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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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brennend heiß.
    Zuerst wollte er es einfach nicht wahrhaben. Wieder stöhnte sie und entwand sich ihm. Großer Gott, sie stöhnte nicht, weil sie ihn begehrte; sie stöhnte nicht, um ihn zu verführen; sie stöhnte, weil sie vor Fieber glühte.
    Er kam sich wie ein Tier vor; er fühlte sich verdammt schuldig und hätte sich am liebsten wegen seiner Einbildung selber ausgelacht. Er schüttelte den Kopf. Nun erfaßte er den Ernst der Lage. Sie war krank. Sehr krank. Er riß sich zusammen, und seine Lust erstarb in Sekundenschnelle. In Gedanken sah er die zahllosen Männer vor sich, die nach den Schlachten vom Fieber gebeutelt wurden. So viele waren daran gestorben. Zu viele. Wenigstens wußte er, was er zu tun hatte. Immer noch regnete es heftig. Es gab keinerlei Möglichkeit, den Arzt zu holen. Jetzt lag es an ihm. Douglas erhob sich schnell und eilte ins Vorderzimmer.
    »Tom«, rief er leise.
    »Mylord, was gibt’s?«
    »Ihre Ladyschaft ist krank. Ihr müßt einen Kräutertee machen. Ich werde sie mit kaltem Wasser abwaschen, um das Fieber zu senken. Besitzen Sie irgendwelche Arzneien, die ihr helfen könnten?«
    Zwar hatte Tom keinerlei Arzneien, aber er besaß den heilkräftigen Kräutertee seiner guten Mutter.
    Als Douglas mit einer brennenden Kerze zu Alexandra zurückkehrte, bemerkte er plötzlich, daß er sich, ohne es zu merken, splitternackt mit Tom unterhalten hatte und schüttelte den Kopf über sich selbst. Dann stellte er die Kerze auf das Tischchen neben dem Bett und zog sich schnell die Hosen von Tom über. Er berührte mit der Handfläche ihre Wangen, ihre Schultern. Sie waren schweißgebadet. Er zog ihr das feuchte Leinenhemd endgültig aus. Nach wenigen Augenblicken brachte Tom eine Schüssel voll Wasser und einen weichen Waschlappen.
    Nun streckte er ihre Arme und Beine aus. Systematisch strich er in langen, gleichmäßigen Bewegungen mit dem nassen Lappen von Kopf bis Fuß an ihr hinunter. Als der feuchte Lappen ihr Gesicht berührte, versuchte sie sich zu entwinden, aber er hielt sie fest. »Nein, Alexandra. Halten Sie still. Sie sind diejenige, die jetzt krank ist. Halten Sie still.«
    Sie konnte ihn nicht verstehen, das wußte er. Er wischte ihr Gesicht ab und drückte den Lappen ein paar Sekunden dagegen. Sie rieb das Gesicht gegen seinen Handteller, wie um sich in den Lappen hineinzuwühlen.
    »Ja, Ihnen ist heiß, nicht wahr? Nein, ich werde nicht damit aufhören, das verspreche ich. Ich weiß, es fühlt sich gut an. Ich weiß, Sie verglühen beinahe. Vertrauen Sie mir wenigstens hier.« Mit dem Waschlappen fuhr er an ihrem Hals und an den Schultern entlang. Dann befühlte er den Lappen. Er war fast trocken und sehr heiß. Das Fieber hatte sie schwer gepackt.
    Nun legte er sie auf den Bauch. Immer wieder strich er mit dem kühlenden Lappen über sie. Er vermied es, sie dabei anzusehen; er wollte nicht wahrhaben, wie es ihm bei ihrem Anblick zumute wurde; er wollte sich nicht eingestehen, daß sein Glied geschwollen war, obwohl sie krank und nicht bereit war, ihn zu empfangen. Wahrscheinlich würde sie ihn auch als Gesunde nicht mehr haben wollen.
    »Alexandra«, rief er. »Hören Sie mich an. Sie sind jetzt krank, aber ich bin fest entschlossen, Sie schnell wieder gesund zu bekommen. Hören Sie mich? Hören Sie jetzt mit diesem Unsinn auf. Öffnen Sie die Augen, und sehen Sie mich an. Zum Teufel mit Ihnen, Sie sollen die Augen öffnen!«
    Das tat sie denn auch. Sie blickte ihn mit fiebrig glänzenden Augen an. »Hallo!« sagte sie leise. »Schmerzt Ihr Kopf, Douglas?«
    »Wen kümmert schon mein Kopf? Wie fühlen Sie sich?«
    »Alles tut mir weh.«
    »Ich weiß. Tut das gut?« Er fuhr mit dem Lappen über ihre Brüste hinunter zum Bauch.
    »O ja«, erwiderte sie und schloß die Augen.
    Douglas fuhr fort, bis Tom den Kräutertee seiner Mutter brachte.
    Douglas deckte Alexandra zu und lehnte sie gegen die Kissen. Dann setzte er sich neben sie und stützte sie mit seinem Arm. »Aufwachen, Alexandra. Ich will, daß Sie diesen Tee trinken. Es ist wichtig, daß Sie Flüssigkeit zu sich nehmen, sonst trocknen Sie aus und sterben. Los, Mund auf.«
    Sie tat es und verschluckte sich. Er flößte ihr den Tee nur noch tropfenweise ein. Mit unendlicher Geduld. Sie trank die ganze Tasse aus. Dann stöhnte sie. Er legte sie wieder hin und begann erneut mit dem feuchten Lappen über ihren Körper zu streichen.
    Nach einer Stunde war das Fieber gesenkt, aber kurz darauf begann sie vor Kälte zu zittern.
    Er

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