wie Freya ihr mit schriller Stimme etwas nachrief.
    »Klinik für Sexsüchtige? Wahrscheinlich ist es eine Klinik für alte Jungfern. Das ist ja zum Totlachen!«
     
    »Das mit gestern Abend tut mir leid«, meinte Briony am nächsten Morgen. »Wir haben es ein bisschen zu bunt getrieben. Es sollte nur ein Scherz sein.«
    »Schon gut«, antwortete Shelley und lächelte ihr über die Schutthalde hinweg, die sich auf dem Wohnzimmerboden türmte, zu. Der Raum sah aus wie in einem dieser Filme, in denen der Held beim Nachhausekommen feststellt, dass Agenten auf der Suche nach einem geheimen Tagebuch die ganze Bude auf den Kopf gestellt haben. Irgendetwas hatte sich letzte Nacht hier abgespielt, und zwar unter Beteiligung von mindestens zwei Männern und einem Elektrogerät. Shelley war von Gepolter, Gekicher und Kreischen geweckt worden. Da sie inzwischen daran gewöhnt war, hatte sie sich jeweils zwei Ohrstöpsel in jedes Ohr gesteckt und das Klassikradio eingeschaltet. Trotzdem hatte die Wand hinter ihr rhythmisch gebebt, als würde jemand so richtig durchgevögelt, sodass sie sich gefragt hatte, ob sie Gavins Einladung nicht doch hätte annehmen sollen.
    »Wirst du über diese... äh... Begegnung berichten?«, erkundigte sich Shelley, während Briony eine Scheibe Toast für sie butterte.
    Briony schnaubte. »Herrje, nein. Keiner der beiden war sonderlich kreativ, sodass ich die Sache schließlich selbst zu Ende bringen musste. Buchstäblich.«
    Shelley trank ihren Kaffee, versuchte, das leise männliche Schnarchen hinter dem Sofa zu überhören, und schaltete ihr BlackBerry ein, um ihre Nachrichten abzufragen. Wie gehofft, war eine von Aidan dabei.
    »Er hat mir meine Legende gemailt«, teilte sie Briony mit, die hinter ihr stand und ihr neugierig über die Schulter schaute, um einen Blick auf den winzigen Bildschirm zu werfen. Die beiden lasen eine Weile, wobei Shelley das Blättern übernahm. Aidan war nicht allzu sehr ins Detail gegangen, wartete jedoch mit einigen scharfen Hintergrundinformationen auf.
    »Hmmm, ich finde es höchst interessant, dass Aidan solche Dinge einfallen, wenn er an dich denkt.«
    Shelley sollte den Psychologen in der Klinik weismachen, sie sei Krankenschwester und neige dazu, mit ihren Patienten ins Bett zu gehen. Sie litte an dem tief sitzenden Zwang, kranke Männer nicht nur gesund pflegen, sondern ihnen außerdem zum Orgasmus verhelfen zu wollen. Dabei beschränke sie sich nicht nur auf Patienten, sondern triebe es auch mit Ärzten, Pflegern und jedem, der einen medizinischen Beruf ausübe. Aidan würde den liebenden Bruder spielen, der sich um ihre geistige Gesundheit und um ihre berufliche Zukunft sorgte, nachdem es bei ihrer letzten Arbeitsstelle in einem Krankenhaus Beschwerden gegeben habe.
    Aidan versprach, ihr später weitere Einzelheiten zu mailen. Bis dahin solle sie sich auf den Weg zur Klinik machen, erotische Geschichten aus dem wahren Leben sammeln und sie ihm mit dem BlackBerry ins Büro schicken.
    »Shell«, sagte Briony leise hinter ihrer linken Schulter.
    »Ja?«, fragte Shelley und wartete auf die lästerliche Bemerkung.
    »Ich denke, das wirst du prima hinkriegen.«
    Shelley drehte sich zu ihrer Freundin um, sie rechnete damit, dass diese gerade ein höhnisches Kichern unterdrückte. Aber Briony erwiderte ernst ihren Blick. »Das meine ich ehrlich, Shell. Du

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