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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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doch nicht vortäuschen, dann wäre es leicht möglich, daß sie von dem Fieber angesteckt werden könnte und daß ein Fieber die Schönheit einer Dame für immer ruinieren würde. Ich sagte, ein Fieber hinterließe immer Narben auf dem Gesicht einer Dame.«
    Douglas konnte seinen Kammerdiener nur entgeistert ansehen. »Meine Güte, das hast du aber geschickt eingerichtet.«
    »Lord Rathmore stimmte mir zu. Ihm selber wäre dieses Phänomen schon untergekommen, er hätte diese Art Narben schon oft behandelt. Er meinte, das solle sie aber nicht von ihrem Vorhaben abhalten. Er lobte ihre Uneigennützigkeit. Höflich erkundigte er sich, ob er sie zu ihrer Schwester fahren und sie pflegen dürfe, falls sie tatsächlich erkrankt sei und nicht simulierte. Da schrie Lady Melissande entsetzt auf. In erheblicher Lautstärke. Lord Rathmore hingegen brach in Gelächter aus.«
    »Das hast du gut gemacht, Finkle, und mein Cousin auch, dieser Flegel. Nun, mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als das junge Ding selber zu pflegen. Warum hat dich Mrs. Peachham nicht begleitet?«
    »Sie und Hollis sind zu dem Schluß gekommen, das schickte sich nicht.«
    »Vonwegen! Hollis ist ganz allein zu diesem Schluß gekommen, und das weißt du genau. Dieser intrigante Kerl! Warum er unbedingt will, daß dieser Fratz die Countess of Northcliffe bleibt, will mir nicht in den Kopf. Man könnte doch meinen, er sollte eigentlich wissen, wem er Loyalität schuldet.«
    Finkle warf seinem Herrn einen Blick zu. »Sie enttäuschen mich, Mylord«, sagte er nur und überließ Douglas sich selbst.
    »Ach was, zum Teufel«, fluchte Douglas. Rasch lag er unter der Decke neben Alexandra. Noch ehe er sie angefühlt hatte, wußte er, daß sie wieder fror. Die Kälte kam von innen.
    Wahrscheinlich war es schon spät in der Nacht, sie lag eng an ihn gekuschelt. Beide waren sie nackt und warm, da begann er mit dem Gedanken zu spielen, sie als seine Frau doch zu akzeptieren. Er könnte sie zur glücklichsten Frau der Welt machen, davon war er überzeugt. Schließlich hatte sie ja versucht, ihn zu verführen. Sie war eine Lady, eine junge Lady von feinster Herkunft und Erziehung. Trotzdem hatte sie sich vor seinen Augen splitternackt ausgezogen. Nun, warum sie nicht behalten? Vielleicht würde sie ihm mit der Zeit ebensogut wie jedes andere weibliche Wesen gefallen.
    Ein Jammer, daß sie nicht Melissandes Schönheit besaß.
    Aber keine Frau auf Gottes Erdboden war so schön wie Melissande.
    Der Versuch, eine Frau von ihrer Schönheit zu finden, wäre einfach sinnlos. Andererseits müßte er dann nicht bei jedem Mann, der in Alexandras Nähe trat, Anzeichen verzückter Hingabe konstatieren. Zudem müßte er sich auch keine Sorgen machen, daß sie mit den Männern flirtete, denen sie den Kopf verdreht hatte. Bei diesem Gedanken zog er die Brauen zusammen, denn Melissande flirtete nicht bloß; sie flirtete geradezu unverschämt. Sie sonnte sich darin. Und zum ersten Mal fragte er sich, ob Tony wohl die Wirkung haßte, die ihr Anblick auf jedes männliche Wesen zwischen zehn und achtzig Jahren ausübte. Vielleicht würde er seinen Cousin eines Tages danach fragen.
    Allerdings bezweifelte er das. Immer noch hegte er den Wunsch, Tony aus der Welt zu schaffen.
    Neben ihm stöhnte Alexandra leise auf. Ohne zu überlegen, drückte er ihr einen Kuß auf die Stirn und zog sie enger an sich.
    Was tun?
    Er würde darüber nachdenken. Er malte sich die Erleichterung und Freude auf ihrem Gesicht aus, wenn er ihr seinen Entschluß eröffnete, daß er sie zu behalten gedachte.
    Ja, warum sollte er sie eigentlich nicht zur glücklichsten Frau der Welt machen?



Kapitel 11
    Ein gutes Gefühl. Sie war am Leben, wirklich und wahrhaftig am Leben.
    Alexandra sog die Luft tief ein. Erleichtert stellte sie fest, daß sie dabei keinerlei große Schmerzen verspürte. Doch sie fühlte sich geradezu lächerlich schwach, so schwach, daß sie nicht einmal die Kraft hatte, das Wasserglas, das sie auf ihrem Nachttischchen entdeckte, in die Hand nehmen konnte, obwohl es ihr so sehr danach verlangte.
    Schließlich gelang es ihr, sich auf die Seite zu drehen. Sie streckte den Arm nach dem Wasserglas aus. Tränen der Enttäuschung über ihre vergebliche Anstrengung traten ihr in die Augen, da öffnete sich die Tür der Schlafkammer. Douglas warf einen Blick herein.
    »Sie sind wach. Wie fühlen Sie sich?«
    Sie starrte auf das Wasserglas und erwiderte mit matter Stimme: »Durst. Bitte, ich habe so

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