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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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mich. Ich war damals erst fünfzehn, und Sie hatten nur Augen für meine Schwester.«
    »Ja, und Ihre Schwester habe ich geheiratet.«
    Von der Tür zu Douglas’ Schlafzimmer kam ein lautes Klopfen. Er konnte Tony hören, wie er den Türknopf wütend bearbeitete. »Douglas, mach diese verdammte Tür auf! Alexandra, geht es dir gut?«
    »Mir geht es gut, Tony«, antwortete sie. Sie drehte sich zu Douglas und fragte mit ruhiger Stimme: »Soll ich ihn hereinlassen, Mylord?«
    »Warum nicht? Er scheint mit jeder Frau hier verheiratet zu sein, also ist es sein gutes Recht, jedes Frauenbett zu besuchen.«
    Sie ging an ihm vorbei in sein Schlafzimmer, während Douglas zu der Tür eilte, die zum Flur führte. Er war in dem Augenblick aus der Tür, als Tony in sein Schlafzimmer stürzte. Tony sah ihn in Richtung Westflügel eilen.
    »Douglas, verdammt noch mal, bleib stehen! Wo zur Hölle läufst du jetzt hin? O nein, Halt!«
    Doch Douglas eilte weiter und riß die Tür zum Schlafzimmer »Grüner Würfel« auf. Dort im Himmelbett saß aufrecht seine Frau, seine Braut, Melissande. Umrahmt vom Kerzenlicht sah ihr Gesicht verwirrt und erschreckt aus. Sie begegnete seinem Blick, blinzelte und zog sich die Decke bis zum Kinn hoch.
    »Douglas Sherbrooke?«
    »Warum sind Sie in diesem Zimmer? Was suchen Sie in seinem Bett?«
    »Weil sie mit mir verheiratet ist, verdammt noch mal! Douglas bitte, komm da weg und laß mich dir erklären, was geschehen ist.«
    »Nein, ich will meine Frau zurück in mein Schlafzimmer nehmen. Du kannst nicht alle Frauen heiraten, Tony. Es ist nicht legal, außer in der Türkei. Du scheinst Moslem zu sein. Jedenfalls werde ich diese hier mitnehmen.«
    »Sie ist nicht deine Frau! Ich habe sie für mich, nicht für dich geheiratet. Ich habe mit ihr geschlafen, Douglas! Ich habe sie entjungfert. Sie ist meine Frau.« Tony hatte mit laut brüllender Stimme zu sprechen angefangen, war aber zum Ende hin ruhiger und eine Oktave leiser geworden.
    Douglas, sehr blaß, starrte auf Melissande. Gott, sie war das schönste Geschöpf, das er je gesehen hatte. Ihre zerzausten schwarzen Haare umrahmten ihr weißes Gesicht. Ihre erschreckten dunkelblauen Augen waren groß und verführerisch. Er fühlte, wie er hart wurde. Ungeachtet dessen, was geschehen war, ungeachtet der Tatsache, daß sie anscheinend mit Tony verheiratet war, ungeachtet... Douglas schüttelte den Kopf. Er war müde und erschöpft. Wie der Teufel war er geritten, um noch heute nacht zu seiner Braut zu kommen. Mit einem kurzen Gedanken an Janine überlegte er, wie sie sich wohl hier als dritte Frau machen würde. Den Kopf schüttelnd sah er noch einmal zu seiner Braut.
    Aber da war keine Braut.
    Nein, das war nicht richtig. Da war eine Braut, ihr Name war Alexandra, doch er hatte sie nie zuvor in seinem Leben gesehen, obwohl sie das Gegenteil behauptete.
    Er sah seinen Cousin an: »Ich möchte, daß du mir sagst, daß das einer deiner geistlosen Witze ist.«
    »Ist es aber nicht. Bitte Douglas, komm mit mir nach unten, ich werde dir alles erklären.«
    »Du kannst das erklären?«
    »Ja, gib mir eine Ch...«
    »Du elender Lügner!« Douglas stürzte sich auf seinen Cousin. Er traf Tony mit der Faust am Unterkiefer und warf ihn zu Boden. Tony rollte zur Seite, stand auf und schüttelte den Kopf. Douglas schlug nochmals zu. Diesmal griff Tony nach Douglas’ Rockaufschlag und zog ihn mit hinunter. Sie fielen beide mit einem lauten Aufschlag hin. Arme und Beine um sich schlagend und aufeinander einprügelnd rangen sie miteinander.
    Melissande schrie.
    Alexandra stand im Türrahmen, eine Kerze in der erhobenen Hand. Sie sah, wie Tony auf Douglas rollte und ihm mit der Faust einen Kinnhaken verpaßte. Douglas stöhnte vor Schmerz, er richtete seine Knie auf und stieß sie in Tonys Rücken. Dann richtete er sich taumelnd auf. Tony schlug Douglas wieder, diesmal härter, sein Kopf schnellte zurück.
    Alexandra schrie auf. In aller Eile stellte sie die Kerze auf den Tisch und sprang auf Tonys Rücken, bearbeitete seinen Kopf mit ihren Fäusten und zog an seinen Haaren. »Hör auf, du Scheusal! Laß ihn in Ruhe!«
    Sie schlug, zog und zerrte ihn. Tony, erschüttert von diesem unerwarteten Angriff, wurde ganz starr. Douglas konnte ihn schnell überwältigen. Beide, Alexandra und Tony, stürzten zu Boden. Douglas griff Tony am Hemd und zog ihn hoch. Er schlug ihm seine Faust in den Magen. Tony stöhnte und krümmte sich vor Schmerzen. Plötzlich kam Melissande

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